Quartalsbericht. Q2/2022. SJB Surplus.

Sebastian Zimmermann, Leiter Investment und Research.

SJB | Korschenbroich, 19.07.2022.

Im zweiten Quartal des Börsenjahres 2022 setzte sich die bereits vorherrschende Stimmungseintrübung an den internationalen Finanzmärkten nicht nur fort, sondern gewann an neuer Dynamik. Über alle Märkte und Anlageklassen hinweg kam es zu teils heftigen Kursrücksetzern, da sich die bereits vorhandenen geopolitischen und ökonomischen Belastungsfaktoren weiter intensivierten. In erster Linie sind hier der fortgesetzte Krieg zwischen Russland und der Ukraine sowie die kräftigen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed zu nennen. Im Umfeld explodierender Rohstoffpreise, einer Störung globaler Lieferketten sowie der Sorge vor einer Gefährdung der Energieversorgung verlor der DAX im Berichtsquartal 11,3 Prozent, während der MSCI World 16,6 Prozent seines Wertes einbüßte. Von dem Kursrutsch am stärksten betroffen waren aber Wachstumsaktien, was sich in einem Quartalsverlust von 22,5 Prozent des NASDAQ 100 manifestierte. In diesem angespannten Marktumfeld konnte die FondsStrategie  SJB Surplus  naturgemäß Kurseinbußen nicht vermeiden und generierte im zweiten Quartal eine Performance von -12,37 Prozent. Da Titel aus dem Edelmetall- und Technologiebereich vergleichsweise schwach tendierten, lag die Wertentwicklung der chancenorientierten SJB-Anlagestrategie im Berichtsquartal noch unterhalb derjenigen der Morningstar-Benchmark Mischfonds EUR aggressiv – Global, die eine Performance von -8,60 Prozent in Euro verzeichnete.

Trotz der insgesamt enttäuschenden Kursentwicklung der FondsStrategie SJB Surplus im zweiten Quartal 2022 gab es im Portfolio auch einige Lichtblicke: Insbesondere Aktien der Biotechnologie, die als zinssensitive Titel zu Jahresbeginn noch kräftig unter die Räder gekommen waren, stabilisierten sich. Mit einem Minus von 3,21 Prozent gehörte der Bellevue Biotech Fund im Berichtsquartal zu den am besten performenden Werten innerhalb der Surplus-Strategie. Weniger stark unter Abgabedruck als die europäischen und US-Börsen gerieten auch die Märkte aus der asiatischen Region. Der Fidelity Asia Pacific Opportunities Fund zeigte sich entsprechend robust in seiner Kursentwicklung und lag mit einer Quartalsperformance von -2,98 Prozent nur leicht im negativen Bereich. Vergleichsweise attraktiv entwickelten sich im zweiten Quartal auch Titel aus dem HealthCare- und Gesundheitssektor. In der Konsequenz verzeichnete der auf besonders ertragsstabile Aktien aus dem Gesundheitsbereich spezialisierte nova Steady HealthCare Fund im Berichtszeitraum ein moderates Minus von 6,32 Prozent.

Der dominanten Abwärtsbewegung nicht entziehen konnte sich im zweiten Quartal 2022 hingegen der Goldpreis und mit ihm die Kurse der Edelmetallaktien. Die Folgen des Kursrutsches beim gelben Edelmetall manifestierten sich in der schwachen Performance des Goldminenfonds Craton Capital Precious Metal, der über die letzten drei Monate eine Kursentwicklung von -28,11 Prozent verzeichnete. Ähnlich enttäuschend präsentierte sich die Performance des Craton Capital Global Resources Fund, der 31,29 Prozent seines Wertes im Berichtsquartal einbüßte. Hier wirkte sich negativ aus, dass die im Zuge des Ukraine-Konflikts zuerst in die Höhe geschossenen Preise von Industrierohstoffen konsolidierten – auch der Kupferpreis kam seit dem Hoch um 15 Prozent zurück. Von der angeschlagenen Verfassung der Technologiebörsen überdurchschnittlich betroffen war der DPAM Equities NewGems Sustainable Fund, der mit seinem Fokus auf wachstumsstarke Tech-Titel eine negative Wertentwicklung von -16,18 Prozent im zweiten Quartal 2022 generierte.

Im Berichtszeitraum wurde die Optimierung der in SJB Surplus enthaltenen Fonds mit Blick auf die Entgelt- und Kostenstruktur fortgeführt: Der DNB Disruptive Opportunities Fund, der seinen Fokus auf die Profiteure disruptiver Entwicklungen in unterschiedlichsten Branchen legt, konnte in eine bestandsprovisionsfreie Tranche getauscht werden, woraus sich eine jährliche Ersparnis von 0,7 Prozent ergibt. Der technologieaffine Fonds, der aktuell eine Gewichtung von 3,0 Prozent innerhalb der Strategie besitzt, verfügt damit über eine attraktive Basis für künftige Kurssteigerungen.

Angesichts geplatzter Hoffnungen auf eine schnelle Beendigung des Krieges zwischen Russland und der Ukraine, den negativen Konsequenzen steil gestiegener Energie- und Rohstoffpreise sowie der zunehmenden Belastung der Aktienmärkte durch steigende Zinsen behalten wir in der FondsStrategie SJB Surplus die vorsichtige Positionierung inklusive der hohen Liquiditätsquote von 20 Prozent bei. Die auf ein Rekordniveau gekletterten Inflationszahlen in Verbindung mit schwächeren Wachstumszahlen lassen das Szenario einer Stagflation oder gar das Abrutschen in eine Rezession als konkrete Gefahren erscheinen. Für erste Neupositionierungen bietet sich in erster Linie der Bereich der asiatischen Börsen inklusive China an, wo erste Stabilisierungstendenzen erkennbar sind. Ansonsten favorisieren wir in diesem angespannten Marktumfeld in der FondsStrategie SJB Surplus weiterhin Edelmetall- und Rohstoffaktien, eine Auswahl mittlerweile günstig bewerteter Technologietitel (DNB Technology) sowie Investitionen in ausgewählte Nebenwerte-Fonds (Berenberg European Small Cap, T. Rowe Price US Smaller Companies). Gemeinsam mit der hohen Cashquote und stärker defensiven Anlagen in Basiskonsumwerte (Fidelity Global Consumer Industries) und Nachhaltigkeitsaktien (Prima Global Challenges) sollte dies die beste Positionierung für die Surplus-Strategie in der aktuell sehr turbulenten Börsensituation sein.

Siehe auch

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