FondsAnalyse: SJB FondsPortrait. Huber Portfolio (WKN A3CWG6, ISIN LU2372459979). SRRI-Risikoklasse: 6

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB | Korschenbroich, 14.10.2022.

Im laufenden Handelsjahr 2022 mussten Anleger sowohl am Aktienmarkt als auch im Anleihensektor kräftige Kursverluste hinnehmen. Vermögensverwaltende Mischfonds sind in einem solch herausfordernden Marktumfeld bei vielen Investoren erste Wahl, die sich in erster Linie Stabilität und eine flexible Positionierung des Portfolios erwarten, um den allgemeinen Kursrutsch mit möglichst geringen Kurseinbußen zu überstehen. Zu den Multi-Asset-Fonds, die die aktuell sehr schwierigen Marktbedingungen vergleichsweise gut bewältigt haben, gehört der von Marktveteran Peter E. Huber gemanagte Mischfonds Huber Portfolio.

Im Rahmen einer antizyklischen Anlagestrategie legt der Fonds schwerpunktmäßig in substanzstarke Value- und Turnaround-Aktien weltweit an. Des Weiteren kann der Fonds auch in Anleihen aller Art, Goldminen und andere Rohstofftitel sowie Währungen und Derivate investieren. Geprägt ist das Multi-Asset-Produkt durch die langfristig bewährte Anlagephilosophie von Peter E. Huber, der über mehr als 50 Jahre Börsenerfahrung verfügt. Mit einer Historie von 30 Jahren als aktiver FondsManager gehört Peter E. Huber zu den „Altmeistern“ der deutschen FondsBranche und hat schon viele unterschiedliche Marktphasen erlebt. Auch daran mag es liegen, dass Huber selbst in der aktuellen Korrekturphase ruhig bleibt und nicht in den Panikmodus verfällt. Derzeit jage an den Börsen eine Krise die nächste, konstatiert der Marktstratege, die Stimmung der Anleger sei entsprechend schlecht. Doch gerade für ihn als Antizykliker würde eine solche Krise auch eine Chance bedeuten: „Wenn alle nur noch schwarzsehen, sollte man nachdenklich werden”, betont Huber. Auch wenn die Skepsis der Investoren aktuell groß sei und den Märkten das Schlimmste womöglich noch bevorstehe, halte er in seinem Multi-Asset-Fonds die vergleichsweise hohe neutrale Aktienquote von 70 Prozent aufrecht. Stärkere Kurseinbrüche würde er antizyklisch zum Aufbau weiterer Positionen nutzen und insbesondere in zyklische Aktien investieren, führt der Gründer des unabhängigen Vermögensverwalters Taunus Trust an, bei dem der Mischfonds aufgelegt wurde.

Der Huber Portfolio – P EUR DIS (WKN A3CWG6, ISIN LU2372459979) wurde am 15. September 2021 aufgelegt und weist derzeit ein FondsVolumen von 91,02 Millionen Euro auf. Es handelt sich um einen chancenorientierten, vermögensverwaltenden Fonds, der das Ziel verfolgt, einen langfristigen Vermögenszuwachs für risikobewusste Anleger zu erzielen. Die A-Tranche des Fonds wurde bereits Ende 2012 aufgelegt, primär um Stiftungsgelder einer Familie zu betreuen, und war Privatinvestoren nicht zugänglich. Seit dem Mai 2020 steht der Huber Portfolio institutionellen Anlegern in einer I-Tranche zur Verfügung, im September 2021 wurde der Fonds schließlich mit der P-Tranche einem breiteren Anlegerkreis zugänglich gemacht. FondsWährung ist der Euro, der aktienorientierte flexible Multi-Asset-Fonds verwendet keine Benchmark. Welche Renditen konnte FondsManager Huber mit seinem antizyklischen Investmentansatz erzielen?

 

FondsEntwicklung. Übersichtlich.

