SJB | Korschenbroich, 09.03.2022.
Im Februar hat der RB LuxTopic – Aktien Europa A EUR (WKN 257546, ISIN LU0165251116) Kurseinbußen hinnehmen müssen, sich aber besser als der Gesamtmarkt gehalten. Das aktive Risikomanagement hat hierbei den Rückgang leicht abgefedert und in der Abwärtsbewegung Anfang März seinen Nutzen erneut gezeigt. FondsManager Robert Beer betont, sich in dem aktuellen Spannungsfeld mit seinen Investments in substanz-, ertrags- und wachstumsstarke europäische Blue Chips sehr wohl zu fühlen. In seinem Monatsreport für Februar berichtet der Markstratege über die derzeitige Portfolio-Zusammensetzung und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der europäischen Börsen.
Der RB LuxTopic Aktien Europa A hat im Februar nachgegeben, sich jedoch etwas besser wie der Gesamtmarkt gehalten. Insbesondere die Eskalation im Osten Europas, mit dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine, hat zu erhöhter Unsicherheit geführt. Hinzu kommt, dass die Folgen des Kriegs und die Auswirkungen der Sanktionen zu Auflägen bei Energiepreisen und Nahrungsmittelkosten führen. Das aktive Risikomanagement hat hierbei den Rückgang leicht abgefedert und in der Abwärtsbewegung Anfang März seinen Nutzen erneut gezeigt.
Wir fühlen uns vor diesem angespannten Hintergrund sehr ordentlich aufgestellt und gut für die kommenden Monate positioniert. Im ESG Rating verfügt der Fonds über Bestnoten bei Morningstar und MSCI.
Die Länderallokation sowie Top Ten Aktien sind per 28.02.2022:
++ Worst Case im Osten Europas ++
Bis zuletzt hatte die Welt gehofft, dass Russland nicht bis zum Äußersten geht und die Ukraine tatsächlich angreifen wird. Die schlimmsten Befürchtungen sind nun eingetreten. Angesichts der fürchterlichen Entwicklung fällt es nicht leicht, nüchtern die aktuellen wirtschaftlichen Auswirkungen zu analysieren und zu kommentieren. Aber das ist unsere Aufgabe im Interesse unserer Investoren und unserer Leser.
Wirtschaft auf Normalisierungspfad
Vor dem Krieg in der Ukraine war die Konzentration auf ein Auslaufen der Corona Pandemie und ein Zurückfahren der Stimulus-Maßnahmen. Viele Länder haben begonnen, sämtliche Einschränkungen fallen zu lassen und zur Normalität überzugehen. Die unsäglichen Diskussionen diesbezüglich in Deutschland rücken in den Hintergrund und dürften bald beendet sein. Weltweit werden sich die Lieferkettenprobleme dadurch normalisieren und die Weltwirtschaft dürfte – aus diesem Blickwinkel betrachtet – wieder hochfahren. Die in Gang gesetzte Lohn-Preis-Spirale hat die Inflationsrate weiter in die Höhe getrieben. Sowohl in Europa als auch in den USA werden Inflationswerte deutlich über 5% gemessen. Ausgangspunkt dafür waren die starke Nachfrage nach dem Pandemieschock, die gigantischen Konjunkturprogramme weltweit, das Hochfahren der Staatsverschuldung, die ultraleichte Geldpolitik der Notenbanken und die angestiegenen Energiepreise, auch im Zuge der Energiewende.
Inflation bleibt kritisch
Durch den Krieg in der Ukraine und die Konfrontation des Westens mit Russland werden die ohnehin schon sehr hohen Energiepreise weiter nach oben getrieben und heizen die Inflationsraten weiter an. Da nach anderen Energiewegen gesucht wird, steigen auch die weltweiten Frachtraten weiter, was zu einer zusätzlichen Verteuerung führt. Nach den gigantischen Corona Hilfspaketen, den enormen Klimawende-Paketen werden nun enorme Programme in dreistelliger Milliarden Größenordnung für die Verteidigung in den Raum gestellt. Europa ist nun schockmäßig aufgewacht und erkennt, dass die Zeit der enormen Friedensdividende mit geringen bzw. mehr als ineffizienten Verteidigungsausgaben vorbei ist. Das wird ein ordentliches Stück des Wohlstands kosten und den Wohlfahrtsstaat bremsen.
