Managersichten: Bellevue Funds – BB African Opportunities (WKN A0RP3D) Mai 2021

Malek Bou-Diab. FondsManager des BB African Opportunities Fund

Im Mai konnte der Bellevue Funds – BB African Opportunities (WKN A0RP3D, ISIN LU0433847240) eine positive Wertentwicklung von +2,4 Prozent auf Eurobasis generieren und sich damit auch bei der Jahresperformance in den grünen Bereich schieben (+1,9 Prozent). Südafrikanische Aktien schnitten besser ab als die Portfoliobeteiligungen aus Schwellenländern und Industrienationen, während der Rest der Kernmärkte des BB-Fonds eine gemischte Performance bot. In dem aktuellen Marktkommentar von FondsManager Malek Bou-Diab erhalten Investoren einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen in den einzelnen afrikanischen Staaten sowie die Veränderungen im Portfolio des Bellevue-Fonds.

 

Marktrückblick

Die Risikobereitschaft vom April setzte sich im Mai fort, was in Kombination mit einer breiten Rohstoffrally dazu beitrug, dass südafrikanische Aktien besser als unsere Portfoliobeteiligungen aus Schwellenländern und Industrienationen abschnitten, während der Rest unserer Kernmärkte eine gemischte Performance bot. Das unlängst in einigen afrikanischen Ländern beobachtete Aufflackern von COVID-19-Fällen liess nach. So sank die Gesamtzahl aktiver Fälle im Mai auf 330 000 von 365 000 im April. Obwohl Südafrika ein Netto-Ölimporteur ist, ist das Land klarer Nutzniesser der seit Jahresanfang hohen Rohstoffpreise, da es unter anderem ein Netto-Exporteur von Kohle, Eisenerz und Gold ist. Die Mai-Statistik zeigt, dass die Handelsbilanz im Zeitraum Jan-April 2021 mit ZAR 147 Mrd. positiv ausfiel nach einem Defizit von ZAR 3.7 Mrd. im Vorjahr. Das gilt als erfreuliches Zeichen für einen nachhaltigen Leistungsbilanzüberschuss im laufenden Jahr nach dem für 2020 verbuchten BIP-Wachstum von 2.2%. Der Rand verteuerte sich gegenüber dem USD im Mai um 5.2% (+6.5% YTD). Die Headline-Inflation stieg im April infolge höherer Ölpreise und einer zweistelligen Anhebung der Stromtarife auf 4.4% (YoY) nach 3.2% im März. Obwohl Südafrikas Notenbank auf kurze Sicht anhaltenden Preisdruck erwartet, hat sie ihren Leitzinssatz unverändert auf einem Allzeittief von 3.5% belassen. Die Börse legte 1.5% zu. Die nigerianische Zentralbank hat ihren offiziellen Wechselkurs zugunsten des weitverbreiteten NAFEX aufgegeben, was einer De-facto-Abwertung des NGN ggü. dem USD von 7% gleichkommt (NGN 410/USD). Obwohl dieser Schritt das Währungsgeschäft etwas erleichtert, ändert er nichts an der grundsätzlichen Situation. Tatsächlich erfolgen die meisten Devisentransaktionen über den NAFEX oder zu einem schwächeren Wechselkurs (z.B. NGN 495/USD auf dem Schwarzmarkt). Die Währungshüter bekräftigten die Absicht, anstelle eines frei schwankenden Wechselkurses an ihrem kontrollierten Floating festzuhalten, was darauf schliessen lässt, dass sie das Angebot an US-Devisen weiterhin streng kontrollieren wollen. Die Devisensituation und andere monetäre und fiskalpolitische Fehlentscheidungen erschweren die Erholung des Landes weiterhin, wie das niedrige BIP-Wachstum von 0.5% (YOY) im Q1 2021 zeigt. Nigerianische Aktien gaben 3.5% nach.

In Kenia liefen die Geschäftsaktivitäten trotz der Lockdown-Massnahmen von Ende März bis Anfang Mai so gut wie normal weiter. Diese Robustheit spiegelte sich im Bankensektor wider. Das Kreditwachstum im Privatsektor bewegte sich in den 12 Monaten bis April stabil bei 7%, während es in von der COVID-19-Krise heftig gebeutelten Branchen zu Rückzahlungen und Rückforderungen kam. Äthiopien erteilte einem Konsortium unter der Führung von Safaricom die erste Mobilfunklizenz, was der Aktie des Index-Schwergewichts ein Allzeithoch bescherte. Der Aktienmarkt legte zwischenzeitlich 3.3% auf ein neues Post-Pandemie-Hoch zu, beendete den Monat aber nur 0.5% fester, vor allem wegen der Mittelabflüsse aus Grenzmarktindizes. Die für das Q1 2021 veröffentlichten Gewinne ägyptischer Unternehmen belegen, dass die nachteiligen Auswirkungen der Coronakrise auf Firmen aus dem Verbraucher- und Gesundheitssektor, die zweistelliges Gewinnwachstum verzeichneten, nachlassen. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass die Umsätze noch vor Jahresende wieder auf Vor-COVID-19-Niveaus steigen könnten. Tier-1-Banken prognostizieren für 2021 ein Kreditwachstum von 15-20% (YoY) bei Risikokosten, die deutlich unter dem 2020-Niveau liegen, was auf bessere kurzfristige Makro-Aussichten hinweist. Die zumeist erfreulichen Ergebnisse unserer Kernbeteiligungen wirkten sich nicht positiv auf deren Kurse aus, da anhaltend hohe Realzinsen für heimische Schuldinstrumente und regionale Spannungen Aktien belasteten. Der EGX30 gab 1.6% nach, wobei er in der letzten Monatswoche aufgrund von passiven Mittelabflüssen aus EM-Indizes 4.6% einbüsste. Der Gewinnausblick für marokkanische Unternehmen hellte sich mit den ersten Lockerungen seit Monaten auf, welche die guten Impffortschritte widerspiegeln: 23% der Bevölkerung wurden bereits einmal geimpft, 15% zweimal. Lokale Anleger waren weiterhin in Kauflaune und bescherten der Börse ein Plus von 2.6%.

Positionierung & Ausblick

Der Fonds profitierte durch seine Positionierung in südafrikanischen Titeln und Rohstoffaktien von der globalen Reflation, während sein Engagement in anderen grossen regionalen Märkten performancemässig hinterherhinkte. Um die besseren Ölpreisprognosen zu nutzen, beabsichtigen wir den Ausbau unseres Engagements in Saudi-Arabien, da Nigeria, unser Öl-Proxy in der Region, in Ermangelung ausreichender Devisenliquidität für die Kapitalrückführung nicht investierbar bleibt. Um besagtes Exposure zu finanzieren, verringern wir unsere Beteiligungen in Ägypten, da sich der ägyptische Markt ungeachtet besserer Fundamental- und Finanzdaten weiterhin enttäuschend entwickelt. Ausserdem trübt ein Umfeld steigender Ölpreise die Wirtschaftsaussichten des Landes.

Siehe auch

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