In den knapp dreizehn Monaten seit seiner Auflegung hat der Huber Portfolio – P EUR DIS eine Rendite von -1,76 Prozent p.a. in Euro erzielt (Stichtag 04. Oktober 2022). In unserer unabhängigen SJB-Analyse stellen wir den Fonds einem kombinierten Index aus 70% MSCI World und 30% Barclays Global Aggregate Bond gegenüber. Der Vergleichsindex aus dem globalen Aktien- und Anleihenbereich brachte es im selben Zeitraum auf eine Wertentwicklung von -1,73 Prozent p.a. auf Eurobasis. Peter Hubers flexibler Mischfonds und die SJB-Benchmark liegen damit nahezu gleichauf – auf Sicht von einem Jahr hat jedoch die Benchmark die Nase vorn. Über den letzten Einjahreszeitraum verzeichnet das antizyklisch agierende Multi-Asset-Produkt eine Rendite von -1,43 Prozent in Euro, während der kombinierte Referenzindex im selben Zeitraum über eine Performance von -0,11 Prozent verfügt. Im kurzfristigen Betrachtungshorizont zeigt sich dann die Stärke des antizyklischen Investmentansatzes von Marktveteran Peter Huber: Einer Wertentwicklung von -3,07 Prozent seit Jahresbeginn steht eine deutlich schwächere Performance des aus 70% MSCI World und 30% Barclays Global Aggregate Bond zusammengesetzten Vergleichsindex von -7,38 Prozent gegenüber. Unter höchst volatilen Marktbedingungen ist Peter Huber eine Outperformance von über vier Prozentpunkten gelungen – eine ausgezeichnete Leistung, die nur wenige Mischfonds für sich beanspruchen können. Kurzfristig klar besser, längerfristig in etwa gleichauf; wenn man in der Bewertung der Renditeleistung von FondsManager Huber die jüngeren Ergebnisse stärker gewichtet, ist der Huber Portfolio Sieger im Performancevergleich zwischen dem aktiv gemanagten FondsProdukt und der passiven Benchmark aus dem weltweiten Aktien- und Anleihensektor. Wie stellt sich die Volatilitätsstruktur des Investmentproduktes dar?

Der Huber Portfolio erzielt seine attraktive Wertentwicklung mit einer deutlich niedrigeren Volatilität als der kombinierte Vergleichsindex. Seit Auflage im September 2021 liegt die annualisierte Schwankungsbreite des Multi-Asset-Fonds bei 9,01 Prozent und verbleibt auch über zwölf Monate auf exakt diesem Wert. Die von der SJB gewählte Benchmark aus 70% MSCI World und 30% Barclays Global Aggregate Bond hat in den selben Zeiträumen hingegen eine Volatilität von 14,39 Prozent bzw. 14,50 Prozent aufzuweisen und schwankt somit erheblich stärker. Auch im letzten der drei untersuchten Zeiträume wird die jährliche Schwankungsneigung des kombinierten Vergleichsindex vom Fonds unterboten: Seit Jahresbeginn wartet der Huber Portfolio mit einer „Vola“ von 9,73 Prozent auf, während der zusammengesetzte Referenzindex in 2022 mittlere Schwankungen von 14,19 Prozent verzeichnet. Eine deutlich bessere Volatilitätsstruktur in Kombination mit einer im laufenden Handelsjahr erzielten Mehrrendite – zwei starke Argumente dafür, dass der dynamische Mischfonds von Peter Huber ein attraktives Rendite-Risiko-Profil besitzt.

FondsStrategie. Entschlüsselt.

Ziel der Anlagepolitik des Huber Portfolio ist es, unter Berücksichtigung des Anlagerisikos einen angemessenen Wertzuwachs zu erzielen. FondsManager Peter E. Huber betreibt ein aktives Portfoliomanagement und verwaltet den flexiblen Mischfonds ohne Bezug zu einem Referenzindex. Das FondsVermögen kann über Wertpapiere aller Art gestreut werden, wobei u.a. Aktien, Renten, Geldmarktinstrumente, Zertifikate und andere strukturierte Produkte zum Anlageuniversum zählen. Auch Derivate können zur Absicherung oder Steigerung des Vermögens eingesetzt werden. Zielgruppe des Fonds sind chancenorientierte, risikobereite Investoren mit einem längerfristigen Anlagehorizont von über fünf Jahren. FondsManager Peter Huber berichtet, dass er die bis Mitte August bestehende Erholungstendenz an den Märkten genutzt habe, um die Aktienquote zu reduzieren. Dies habe die Rückschläge der letzten Wochen abgemildert, wobei das nun erreichte Kursniveau dafür sorge, dass viele konjunktursensible Titel mittlerweile ausgesprochen attraktiv bewertet seien. Die Konsequenz für den langjährigen Marktkenner: Die sich abzeichnende Rezession nutzt er für Zukäufe bei Zyklikern, nachdem Rezessionsängste bereits zu deutlichen Abschlägen geführt haben. „Eine der erfolgreichsten Anlagestrategien besteht darin, zyklische Aktien in einer Rezession zu kaufen“, gibt FondsManager Huber Einblicke in seine Investmentphilosophie. Während er bei Aktien wieder erste Käufe tätigt, ist Huber vom Bewertungsniveau am Anleihenmarkt weit weniger überzeugt: Mit Ausnahme kurzlaufender Positionen meidet der Anlagestratege weiterhin den Bondmarkt, da beispielsweise 10-jährige Bundesanleihen bei einer Inflation von 8,0 Prozent gerade einmal 1,5 Prozent Rendite abwerfen. Hier erwartet Huber noch weitere Zinsanstiege, bevor europäische Anleihen wieder attraktiv werden könnten. Wie sieht die Asset Allokation seines Mischfonds im Detail aus?

