Erfreuliche Meldungen aus Griechenland haben dafür gesorgt, dass der in der FondsStrategie SJB Surplus Z 7+ enthaltene HELLAS Opportunities Fund P (WKN A1WZH5, ISIN LU0920841326) kräftige Kursgewinne verzeichnet hat. Allein über die letzten drei Monate lag die Performance des von Frankfurt Trust aufgelegten Fonds bei +20,93 Prozent, über einen Monat ergibt sich eine positive Wertentwicklung von +12,24 Prozent in Euro. Auslöser für die kleine Kursrally griechischer Aktien war die Reuters-Meldung, dass die Regierung in Athen im vergangenen Jahr beim Haushalt die Vorgaben der internationalen Geldgeber deutlich übertroffen hat. Welche anderen wirtschaftlichen Entwicklungen in Griechenland gibt es, die sich auf die Kurssituation des HELLAS Opportunities Fund auswirken dürften, wie sind die Aussichten des antizyklisch positionierten Griechenland-Fonds für die zweite Jahreshälfte 2017? Das FondsManagerteam des griechischen Vermögensverwalters Alpha Trust gibt Antworten auf diese Fragen.
Griechische Aktien legten deutlich zu, nachdem die Meldung kam, dass die Regierung in Athen beim Haushalt 2016 die Vorgaben der internationalen Geldgeber klar übertroffen hat. Was genau konnte Griechenlands Regierung vermelden?
Der Statistikbehörde Elstat zufolge lag der Primärüberschuss für das vergangene Jahr – also unter Herausrechnung des Schuldendienstes – bei 3,9 Prozent im Vergleich zur Wirtschaftsleistung. Geplant waren eigentlich 0,5 Prozent. Legt man die Methodik der Gläubiger zugrunde, betrug der Überschuss nach Regierungsangaben sogar 4,19 Prozent. Ein Sprecher sagte in Athen, auch die Haushaltsziele des Hilfsprogramms für 2017 und 2018 würden mit Sicherheit erreicht.
Ist damit der jüngste Konflikt zwischen Hellas und den Kreditgebern aus der Eurozone ausgeräumt?
Die Haushaltszahlen hatten für einen monatelangen Streit zwischen Griechenland und den Partnern der Euro-Zone gesorgt. Deswegen konnte bisher auch eine Überprüfung des Reformprogramms nicht abgeschlossen werden, die eine Voraussetzung für weitere Kredite ist. Mit den jetzt vorgelegten Zahlen dürfte Griechenland dem Geld einen großen Schritt nähergekommen sein. Experten führen die überraschende Jahresbilanz darauf zurück, dass die Regierung Vorgaben des Hilfsprogramms umgesetzt hat und Steuern und Abgaben konsequenter eintreibt.
Welche weiteren positiven Auswirkungen auf die griechische Ökonomie könnten die neuen Haushaltszahlen haben?
Die neuen Haushaltszahlen könnten auch dazu führen, dass der Internationale Währungsfonds seine Prognosen nach oben revidiert. Er hatte sich skeptisch gezeigt, ob das Land die Haushaltsvorgaben erfüllen kann, und daran seine Beteiligung am Hilfsprogramm geknüpft. Die Beteiligung des IWF ist nach Interpretation vieler Politiker wiederum eine Bedingung dafür, dass der Bundestag weitere Hilfsmilliarden für den Staat freigibt.
Bis wann dürften sich Griechenland und die EU auf die Auszahlung neuer Kredittranchen einigen?
EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici hatte bereits am Donnerstag die Hoffnung geäußert, dass sich die Geldgeber und Griechenland bis Ende Mai endgültig einigen. Eine grundsätzliche Verständigung auf weitere Reformen gab es bereits Anfang April. Das dritte Hilfsprogramm läuft noch bis 2018. Insgesamt könnte Griechenland Kredite von 86 Milliarden Euro bekommen.
Können griechische Staatsanleihen bald wieder in das Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank aufgenommen werden?
Die Wahrscheinlichkeit der Aufnahme Griechenlands ins ‘QE’-Programm der EZB hat sich durch die positiven Ergebnisse der jüngsten Gespräche Griechenlands mit den internationalen Kreditgebern entscheidend erhöht. Griechenland erfüllt die Voraussetzung zur Auszahlung weiterer 6,2 Milliarden Euro aus dem Hilfsprogramm, welche zur Deckung fälliger Verbindlichkeiten von 7,4 Milliarden Euro per Ende Juli verwendet werden. Das Ziel der griechischen Regierung ist nicht nur eine Vereinbarung über fiskalpolitische Maßnahmen, sondern auch solche mit Wachstums- und Investitionsanreizen.
Und wie kommen die Privatsierungen griechischer Vermögenswerte voran, die von EU-Vertretern gefordert wurden?
Zuletzt wurde ein verbindliches Angebot für der Kauf von 67 Prozent der Anteile des Hafens von Thessaloniki vom Konsortium der Deutsche Invest Equity Partners GmbH abgegeben, welches neben dem Kaufpreis weitreichende Investitionen in den Hafen und damit verbundener Infrastruktur beinhaltet. Nach der jüngsten Übernahme der griechischen Flughäfen durch die deutsche Fraport AG, die ebenfalls mit weitreichenden Investitionen in den kommenden Jahren einhergeht, ist dies eine weitere erfolgreiche Privatisierung des griechischen Staates.