Fragen an den FondsManager: DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable (WKN A1T68G) – Teil 2

Thierry Larose, FondsManager des DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable

Die belgische FondsGesellschaft Degroof Petercam Asset Management (DPAM) setzt in ihrem DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable A DIS (WKN A1T68G, ISIN LU0907927171) erfolgreich einen Nachhaltigkeitsansatz für Schwellenländeranleihen um. FondsManager Thierry Larose wählt die in seinem Portfolio enthaltenen Staatsanleihen unter Berücksichtigung ethischer und ökologischer Aspekte aus und prüft zugleich das Vorliegen eines politisch verantwortungsvollen Regierungssystems. Die SJB FondsSkyline hat den Marktstrategen zu seinen aktuellen Einschätzungen mit Blick auf die Währungsmärkte, den Ausblick für Schwellenländeranleihen sowie den jüngsten Änderungen im FondsPortfolio des in der Strategie SJB Defensiv Int Z 8+ enthaltenen Fonds befragt. Lesen Sie hier den zweiten Teil des FondsManagerinterviews.

Der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable verfolgt einen Nachhaltigkeitsansatz bei der Auswahl der Länder, in die investiert werden kann. Hat die Analyse der Nachhaltigkeitskriterien zuletzt Änderungen im Anlageuniversum verursacht, beispielsweise mit Blick auf die Türkei?

Unser neues Nachhaltigkeitsranking ist noch nicht ganz fertig, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Türkei und auch Venezuela deutlich zurückfallen werden. Die Türkei wird im Umfeld der Einschränkung von Bürgerrechten und dem Wegfall demokratischer wie journalistischer Freiheiten seinen Absturz in der Nachhaltigskeits-Rangliste von zuletzt Platz 13 auf Platz 39 weiter fortsetzen. Der Erosion politischer Rechte in der Türkei steht gegenüber, dass das Land in anderen wichtigen Nachhaltigkeits-Faktoren wie Ausbildungsmöglichkeiten, der Verteilung von Wohlstand oder dem Zugang zu Gesundheits-Dienstleistungen gute Werte erreicht. Diese liegen sogar in der Nähe der Zahlen von Top-Performern aus der Nachhaltigkeits-Tabelle wie Polen oder Tschechien. Doch auch Faktoren wie das relativ schwache Engagement der Türkei im Bereich Erneuerbare Energien sowie die starke Abhängigkeit vom Kohlesektor beeinflussen die Position im Ranking negativ. Insgesamt besitzen türkische Staatsanleihen in Lokalwährung mit einer Gewichtung von rund 8,0 Prozent weiter einen hohen Anteil in den entsprechenden Marktindizes.

Noch größer ist der Absturz von Venezuela im Nachhaltigkeits-Ranking ausgefallen. Das Land ist ins vierte Quartil der Tabelle abgerutscht, nachdem bei Demonstrationen gegen Präsident Nicolas Maduro bereits mehr als 25 Tote zu beklagen waren. Venezuelas Ökonomie ist in hohem Maße mit der Entwicklung der Ölpreise korreliert, was Parallelen zur Einstufung von Russland, Kolumbien oder Mexiko beinhaltet. Russland ist jedoch von Degroof Petercam komplett aus dem Ranking herausgenommen worden, da das Land nicht einmal minimalste demokratische Werte respektiert. Die ESG-Profile von Kolumbien und Mexiko sind deutlich besser als dasjenige von Venezuela, da die beiden Länder aufgrund ihrer größeren ökonomischen Stabilität mehr Kraft in die Einhaltung von Nachhaltigkeits- und Umwelt-Kriterien stecken können.

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