68,7 Prozent des FondsVermögens sind in globale Aktien investiert, 15,7 Prozent der Bestände werden durch Geldmarktinstrumente abgedeckt. Rohstoffe sind mit 8,2 Prozent im Portfolio vertreten, Anleihen machen 7,1 Prozent des FondsVolumens aus. Was sind die Schwerpunkte in der geographischen Allokation? Auf Platz eins in der Länder-Rangliste liegt Deutschland, wo 12,3 Prozent des FondsVermögens beheimatet sind. Wertpapiere aus Japan repräsentieren 11,6 Prozent des FondsPortfolios. Erst auf dem dritten Platz der Länderstruktur des flexiblen Mischfonds sind die USA angesiedelt – mit 6,0 Prozent der FondsBestände sind die Vereinigten Staaten für einen global agierenden Mischfonds erstaunlich unterrepräsentiert. Abgerundet wird die geographische Positionierung von FondsManager Huber durch Bestände in Frankreich (5,8 Prozent), China (5,6 Prozent) sowie Südkorea mit 5,3 Prozent. Titel aus weiteren europäischen Ländern (Spanien, Niederlande, Großbritannien) und aus Brasilien dienen als Beimischung. Unter den Top-10-Positionen liegt in der aktuell sehr turbulenten Börsenphase Xetra-Gold mit 8,2 Prozent Anteil am Portfolio auf dem ersten Platz. Energieproduzenten (Shell, Total Energies) sowie die unter kräftigen Abgabedruck geratene BASF-Aktie gehören ebenfalls zu den größten Einzelpositionen. Günstig bewertete Technologieunternehmen (LG, Samsung) runden die Top-10-Liste ab und sorgen dafür, dass neben bodenständigen Energie- und Chemieunternehmen auch Wachstumswerte im Portfolio berücksichtigt werden. Als einzige Anleiheposition ist unter den Top 10 aktuell eine zweijährige US-Staatsanleihe mit einem Zinskupon von 2,5 Prozent zu finden.

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. Huber Portfolio.

Der dynamisch agierende Mischfonds von „Altmeister“ Peter Huber ist bislang überdurchschnittlich gut durch die Turbulenzen des Anlagejahres 2022 gekommen. Im Huber Portfolio kann der ausgewiesene Marktkenner seine langfristig bewährte Anlagephilosophie erfolgreich umsetzen und mit seinem antizyklischen Investmentansatz überzeugen. Hubers Strategie, überwiegend in substanzstarke Value- und Turnaround-Aktien zu investieren, zeigt gerade in der aktuellen Marktsituation ihre Stärke. Mit seiner prognosefreien und an keiner Benchmark orientierten Anlagepolitik ist der flexible Multi-Asset-Fonds der richtige Portfoliobaustein für unruhige Börsenzeiten!

Siehe auch

FondsAnalyse: SJB FondsEcho. Magna New Frontiers Fund G EUR (WKN A1W8A6, ISIN IE00BFTW8Z27).

Aktien aus den Grenzmärkten starteten überwiegend erfolgreich ins neue Jahr, wobei sich die Börsen in Vietnam sowie in Saudi-Arabien positiv hervortaten – beides Länder, die im Magna New Frontiers Fund von FondsManager Stefan Böttcher überdurchschnittlich hoch gewichtet sind. Als Folge dieser geographischen Positionierung konnte der Grenzmärkte-Fonds eine Outperformance zum MSCI Emerging Markets von 8,1 Prozent …

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