Europäische Aktien schlossen im November um +2,8 Prozent fester und bauten ihre Wertentwicklung seit Jahresanfang auf +24,2 Prozent aus. Der Bellevue – BB Entrepreneur Europe (WKN A1J2U9, ISIN LU0810317205) konnte in diesem positiven Marktumfeld eine Wertentwicklung von +3,1 Prozent auf Monatsbasis verzeichnen und damit seine Benchmark. übertreffen. In ihrem Marktbericht für November analysiert Bellevue-FondsManagerin Birgitte Olsen, wie sich die jüngsten Marktereignisse auf das Portfolio des in der SJB Strategie Stars enthaltene Aktienfonds mit seinem Fokus auf inhabergeführte Firmen und Familien-Unternehmen ausgewirkt haben. Zugleich liefert die Aktienstrategin alles Wissenswerte zu Positionierung und Ausblick für den BB-Fonds.
Marktrückblick
Europäische Aktienmärkte schlossen im November 2.8% fester, womit sich ihre Wertentwicklung seit Jahresanfang auf 24.2% summiert. Fortschritte im sino-amerikanischen Handelsstreit, erfreulichere PMIs und steigende Renditen begünstigten die Risikobereitschaft und stützten die anhaltende Rotation aus defensiven und Wachstumstiteln in Zykliker/Value. Technologie (5.7%), Grundstoffe (+5%) und Industrie (4.7%) schnitten am besten ab, während Versorger (-0.5%), Telekom (0.0%) und Medien (+0.2%) am Schwächsten waren. Vor diesem Hintergrund gewann der Fonds 3.1% und übertraf seine Benchmark um 30 Bp.
Die beste Performance boten im Berichtsmonat Sopra Steria (+11.7%), Moncler (+15.1%) und ASM International (+13.2%). Sopra Steria überzeugte weiterhin durch eine gute operative Dynamik, was den französischen IT-Dienstleister dazu veranlasste, seine Jahresprognose zum zweiten Mal im laufenden Jahr anzuheben. Mit einem P/E20E von 12.5x ist das Unternehmen in Anbetracht seiner langfristigen Wachstumsperspektiven, des überlegenen Margenwachstumspotenzials und der steigenden Cash-Conversion-Rate weiterhin niedrig bewertet. Moncler schloss mit der Veröffentlichung starker Umsatzzuwächse von 12%, darunter ein Plus von 15% für sein Asiengeschäft – wobei Festlandchina, Japan und Südkorea die problembedingt schlechteren Zahlen in Hongkong kompensierten –, zum Luxussektor auf. ASM International, der niederländische Halbleiterausrüster, setzte seine starke Kursentwicklung fort (+179% YTD). Dazu trug der anhaltend positive Trend in der Logikchip-Sparte bei, der durch die langfristig steigende Datengenerierung gestützt wird, während sich beim zyklischeren Memory-Segment allmählich ein Erreichen der Talsohle abzeichnet. Die grössten Verlierer im November waren Almirall (-8.3%), Lundin Petroleum (-5.7%) und Cargotec (-7%). Nach soliden Quartalszahlen litt Almiralls Aktienkurs unter der Veräusserung eines 6%igen Anteils von der Gründerfamilie Gallardo. Wir betrachten den Verkauf pragmatisch, nachdem die Familie eine 8%ige Almirall-Beteiligung eines langjährigen Partners 2018 übernommen hatte, und führen diesen Schritt auf keine fundamentalen Probleme zurück. Die Aktie des norwegischen E&P-Unternehmens Lundin Petroleum konsolidierte nach einer starken Kursentwicklung (40% YTD). Lundin Petroleum sollte mit Blick auf die früher als geplante Inbetriebnahme seines äusserst attraktiven Ölfelds Johan Sverdrup, dessen Erschliessung zudem günstiger als veranschlagt war, kräftige Cashflows generieren und damit seine attraktive Dividendenrendite von 5% stützen. Kritiker bemängeln die unbefriedigende Bilanz bei Neufunden im laufenden Jahr. Uns gefällt das attraktive ESG-Profil (das Ölfeld wird mit landbasierter Wasserkraft betrieben) und das Wertsteigerungspotenzial des Sverdrup-Feldes in Bezug auf Ausbeutefaktor, Plateauförderung usw., was für die kommenden Jahre einen FCF von USD 1 Mrd. p.a. gewährleisten sollte. Cargotecs Aktie vermochte nicht von den besseren globalen PMI-Zahlen für das verarbeitende Gewerbe profitieren. Angesichts eines beachtlichen Abschlags ggü. seiner historischen Bewertung gilt Cargotec als klarer Value-Titel. Wir erwarten mit fortschreitender TTS-Integration für das Q4 weitere Kosteneinsparungen und eine anhaltende Gewinndynamik. Auch die Bekanntgabe weiterer Auftragseingänge seiner Hafenautomatisierungssparte Kalmar dürfte den Aktienkurs auf kurze Sicht beflügeln.
Positionierung & Ausblick
Das Zinsniveau ist in den vergangenen drei Monaten gestiegen, verharrt aber weiterhin nahe der Allzeittiefs. Zusammen mit einem sich allmählich verbessernden Industriedatenfluss dürfte dies weiterhin eine gewisse Risikobereitschaft und die Rotation in Zykliker begünstigen. Dies vor dem Hintergrund der ausgeprägten Bewertungspolarisierung zugunsten defensiver Titel / Wachstumsaktien. Wir bleiben nichtdestotrotz gut diversifiziert mit handverlesene Ideen in beiden Kategorien. Im Monatsverlauf haben wir unsere Position in Swatch aufgestockt, dessen Performance deutlich hinter dem Luxussektor hinterherhinkte (-1.3% YTD). Die Aufstände in Hongkong schlagen negativ zu Buche und die Aktie bewegt sich gegenwärtig im Peergroupvergleich auf historischen Tiefständen. Die Gruppe, die als eines der ersten Luxusunternehmen in Festlandchina mit starken Marken wie Omega und Longines Fuss gefasst hat, dürfte Nutzniesserin besserer Konsumtrends in China und eines allmählichen Anstiegs der PMI-Daten werden. M&A ist auch nach dem Übernahmeangebot von LVMH für Tiffany zurück auf der Agenda. Wir haben die Kursschwäche genutzt, um unsere Position im französischen TVSender M6 aufzustocken. Das Medienunternehmen profitiert von einer starken Strategieausführung, der zurzeit verbraucherfreundlichen Politik in Frankreich und seinem aktiven Portfoliomanagement bei gleichzeitiger Verbesserung des regulatorischen Umfelds.