Es sei „völlig unmöglich, dieses Tempo durchzuhalten“, sagen Experten zur Entwicklung der türkischen Wirtschaft. Doch die ökonomischen Erfolge sind Erdogans größter Trumpf. Jetzt droht er ihn zu verlieren – mit den angekündigten Neuwahlen will er retten, was zu retten ist.
Kein G20-Staat ist im vergangenen Jahr so schnell gewachsen wie die Türkei, doch droht die türkische Wirtschaft zu überhitzen. Für Präsident Recep Tayyip Erdogan war die wirtschaftliche Lage nach Ansicht von Experten ein wichtiger Grund für seine überraschende Entscheidung, die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen auf den 24. Juni vorzuziehen. Zu groß sei das Risiko gewesen, bis zum eigentlichen Wahltermin im November 2019 zu warten. „Es war völlig unmöglich, dieses Tempo bis November 2019 durchzuhalten“, sagt der Wirtschaftsanalyst Atilla Yesilada von Global Source Partners in Istanbul der Nachrichtenagentur AFP. „Wenn ich die Zahlen anschaue, würde ich sagen, dass die Wirtschaft am Überhitzen ist und schneller läuft, als für sie selber gut ist. Sie droht, gegen die Wand zu fahren.“
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