Als ein Beispiel für eine Erfolgsgeschichte nennt UBS-Fondsmanager Raymond Wong den Autohändler China Meidong. Das Unternehmen, das im mittleren bis oberen Preissegment in ganz China aktiv ist, profitiert von der steigenden Nachfrage nach Premiumprodukten, die durch die wachsende Mittelschicht und den Wunsch der Verbraucher nach höherwertigen Waren und Dienstleistungen untermauert wird.

„Wir glauben, dass durch die Fokussierung auf langfristige dynamische Trends weitere Small- und Mid-Cap-Erfolgsgeschichten gefunden werden können, aber es gibt noch viele andere Gründe, warum asiatische Nebenwerte einen näheren Blick wert sind“, sagt Wong. Hier sind drei entscheidende Argumente.

 

Argument 1: Es gibt zu wenig Research zu asiatischen Small und Mid Caps

Analysten interessieren sich nur mäßig für Aktien kleiner und mittelgroßer asiatischer Unternehmen. Dieser Mangel an ausreichendem Research hat sich mit der Einführung der Mifid-II-Richtlinie weiter verschärft. „Daraus ergeben sich hervorragende Möglichkeiten zur Alpha-Generierung“, sagt Wong. Schätzungen zeigen, dass nur 6,1 Prozent des MSCI Asia ex-Japan Small to Mid Cap Index von mindestens 20 Analysten abdeckt wird. „Das bedeutet, dass ein Großteil der asiatischen Nebenwerte von Analysten kaum beachtet wird. Wir erwarten jedoch, dass gerade diese Werte sich tendenziell überdurchschnittlich entwickeln”, so Wong.

Portfoliomanager, die über eigene Research-Kapazitäten verfügen, haben in diesem Umfeld einen entscheidenden Vorteil. Vor allem ein mehrsprachiges Research-Team vor Ort, das potenzielle Kaufkandidaten besuchen und sich auch mit Lieferanten, Mitbewerbern und Branchenexperten austauschen kann, hilft, die aussichtsreichsten Unternehmen zu finden. UBS verfügt in der Region über ein Research-Team aus 19 Experten. „Mit einem rigorosen Quality-First-Ansatz reduzieren wir das breite Anlageuniversum auf ein konzentriertes Portfolio aus Aktien mit hoher Überzeugungskraft“, erläutert Wong.

 

Argument 2: Mit Nebenwerten können Investoren gezielter investieren

Während große Konzerne meist in mehreren Geschäftsfeldern aktiv sind, konzentrieren sich kleine und mittelgroße Firmen auf eine oder wenige Stärken. Ein Beispiel: Der südkoreanische Konzern Samsung Electronics ist in den Sparten Halbleiter, Konsumprodukte und Smartphones tätig. „Die Aktie kann eine gute Wahl sein für Anleger, die in diese Felder investieren wollen. Für Investoren, die jedoch gezielt auf Halbleiter setzen möchten, kann es die bessere Lösung sein, sich an einem kleinen, auf dieses Segment spezialisierten Unternehmen zu beteiligen“, meint Wong. Zudem bieten kleinere Unternehmen Zugang zu solchen strukturellen Themen in einer sehr frühen Phase, und Investoren können so von einer längeren Wachstumsentwicklung profitieren.

 

Argument 3: Nebenwerte können eine Large-Cap-Strategie sinnvoll ergänzen

Das Universum asiatischer Small und Mid Caps zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt aus im Vergleich zum Large-Cap-Angebot. „Schaut man sich die zehn besten Fonds für Asien-ex-Japan-Aktien an, stellt man fest, dass sich die Top-Ten-Positionen sehr ähneln. In den besten asiatischen Nebenwertefonds hingegen sind unterschiedliche Unternehmen auf den am stärksten gewichteten Positionen“, sagt Wong und weiß auch den Grund dafür: „Das Nebenwerte-Universum umfasst rund 3.000 Aktien. Wenn ein Portfoliomanager daraus die seiner Ansicht nach besten 40 bis 80 Aktien auswählt, kommt er zu einem ganz anderen Ergebnis als ein Wettbewerber.“ Zudem bietet ein Nebenwerte-Portfolio ein anderes Risikoprofil als ein Standardwerte-Fonds.