SJB | Korschenbroich, 17.02.2022.
Im Januar blieb die gewohnte Aktienhausse zu Beginn des Jahres diesmal aus. Grund dafür sind Inflationssorgen ausgelöst durch weltweite Lieferengpässe, zum Teil stolze Bewertungen und Erwartungen, dass die US-Notenbank Fed bald an der Zinsschraube drehen wird. Auch die Gesundheitswerte aus Asien konnten sich dem allgemeinen Trend nicht entziehen und büssten im Berichtsmonat fast 13 Prozent ein. Vor diesem Hintergrund gab der Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare B EUR (WKN A2DPA9, LU1587985570) um 12,3 Prozent nach. Im aktuellen Monatsreport berichtet FondsManager Oliver Kubli über die jüngsten Marktereignisse und analysiert die Geschäftsentwicklung ausgewählter Positionen des in der FondsStrategie SJB Nachhaltig enthaltenen Fonds.
Marktrückblick
Die gewohnte Aktienhausse zu Beginn des Jahres blieb dieses Jahr aus. Grund dafür sind Inflationssorgen ausgelöst durch weltweite Lieferengpässe, zum Teil stolze Bewertungen und Erwartungen, dass das Federal Reserve bald an der Zinsschraube drehen wird. FedPräsident Jerome Powell zeigte sich während der letzten Sitzung Mitte des Monats von seiner «falkischen» Seite und stellte neben der weiteren Drosselung der Wertpapierkäufe drei Zinserhöhungen im laufenden Jahr in Aussicht. Dies sorgte einerseits für einen weiteren Zinsanstieg und auf der anderen Seite für weitere Gewinnmitnahmen bei den Aktienanlagen. Insbesondere sogenannte Wachstumstitel aus den Sektoren Technologie und Gesundheitswesen kamen, wie schon während des vergangenen Monats, deutlich unter Druck. So verlor der weltweite Gesundheitssektor in USD zum Jahresstart über 7% an Wert. Auch die Gesundheitswerte aus Asien konnten sich dem allgemeinen Trend nicht entziehen und büssten im Berichtsmonat gemessen in USD fast 13% ein.
Höhere Inflationserwartungen und damit steigende Zinsen führten im Gesundheitssektor zu einer Rotation weg von Wachstumsaktien in den Segmenten Biotechnologie, Digital Health und Medizintechnik hin zu Pharma- und Generika-Aktien. Einzelne Biotechwerte erlitten deshalb im Januar herbe Verluste. Wir halten dies für eine Übertreibung und haben die Korrekturen dazu genutzt, Positionen auszubauen.
Seit Anfang 2022 sind die Aktien des koreanischen Dentalgeräteherstellers Osstem Implants vom Handel ausgesetzt, nachdem einer seiner Mitarbeiter KPW 220 Mrd. (USD 184 Mio.) veruntreut haben soll. Mittlerweile konnte die Firma den Grossteil des Geldes sicherstellen. Wir gehen nicht davon aus, dass die Aktie dekotiert wird. Grundlegende Compliance-Fragen stellen sich aber dennoch. Wir halten eine Position von 1%.
Takeda geht davon aus, dass es die Exklusivität für sein umsatzstärkstes Produkt Entyvio länger behalten werden kann. Das Management hatte zuvor auf das Risiko hingewiesen, dass Biosimilars nach dem Auslaufen der Patente im Jahr 2024 (Europa) bzw. 2026 (USA) auf den Markt kommen könnten. Da jedoch noch keine Biosimilars in der Entwicklung sind, ist eine Exklusivität bis 2032 möglich.
Im abgelaufenen Monat wurden neu Sino Biopharma, Alibaba Health Information, JD Health und Pharmaron ins Portfolio aufgenommen. Zudem wurden Legend Biotech, Shionogi, Takeda und Beigene aufgestockt. Nicht mehr im Portfolio vertreten sind Shenzhen Mindray, Aier Eye Hospital und Jiangsu Hengrui . Reduziert wurden Innovent und Olympus.
Positionierung & Ausblick
Asien ist die dynamischste Wachstumsregion der Welt, in der mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. Bis 2050 dürfte der Anteil der asiatischen Schwellenländer an der Weltwirtschaftsleistung mehr als 50% ausmachen. Asiatische Volkswirtschaften mit steigenden Einkommen verändern ihr Wachstumsmodell weg vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor. Mit der wachsenden Mittelschicht steigt die Nachfrage nach moderner Medizin. Gesundheit steht vermehrt weit vorne auf der Wunschliste.
Milliardeninvestitionen in Infrastruktur, neue Technologien und Forschung treiben die Modernisierung des Gesundheitswesens voran. Die Menschen erhalten dadurch breiteren Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung. Die Nachfrage steigt zusätzlich durch eine rasch voranschreitende Überalterung. Allein in China werden in 30 Jahren 400 bis 500 Millionen Menschen über 60 Jahre alt sein, die vermehrt moderne Gesundheitsdienstleistungen und Medikamente benötigen.
Japan, das auch als das «demografische Labor der Welt» bezeichnet wird, setzt seit vielen Jahrzehnten auf Spitzeninnovationen. Technologieführer in Bereichen wie beispielsweise Antikörpertechnologien, Immuntherapien, Robotik, Digitalisierung, Diagnostik oder auch bildgebende Verfahren sind im Land der aufgehenden Sonne anzutreffen.
Der Fonds bietet einerseits einen defensiven Zugang zu den asiatischen Schwellenländern und andererseits spannende Investitionsmöglichkeiten in Technologieführer in der gesamten Region. Wir investieren in die gesamte Wertschöpfungskette des Gesundheitswesens, von Generikafirmen über Biotechunternehmen zu Gerätehersteller bis hin zu Digital-Health-Gesellschaften.