nova funds | München, 21.03.2019.
Der Nacktmull (Heterocephalus glaber), ein 30-50 Gramm schweres Nagetier, lebt in Kolonien von 20 bis 300 Individuen in großen unterirdischen Bauten in den Halbwüsten Ostafrikas. Die Eusozialität genannte Lebensgemeinschaft, in der Nacktmulle leben, kennt man vor allem von Insekten wie z.B. Ameisen, ist bei Säugetieren jedoch sehr selten.
Dr. Andreas Bischof von der nova funds Gmbh beschreibt, warum der als Kuscheltier weniger gefragte Nacktmull für die Medizin hochspannend ist.
Seltenheiten bietet der Nacktmull viele. So kommt der Nacktmull überaus erstaunliche 18 Minuten lang ohne Sauerstoff aus, trotz seiner vergleichsweise kleinen Lungen. Denn sein besonderes Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) hat eine enorm große Kapazität, Sauerstoff zu binden. Außerdem reduzieren Nacktmulle in Phasen verringerter Sauerstoffverfügbarkeit ihren Herzschlag von 300 Schlägen pro Minute auf nur 50 und stellen ihren Stoffwechsel in Sekundenschnelle von der üblichen Verbrennung von Glucose auf die Verbrennung von Fructose und anderen Zuckertypen um. Ist Sauerstoff wieder verfügbar, stellt er seinen Stoffwechsel einfach wieder auf Glucoseverbrennung zurück und fährt er seinen Herzschlag wieder hoch, so, als wäre nichts gewesen.
Außerdem können Nacktmulle, die übrigens auch nicht trinken, sondern das benötigte Wasser aus der Nahrung gewinnen, ihre ohnehin niedrige Stoffwechselrate in längeren Hungerperioden noch einmal um 25% senken. Des weiteren werden Nackmulle im Vergleich zu ähnlichen Nagetieren außerordentlich alt, 30 Jahre, teilweise auch sogar bis über 90 Jahre. Und damit ist die Auflistung der Besonderheiten von Nacktmullen bei weitem noch nicht komplett.
Warum interessiert sich die Medizin für Nacktmulle? Nacktmulle entwickeln – im Gegensatz zu anderen Säugetieren – fast nie Krebs und haben ein reduziertes Schmerzempfinden. Diese Eigenschaften machen Nacktmulle zu hochinteressanten Studienobjekten für die Krebs- und die Schmerzforschung.
So fehlt dem Nacktmull als einzigem Säugetier die so genannte Substanz P in der Haut, ein aus nur 11 Aminosäuren bestehendes, körpereigenes Molekül, das auf noch ungeklärte Weise am Schmerzempfinden beteiligt ist. Bringt man Labormulle durch Einschleusen des entsprechenden Gens zur Produktion der Substanz P, steigt ihre Schmerzempfindlichkeit deutlich an. Von daher eignen sich Nacktmulle, wie bereits erwähnt, nicht nur gut zur bereits erwähnten Erforschung der Entstehung von Schmerzen, sondern auch zur Erforschung ihrer Linderung durch neue Medikamente.
Dies weiß natürlich auch die Wissensmaschine Google. Warum sich Googles Mutterkonzern Alphabet mit Nacktmullen beschäftigt, lesen Sie im nächsten Blogbeitrag.
Über nova funds
Die nova funds GmbH mit Sitz in München ist eine bankenunabhängige Fondsinitiatorin und -beratung mit exklusivem Fokus auf den globalen Gesundheitssektor. nova funds konzipiert, initiiert und berät neuartige, originelle und mehrwertgenerierende Finanzprodukte. Das Akronym „nova“ (new original value-added) reflektiert diese Ambition. Darüber hinaus berät nova funds professionelle Anleger hinsichtlich ihrer Investmentstrategie im Gesundheitssektor.
Die beiden Geschäftsführer Dr. Andreas Bischof und Oliver Kämmerer, zwei Experten mit jeweils mehr als 20 Jahren komplementärer Erfahrung mit Gesundheitsaktien auf Buy- und Sell-Side, führen das Unternehmen. Der Molekularbiologe Dr. Bischof, zuletzt bei Allianz Global Investors tätig als Investment Manager für eines der weltgrößten Aktienportfolios im Gesundheitsbereich, erzielte dort mit einer risikoaversen Investmentstrategie über Jahre hinweg sehr attraktive Überrenditen, sowohl gegenüber dem Sektorindex als auch gegenüber dem breiten Marktindex. Der Ökonom Oliver Kämmerer leitete zuletzt die europäische Aktienanalyse und die Sektoranalyse Healthcare bei der West LB. In diesen Funktionen war er unter anderem auch für die Alpha-Generierung der Aktienempfehlungen verantwortlich.
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