SJB | Korschenbroich, 06.04.2010. Wasser gilt als das Investment-Thema des 21. Jahrhunderts. Doch wann rollt die perfekte Welle an die Börsen? DAS INVESTMENT.com fragte Hans Peter Portner, Manager des Pictet Water, des ersten Wasserfonds der Welt.
DAS INVESTMENT.com: Glückwunsch, der Pictet Hans Peter Portner Water (WKN 933349) hat im Januar zehnjähriges Jubiläum gefeiert. Haben Sie mit Wasser oder Schampus angestoßen?
Hans Peter Portner: Mit Wasser natürlich!
DAS INVESTMENT.com: 31 Prozent hat der Pictet Water seit Auflegung erzielt. Nach einem Mega-Investmenttrend sieht das noch nicht aus.
Portner: Da schwingt immer auch viel Börsenpsychologie mit. In Krisenzeiten sind Anleger nicht bereit, die langfristig positiven Perspektiven in die Aktienkurse einzupreisen. Und in den vergangenen zehn Jahren hatten wir gleich zwei große Krisen. Im Vergleich zum MSCI Welt erzielten wir aber über 50 Prozent mehr Rendite.
DAS INVESTMENT.com: Warum steigen die Kurse von Wasseraktien zumindest in guten Börsenjahren nicht stärker?
Portner: Es wird noch zu wenig investiert, weil der Wasserpreis die Kosten der Bereitstellung nicht ausreichend reflektiert. Das ändert sich nur langsam. Die Verknappung lässt den Preis im Schnitt um 5 bis 10 Prozent pro Jahr steigen. Je teurer Wasser wird, desto attraktiver wird es zu investieren und desto höher sind die Einnahmen und damit die Gewinne der Wasserfirmen.
DAS INVESTMENT.com: Wo steht der Wassersektor 2020?
Portner: Die attraktiven Märkte sind vor allem in China, Indien, Südamerika und der Mittlere Osten. Hier ist der Aufholbedarf besonders groß. Es besteht ein deutlicher Nachfrageüberhang. Die wenigen relevanten Akteure werden ihre Kapazitäten auf die Industrie- und Wachstumsländer verteilen müssen.
Von: Egon Wachtendorf
Quelle: DAS INVESTMENT.