Der von Marktstratege Lucio Soso gemanagte Bellevue Funds (Lux) – BB Global Macro B EUR (WKN A1CW3N, ISIN LU0494761835) streut sein Portfolio über die wichtigsten Anlageklassen im Aktien- und Rentenbereich und und hat zudem die Möglichkeit, je nach Markteinschätzung ein Long- oder Short-Exposure aufzubauen. FondsManager Lucio Soso behandelt in seinem aktuellen Marktbericht für Juni 2018 die wichtigsten Veränderungen im Portfolio des Multi-Asset-Fonds, der ein Basis-Investment der Strategien SJB Defensiv INT Z 8+ und SJB Substanz Z 10+ darstellt. Zugleich gibt der Bellevue-Marktstratege einen Ausblick auf die prognostizierten Entwicklungen der Aktien- und Anleihenmärkte.
Marktrückblick
Der Fonds büsste im Juni -0.2% ein bei einer realisierten Volatilität von 2.7%. Der MSCI World Equity Index und der JPM Global Government Bond Index verloren jeweils -0.3%, während der GSCI Commodities Total Return Index 1.2% zulegte (jeweils in EUR). Nicht-Staatsanleihen (-0.2%) und Aktien (-0.1%) belasteten die Fondsperformance, derweil Devisen (+0.2%) deren Verluste schmälerten. Das Engagement in Nicht-Staatsanleihen wurde durch unsere Positionen in Schwellenländerpapieren beeinträchtigt. Die anhaltende Schwäche von Schwellenländerwährungen zwingt die lokalen Notenbanken zu Zinserhöhungen, was sich auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten auswirken könnte. Unser Fokus gilt Emittenten, die von einer Schwäche der Lokalwährungen profitieren oder einen natürlichen Hedge bieten. In Nicht-Staatsanleihen bleiben wir mit 16% untergewichtet. Die positive Performance im Devisenbereich wurde durch unsere Short-Position (8%) im chinesischen Yuan ggü. dem USD getrieben. Staatsanleihen traten im Juni ungeachtet der leichten Risikoscheu auf der Stelle. Der Monat war durch einen weiteren Liquiditätsentzug infolge der falkenhaften Töne der FedSitzung und der Ankündigung des Endes der quantitativen Lockerung in Europa geprägt. In unseren Augen hat eine deutliche Neubewertung des US-Marktes stattgefunden. Wir sind von unserer Positionierung – USA 73%, Deutschland 9% und Italien 10% – weiterhin überzeugt. Wir haben unser Aktienexposure auf 20% erhöht.
Positionierung & Ausblick
In unserer Neuanalyse im Juni stellten wir fest, dass sich die Liquidität verknappt. Wir halten bis auf weiteres unverändert an unseren Szenarien fest: Für Szenario 1, dem eine Aktienblase zugrunde liegt, liegt die Eintrittswahrscheinlichkeit bei 45%. Dieses Szenario geht davon aus, dass Aktien angesichts der reichlich vorhandenen Liquidität und in Ermangelung anderer Anlagealternativen neue Höchstbewertungen
erreichen. Es dürfte sich in unseren Augen leicht negativ auf Anleihen auswirken. Unserem Szenario 2 (Eintrittswahrscheinlichkeit: 35%) liegt eine technische Erholung bei US-Staatsanleihen zugrunde. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries ist seit ihrem Septembertief von 2% erheblich gestiegen. Die negative Anlegerstimmung gegenüber US-Staatsanleihen ist so extrem, dass eine Gegenbewegung denkbar ist. Wir stellen ferner fest, dass die Geldmenge M2 in den USA deutlich langsamer wächst, was der US-Notenbank die Möglichkeit bietet, eine taubenhaftere Haltung einzunehmen. Und zu guter Letzt haben spekulative LongPositionen auf Rohöl Allzeithochs erreicht. Eine Umkehr an dieser Stelle würde Inflationserwartungen nach unten drücken und dürfte US-Treasurys zugute kommen. Das Eintreten dieses Szenarios würde sich neutral auf Aktien auswirken. Szenario 3 mit einer Gewichtung von 20% geht von einer kräftigeren Korrektur bei Aktien und nicht-staatlichen Anleihen aus. Auslöser für die heftige Korrektur könnten entweder ein plötzlicher Einbruch des Wirtschaftswachstums oder ein Finanzschock sein. Ausserdem könnten wachsende geopolitische Risiken zu einer Flucht in Qualität führen. Dieses Szenario dürfte Staatsanleihen und dem USD zugutekommen.