SJB | Korschenbroich, 08.12.2014. Der Aktienmarkt von Bangladesch konnte nach einigen Wochen der Kurskorrektur in der ersten Dezemberwoche wieder an seinen letzten Aufwärtstrend anknüpfen und den Investoren Kursgewinne bescheren. Der marktbreite DSEX Index an der Börse von Dhaka legte um 189,29 Punkte zu und beendete die Handelswoche bei 4961,85 Zählern. Die verbesserte Marktstimmung ließ sich auch an dem Handelsvolumen ablesen, das um 22 Prozent gegenüber der Vorwoche zulegte. Angezogen wurden Investoren auch von dem auf 15,66 zurückgegangenen Kurs-Gewinn-Verhältnis des Bangladescher Aktienmarktes, das von vielen als Einstiegsgelegenheit interpretiert wurde. Am stärksten gefragt in der ersten Dezember-Handelswoche waren Zementproduzenten, Energieversorger sowie Bankentitel.Positiv aufgenommen wurde von den Marktteilnehmern auch die Nachricht, dass die Überweisungen von Bangladescher Gastarbeitern in die Heimat um 10 Prozent gegenüber dem selben Vorjahresmonat zulegen konnten, wie die Bangladesh Bank berichtete.
Die Weltbank wird bei ihrem am 16. Dezember stattfindenden Treffen den Vorschlag beraten, Bangladesch eine Unterstützungszahlung von 1,1 Milliarden USD zu leisten, um so den Kampf gegen die Armut zu erleichtern sowie Steuerreformen zu begünstigen, die die zukünftigen Einnahmen der Regierung erhöhen sollen. 400 Millionen US-Dollar sollen allein in Ausbildungsprogramme fließen, 60 Millionen USD in die Automatisierung eines Mehrwertsteuersystems. Hinzu kommen 350 Millionen US-Dollar, die zur Hilfe für die Einwohner in den von Zyklonen getroffenen Gebieten von Bangladesch zur Verfügung stehen.
Die Netto-Investitionen ausländischer Investoren am Aktienmarkt von Bangladesch sind im vergangenen Monat um 6,61 Prozent gefallen. Anleger aus dem Ausland kauften Aktien im Wert von 3,48 Milliarden BDT, wobei diesen Käufen Abgaben von 1,65 Milliarden BDT gegenüberstanden. Insgesamt beliefen sich die Netto-Investitionen damit auf 1,83 Milliarden BDT. Marktbeobachter berichten, dass ausländische Investoren zurückhaltend mit dem Aufbau neuer Positionen waren, nachdem mehrere Großunternehmen enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt hatten.
Der Bangladescher Energieversorger Summit Group wird Investitionen von insgesamt 319 Millionen US-Dollar tätigen, um seine Leistungsfähigkeit bei der Elektrizitätserzeugung um 210 Megawatt zu steigern. Aktuell kann das Land 6.000 Megawatt selbst erzeugen, wobei Prognosen zufolge eigentlich 7.000 Megawatt benötigt werden. Rund 65 Prozent der Bevölkerung besitzen Zugang zur nationalen Elektrizitätsversorgung. Das Projekt wird von verschiedenen ausländischen Banken finanziert, zu denen die deutsche DG Bank sowie die US-Bank Standard Chartered gehören.