Zinserhöhungen voraus
Vor dem Krieg galt es als ausgemachte Sache, dass die amerikanische Notenbank ihre Anleihekäufe auslaufen lässt und die Zinsen schrittweise deutlich anhebt, um die Inflationsrate unter Kontrolle zu bringen. Auf Grund der geopolitischen Situation wird dieser Prozess nun nur sehr behutsam angegangen. Die europäische Zentralbank hat mit der aktuellen Entwicklung einen Vorwand, die Straffung ihrer Geldpolitik und auch Zinsanhebungen nach hinten zu verschieben. Das bedeutet aber, dass sich die Inflation verfestigt und das Geldvermögen weiter entwertet wird.
Ukraine-Krieg belastet
Die Auswirkungen des Krieges auf die Aktienmärkte sind sehr komplex. Immer wenn etwas unvorhersehbares Negatives passiert, gibt es kurzzeitige Kursrückschläge über den Gesamtmarkt. Dann wird selektiert, welche Werte und welche Branchen stärker oder schwächer tangiert werden oder gar profitieren. Die Märkte waren ohnehin etwas angeschlagen, da die Aussichten auf höhere Zinsen die hochbewerteten Technologiewerte erheblich unter Druck gebracht haben. Kursverluste von 50% bei vielen Einzeltitel waren keine Seltenheit. Das hat sich durch die Ereignisse noch einmal beschleunigt.
Der extreme Zusammenhalt des Westens sollte die Wirtschaft jedoch stärken und ankurbeln. Die gekappten Verbindungen zur russischen Wirtschaft werden andererseits Spuren hinterlassen. Die geopolitischen Auswirkungen sind seriöser weise noch nicht abzusehen. Die Rohstoffpreise sind extrem angestiegen und dürften die Wirtschaft und auch die Verbraucher nachhaltig belasten. Das sollte wiederum die Kauflaune einschränken. Die allgegenwärtig zu verspürende Unsicherheit bis Angst dürfte auch negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben.
Das alles kann die Aktienmärkte unter Druck halten, bis eine Lösung des Konflikts sichtbar wird. Gute Aktien steigern langfristig ihren Wert. Lediglich die Kurse schwanken temporär erheblich. Äußerst vorsichtig sollten Investoren zu solchen Zeitpunkten allerdings bei jeglichen spekulativen Finanzkonstruktionen und überbewerteten Aktien sein. Auf der sicheren Seite ist der Anleger natürlich, wenn er sein Depot abgesichert hat. Wie immer in Krisensituationen erweist sich der US Dollar als sicherer Hafen. Daher ist der Kurs zum Euro auch entsprechend angestiegen.
Unsere Positionierung
Während substanz-, ertrags- und wachstumsstarken europäischen und internationalen Blue Chips weiterhin ausgezeichnet verdienen und prall gefüllte Auftragsbücher haben, ist die Unsicherheit extrem hoch und die Marktteilnehmer sehr nervös. Viele Indizes haben 10 – 15% seit Jahresbeginn nachgegeben. Angesichts der dramatischen Entwicklung nicht zu viel. Und dennoch haben die vergangenen Tage gezeigt, dass es bei einem Funken Hoffnung sehr schnell deutlich nach oben gehen kann.
In diesem Spannungsfeld fühlen wir uns mit unseren Investments in substanz-, ertrags- und wachstumsstarken europäischen und internationalen Blue Chips sehr wohl. Zu unserem Risikomanagement gehören neben Sicherungsstrategien auch eine vernünftige Asset Allokation, Diversifikation und Streuung. Wenn einzelne Titel nicht zu hoch gewichtet sind, erfolgt automatisch eine Reduzierung von Einzelrisiken.
Nutzen Sie die Gelegenheiten zum Positionsaufbau in risikoadjustierten Anlagen und seien Sie vorsichtig mit long only Engagements, vor allem in überbewerteten Titeln, sowohl bei large als auch small caps.
Herzlichst Ihr
Robert Beer
Investmentphilosophie
Der Großteil der aktiv verwalteten Investmentfonds erwirtschaftet langfristig weniger als der Vergleichsindex und der jeweilige ETF. Langfristig mit einem systematischen Konzept mehr Rendite zu erzielen war und ist das Ziel für den LuxTopic – Aktien Europa.
Es wird angestrebt, langfristig ein besseres Rendite-Risiko-Profil als eine reine Aktienanlage zu erwirtschaften.
Um dies zu erreichen, verfolgen wir in unserem Portfolio neben der Konzentration auf europäische Blue-Chip-Aktien zwei wesentliche Anlagegrundsätze: Zum einen die Aktienkomponente und zum anderen das aktive Risikomanagement. Erst das Zusammenwirken beider Komponenten kann in Summe ein besseres Rendite-Risiko-Profil ergeben, als es bei üblichen Aktien-Benchmark-Investments der Fall ist.