Pressemitteilung ODDO BHF AM: CIO von ODDO BHF Asset Management: „Wir bleiben defensiv positioniert“

Frankfurt am Main, 17. März 2022

Seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine hat sich die Abhängigkeit der relativen Wertentwicklung europäischer Vermögenswerte von den Öl- und Erdgaspreisen und damit die Wahrscheinlichkeit einer Stagflation in Europa erhöht, schreibt Laurent Denize, Global CIO von ODDO BHF Asset Management, in seinem monatlichen Marktkommentar. Ein signifikanter Rückgang der Energiepreise ist Denize zufolge in keinem der Szenarien zu erwarten. Mehr denn je sei es entscheidend, die Aktienengagements in den Portfolios über die Eurozone hinaus zu diversifizieren.

„Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir die Gewichtung in den USA stark erhöhen, da die Bewertungen in diesem Umfeld hoch bleiben. Mit dem 19-fachen der auf 12-Monats-Sicht erwarteten Gewinne sind wir weit von günstigen Einstiegskursen entfernt“, stellt Denize klar.

Nachdem die ODDO BHF AM bereits ab dem 14. Februar, also noch vor Kriegsausbruch, zu einer defensiveren Positionierung übergegangen war und Aktien untergewichtet hatte, sieht Denize nach wie vor noch keine positiven Signale, die für eine Änderung der Positionierung sprechen: „Oberste Priorität hat aktuell der Vermögenserhalt. Es ist noch zu früh, um Chancen zu nutzen.“

In den Schwellenländern habe man die Gewichtung in China angepasst. Das Wachstumsziel von rund 5,5% sei ein klares Signal für die Entschlossenheit der Regierung, in diesem Jahr wirtschaftliche Stabilität herzustellen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzten die Politiker auf finanzpolitische Impulse in einem Umfang von rund 3% des BIP. Darüber haben China der Energiesicherheit hohe Priorität eingeräumt und es gebe erste Anzeichen für ein Abrücken von der Zero-Covid-Politik. „Vor diesem Hintergrund geben wir Aktien chinesischer Festlandsunternehmen (A Shares) den Vorzug, da sie vor einer möglichen regulatorischen Verschärfung besser geschützt sind und eher von den Infrastruktur-Konjunkturprogrammen profitieren können. Darüber hinaus passen wir die Gewichtung im chinesischen Technologiesektor an, da sich dieser im Jahresvergleich um 45% schlechter entwickelt hat als sein amerikanisches Pendant.“

Banken, die Anfang des Jahres eine Outperformance erzielten, hätten die Ukraine-Krise mit voller Wucht zu spüren bekommen. Die Situation sei vergleichbar mit der zwischen dem 19. Oktober 1973 und Dezember 1974, als die Banken 44% an Wert einbüßten und erst 15 Monate später wieder ihr Vorkrisenniveau erreichten. Aus Sicht von Laurent Denize könnten steigende Kapitalkosten den Spielraum für Dividendenausschüttungen erheblich einengen und das Potenzial der Banken begrenzen. Doch das in Aussicht gestellte EU-Konjunkturpaket mit Investitionen in Verteidigung und Energie, das über die Emission gemeinsamer europäischer Anleihen finanziert werde, dürfte den Abschwung in Europa dämpfen. „Vor diesem Hintergrund dürfte der jüngste Rückgang der Bewertungen auf 49% des Buchwerts bald eine langfristige strategische Neupositionierung erlauben, allerdings mit nur geringer Gewichtung und der Volatilität des Sektors entsprechend.“ Einem Wiedereinstieg in den Gesundheitssektor, bei dem die künftigen Cashflows gut kalkulierbar seien und der eine geringe Verschuldung sowie angemessene Bewertungen biete, zeigt sich Denize ebenfalls aufgeschlossen gegenüber.

Doch er betont: „Es ist noch zu früh, um Chancen zu nutzen. Daher bleiben wir vorerst defensiv positioniert. Auf der Aktienseite bleiben wir untergewichtet, insbesondere bei Small Caps. Auch bei Hochzinsanleihen ist es noch zu früh, um wieder zu investieren, selbst wenn sich die Spreads stark ausgeweitet haben. Keiner kann sagen, wie sich diese Situation weiterentwickelt.“ Man müsse auf Sicht fahren und versuchen, die langfristigeren Folgen des Konflikts abzuschätzen. Eine größere Energieunabhängigkeit, weniger Globalisierung, ein neues Inflationsumfeld all dies würde die Karten in Bezug auf Gewinner und Verliererregionen, Sektoren und Unternehmen neu mischen.

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