Das Investment: “Bonds von zahlungskräftigen Schwellenländern sind mittlerweile eine eigene Anlageklasse”

sjb_werbung_das_investment_300_200

  SJB | Korschenbroich, 24.08.2012. Auf der Suche nach Alternativen zu den hoch verschuldeten Industriestaaten entdecken immer mehr Rentenanleger Staatsanleihen von Schwellenländern. Bonds von Staaten wie Brasilien, Türkei oder Mexiko werden inzwischen als attraktive, eigenständige Anlageklasse betrachtet. Schwellenländer bieten in der Regel attraktive Zinsen, außerdem können Anleger von der Aufwertung lokaler Währungen profitieren. Es kommt hinzu:

Viele Emerging Markets sind mittlerweile weniger verschuldet und solider finanziert als die meisten der sogenannten Industriestaaten.

Von Lokalwährung profitieren

Einen einfachen Zugang zu Anleihen in Lokalwährungen weltweit bietet der Pictet Emerging Local Currency Debt (WKN: A0ML2E). Der Fonds investiert in Schuldtitel, die von den Regierungen in lokalen Währungen begeben werden.

Mindestens zwei Drittel des Fondsvermögens sind in ein breit diversifiziertes Portfolio von Anleihen in der jeweiligen Lokalwährung angelegt. Darüber hinaus kann der Fonds in Geldmarktinstrumente von Schwellenländern investieren.

Auch in Baisse-Zeiten erfolgreich Aktuell investiert Fondsmanager Simon Lue-Fong in mehr als 300 Positionen, zu den bevorzugten Staaten und Währungen zählen Brasilien, Polen, Mexiko und Indonesien. Dass Lue-Fong auch mit schwierigen Zeiten zurechtkommt, hat er  in den Krisenjahren 2008 und 2011 gezeigt. So konnte er beispielsweise 2008 ein Plus von 3,3 Prozent erzielen – im Gegensatz zu seinen Konkurrenten, die alle im Minus lagen.

„Wir haben es bei der Hinwendung zu Emerging-Markets-Anleihen mit einem langfristigen Trend zu tun“, sagt Walter Liebe, Investmentspezialist von Pictet. So sei auch eine steigende Nachfrage durch ausländische Fonds, Staatsfonds und Zentralbanken sowie durch lokale und ausländische Pensionsfonds zu verzeichnen. Dem stehe jedoch nur ein begrenztes Angebot an Emissionen in lokaler Währung gegenüber.

Währungsverluste abfedern

Man muss sich natürlich auch darüber im Klaren sein, dass Schwellenländer-Anleihen immer wieder unter der Risikoaversion von Investoren leiden. In der Vergangenheit war stets zu beobachten, dass bei Marktrückschlägen die Anleger ihr Risikokapital, sprich Aktienfonds, verkaufen.

Das hat zur Folge, dass letztlich auch die Währungen und damit die Rentenfonds unter Druck geraten. Lokal investierende Rentenfonds belastet das – aber häufig sinken gleichzeitig die Renditen, wodurch die Kursanstiege der Anleihen die Währungsverluste abfedern.

Hinzu kommt: Bei in Euro notierten Fonds-Tranchen schlagen die Volatilitäten und fallende Währungen nicht so durch, wie das bei den auf US-Dollar notierten Fonds der Fall ist. Der Grund: Soweit die Bonds in lokaler Währung ausgegeben sind, fließen auch die Veränderungen des Euro-Dollar-Wechselkurses in die Gesamtbetrachtung der Rendite mit ein.

Die Bedeutung dieser Wechselkursveränderung wird häufig unterschätzt. Wie groß der Effekt ist, zeigt eine aktuelle Auswertung von Pictet: Demnach verzeichnete der Pictet-Emerging Local Currency Debt auf 3-Jahres-Sicht eine Volatilität von 7,9 Prozent, in US-Dollar lag der Wert jedoch bei 12,4 Prozent. Der maximale Verlust des Pictet-Emerging Local Currency Debt lag auf 5-Jahres- Sicht bei 12,3 Prozent, in US-Dollar gerechnet betrug der Drawdown mehr als das Doppelte (25,7 Prozent).

Auch in Sachen Wertentwicklung waren in Euro denkende Anleger klar im Vorteil: Auf 3-Jahres-Sicht betrug der in Euro gerechnete Wertzuwachs knapp 72 Prozent, in US-Dollar waren es „nur“ 52, 6 Prozent.

Noch deutlicher macht sich der Wechselkurs innerhalb der vergangenen zwölf Monate bemerkbar: In Euro sprang für den Anleger ein Plus von 15,5 Prozent heraus, in Dollar war es dagegen ein leichtes Minus von 0,2 Prozent. „Das bedeutet, dass selbst die traditionell eher konservativen und risikoaversen Rentenanleger Emerging-Markets-Anleihen ideal als Beimischung nutzen können“, sagt Liebe.

Die Nachfrage nach Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenmärkten dürfte laut Liebe ohnehin weiter hoch bleiben, da es derzeit an renditestarken Alternativen mangelt. Zwar schwächt sich in China, Brasilien & Co. das Wirtschaftswachstum etwas ab, dennoch leidet darunter nicht die Investmentstrategie bei Staatsanleihen, weil die Rentenmärkte kein großes Wirtschaftswachstum brauchen, um zu performen.

„Insgesamt sind die Anleihen widerstandsfähig, weil niedrigeres Wachstum und abnehmende Inflationserwartungen die Zinssenkungsfantasie beflügeln“, sagt Pictet-Mann Liebe. „Das sind so oder so aussichtsreiche Perspektiven für lokale Schwellenländeranleihen.“

 von Gerd Hübner

Quelle: DAS INVESTMENT.

Siehe auch

Handelsblatt: US-Renditen nähern sich früheren Stresslevels

Turbulenzen am wichtigsten Kapitalmarkt der Welt lassen die Renditen zehnjähriger US-Bonds gefährlich steigen. Das hat auch Folgen für die Aktienbörsen. Es war kein guter Tag für die internationale Investorengemeinde. Am Donnerstag hatten sich die Anleger eigentlich auf gute Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum eingestellt – es kam anders. Und als dann auch noch wichtige Daten zur Inflation …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert