SJB Substanz Z 10+, SJB Stars Z 12+: ECP Flagship – European Value A (WKN A14YQK) Quartalsbericht (November 2018) – Teil 4

Léon Kirch, FondsManager des ECP Flagship – European Value Fund

Der in den beiden Verwaltungs-Strategien SJB Substanz Z 10+ und SJB Stars Z 12+ enthaltene ECP Flagship – European Value Fund A (WKN A14YQK, ISIN LU1169207518) zeigte sich im dritten Quartal 2018 stabil und generierte eine positive Wertentwicklung von +0,02 Prozent in Euro. Marktstratege Léon Kirch verfolgt in dem europäischen Aktienfonds mit seinem wertorientierten Investmentansatz eine streng an Value-Kriterien ausgerichtete, langfristig orientierte Investmentstrategie. Erfahren Sie in Kirchs FondsManager-Bericht, wie die ECP-Strategie zuletzt performte. Der jüngste Quartalsbericht (Teil 4) nennt alle Details über die Positionierung des Portfolios und die dort vorgenommenen Veränderungen. Zudem findet sich ein Ausblick auf das herausfordernde Marktumfeld und seine Bedeutung für Value-Investoren.

Positionierung des Portfolios

2017 und Anfang 2018 hat Mr. Market viele Unternehmen aufgrund perfekter Ergebnisse und rosiger Aussichten in den Himmel gehoben. Wir haben die gute Stimmung genutzt, um ganze Positionen in einigen Unternehmen zu verkaufen. So senkten wir unsere Exposure im Automobilsektor, der am Aktienmarkt derzeit unter größtmöglichem Druck steht. Wir reinvestierten den Erlös mit Bedacht in konservativere Geschäftsmodelle, die Mr. Market bis noch vor kurzem als „altmodisch“ verschmähte. Uns bot sich ein günstiger Einstiegszeitpunkt in Unternehmen wie ISS, G4S, Jeronimo Martins und Shire (letzteres Unternehmen wurde nur wenige Tage nach unserer Investition übernommen). Inzwischen hat sich die Stimmung von Mr. Market geändert, er geht von einem sehr pessimistischen Szenario (für nahezu alles) aus. Diese Kehrtwende können wir ebenfalls für bestimmte Anlagen nutzen, die nicht zu hundert Prozent vom Konjunkturzyklus abhängig sind und unseren Investoren hohe Renditen bringen werden. Wir bauen unsere Positionen schrittweise auf, um das Timing-Risiko zu reduzieren. In vielen Fällen nehmen wir eine Position ein, die dem Markttrend entgegen läuft. Mit dieser Strategie haben wir in den letzten 20 Jahren stets hohe langfristige Renditen erzielt. Allerdings droht einem Contrarian-Investor, der sich gegen den Trend stemmt, immer auch die Gefahr, als Dummkopf belächelt zu werden – und dies kann geraume Zeit so bleiben. Damit müssen wir aber leben. Durch das geänderte Marktumfeld, so schmerzhaft es für uns kurzfristig auch sein mag, ergeben sich Anlagemöglichkeiten. Wir sind davon überzeugt, dass in den letzten Wochen viele Kinder mit dem Bade ausgeschüttet worden sind, wodurch eine Situation entstanden ist, in der die Bewertungen mehrerer Unternehmen inzwischen auf derart niedrige Niveaus gesunken sind, als ob es für sie keine Zukunft mehr gäbe. Das gilt sowohl für Unternehmen, die wir bereits im Portfolio halten, als auch solche, in die wir nicht investiert sind. Bei solchen Konstellationen stellen wir uns immer zwei sehr einfache Fragen: Erstens: Verkauft das Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung, das/die auch in der Zukunft gebraucht wird? Zweitens: Verfügt das Unternehmen über genügend Substanz, um mögliche Turbulenzen zu überstehen? Wenn beide Fragen mit einem klaren „JA“ beantwortet werden können, nehmen wir das Unternehmen unter die Lupe. Verläuft der Researchprozess erfolgreich und ist seine Bewertung attraktiv genug, dann erwägen wir eine Anlage und bauen schrittweise eine Position in diesem Unternehmen auf. Insgesamt haben mehr als 10 Unternehmen in diesem Jahr unser Portfolio verlassen, 10 Neuzugänge kamen ins Portfolio. Mehr als die Hälfte unserer neuen Unternehmen wurde nach dem Sommer gekauft. Die neuen Positionen weisen ein defensiveres Geschäftsmodell und eine niedrigere Bewertung auf als jene, die aus dem Portfolio ausgeschieden sind.

Fazit

Das Marktumfeld ist nach wie vor eine große Herausforderung für langfristig orientierte Investoren wie wir. Es ist heute wichtiger denn je, an unseren bewährten Prozessen festzuhalten und unseren Anlagegrundsätzen treu zu bleiben, d.h. weiter in erstklassige Unternehmen zu investieren, die sich durch eine hohe Ertragskraft auszeichnen. Europäische Aktien sind eine unbeliebte Anlageklasse, obwohl die – absoluten und relativen – Bewertungen noch immer niedrig sind und die Unternehmen, in die wir investiert, sind noch immer eine hohe Ertragskraft aufweisen. Zum Beginn der neuen Phase im Konjunkturzyklus sind die Konsensprognosen für die Unternehmensgewinne nicht sehr hoch, so dass die Gefahr von Enttäuschungen geringer ist als im letzten Quartal. Dies ist unserer Ansicht nach ein guter Ausgangspunkt in einem Umfeld, das sich zugunsten von Value-Strategien entwickeln wird – wenn man vergangenen Erfahrungen Glauben schenken darf. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass wir jetzt die Weichen für unsere Performance der nächsten 4 bis 5 Jahre stellen. Deshalb halten wir nach Unternehmen Ausschau, die sich durch eine hohe fundamentale Unterbewertung im Verhältnis zu der von uns erwarteten Ertragskraft in einem normalen Jahr auszeichnen. Und das ist der Ausgangspunkt unserer Philosophie.

Siehe auch

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