Der Ausbruch des Goldpreises auf der Oberseite seiner zuletzt ausgebildeten Handelsspanne wurde im Februar erneut abgewehrt. Somit verharrt das gelbe Edelmetall weiterhin in seinem Konsolidierungsbereich. Was dies für die Kursentwicklung von Goldminenaktien bedeutet, können FondsInvestoren im neuesten Monatsbericht des Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65, ISIN LI0214430949) für Februar nachlesen. FondsManager Markus Bachmann analysiert dort die aktuelle Lage an den Edelmetallmärkten, die nicht nur für die Anleger in SJB Substanz Z 10+ und SJB Surplus Z 15+ von großem Interesse ist.
Der Goldpreis war um die Monatsmitte einmal mehr so nahe dran, die enge Handelsbreite nach oben zu durchbrechen. Und wie so oft in den vergangenen Monaten wurde der Durchbruch in letzter Minute vom Markt abgewehrt. Der Goldpreis verharrt weiterhin in seinem Konsolidierungsbereich, hat sich jedoch deutlich von seinem Tiefpunkt ($ 1241) vom vergangenen Dezember entfernt. Der neue Präsident der US Fed Jerome Powell hat in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme für das laufende Jahr die Möglichkeit von 4 Zinserhöhungen angedeutet. Die bisherige Erwartungshaltung lag bei 3 Zinsschritten. Diese Aussage führte nicht überraschend zu kurzfristiger Dollarstärke und wirkte dämpfend auf das Marktumfeld von Metallen und Minen.
Die Reaktion der Marktteilnehmer ist aufgrund des Verhaltensmusters der letzten Jahre nachvollziehbar, aber nicht zwingend gerechtfertigt. Während des letzten Zinszyklus von 2004 bis 2006 erhöhte die Fed den Leitsatz um insgesamt 4.25 %. Innerhalb dieses Zeitraums schwächte sich der Dollar gegenüber anderen Leitwährungen markant ab und der Goldpreis stieg um fast 60 %. Erliegt der Markt erneut einem Trugschluss der Verallgemeinerung?
Ob die Bewertungsniveaus der Minenwerte einem “Trugschluss der Verallgemeinerung” der Marktteilnehmer zum Opfer gefallen sind, bleibt zu diskutieren. Auffallend ist, dass sie sich derzeit kaum noch vom stark überverkauften Stand von Januar 2016 unterscheiden. Die letzten Quartalszahlen des vergangenen Jahres und für 2017 insgesamt dürfen als gut eingestuft werden. Daran kann es nicht liegen. Trotz einigen “faulen Eiern”, namentlich Barrick Gold, war es für die Goldproduzenten ein gutes Jahr und vielerorts wurden die eingeleiteten operationellen und finanziellen Fortschritte eindrücklich bestätigt. Möglicherweise liegt es an der Hinterlassenschaft der “verbrannten Erde” der vergangenen Jahre, die die Akzeptanz des Marktes für das Erreichte erschwert.
Bemerkenswert ist die folgende Beobachtung: die australischen Goldproduzenten hatten sich 2015 renditemäßig deutlich von den nordamerikanischen Minentitel abgesetzt und die markante Trendwende des gesamten Sektors von 2016 quasi “antizipiert”. Aus gutem Grund: Australische Minen operieren fokussiert, kostenbewusst und mit der Zielsetzung der Cash Flow Maximierung. Somit sind sie der mehrheitlich kanadischen Konkurrenz immer eine Nasenlänge voraus und das zeigt sich auch in der jeweiligen Renditeentwicklung der Aktienpreise. Eine ähnliche Entwicklung hat sich auch in den vergangenen 12 Monaten abgezeichnet. “Aussiegold” ist den kanadischen Produzenten enteilt. Viele Aspekte des australischen Erfolgsmodells werden inzwischen von der weltweiten Konkurrenz aufgenommen.
Die Einschätzung in unserem vergangenen Monatsbericht, dass sich die Minentitel in einer womöglich bedeutenden Phase der Bodenbildung befinden, besteht nach wie vor. Die Parallelen zur Ausgangslage vom Frühjahr 2016 sind augenfällig.