Der Jahreswechsel ist traditionell eine besinnliche Zeit und wird auch von uns dazu genutzt, das vergangene Jahr nochmal Revue passieren zu lassen. Und darüber nachzudenken, was gut war und was uns weniger gut gefallen hat. Dieser Strategiebericht soll daher nicht rein auf das letzte Jahresviertel begrenzt bleiben, sondern gleichzeitig einen Rückblick auf 2014 bieten und einen Ausblick für das neue Jahr geben.
An den Börsen endete das Jahr genau wie es begonnen hatte: mit Schwankungen, die uns manchmal ungläubig auf den Ticker blicken ließen. Ob es nun Dax, S&P 500, Dow Jones oder Nikkei waren, die Achterbahnfahrt fand an allen Kapitalmärkten statt.
Nachdem das letzte Jahresviertel mit Goldpreisverfall, Ölpreisschock und Achterbahnfahrt an den Weltbörsen lange Zeit nur Rendite kostete, ging es zwischen den Feiertagen wieder versöhnlicher zu und die Strategie SJB Liquidität INT Z3+ konnte den Rücksetzer von zwischenzeitlich ca. 5% auf weniger als 2,5% begrenzen. Soviel vorweg: Bereits in der ersten Januarwoche legten die FondsEmpfehlungen kumuliert um 1,85% zu.
Insgesamt steht bei der VerwaltungsStrategie SJB Liquidität INT Z3+ für 2014 eine Bruttorendite von 5,04% zu Buche. Damit liegen wir genau in der von uns angestrebten Spanne von 2,5 – 3,5% Nettowertentwicklung. Zum Vergleich: der DAX hat im gleichen Zeitraum nur um 2,65% zugelegt, inklusive Dividenden.
Die Erträge in der Strategie lassen sich hierbei nicht auf genau eine Anlageklasse zurückführen. Vielmehr haben die konsequente Streuung im Anleihebereich, Goldminenaktien und konservativen Aktien alle zum Jahreserfolg beigetragen. Die Schwankungen, die seit dem August stark zunahmen, wirkten sich dabei unterschiedlich auf die Anlageklassen im Portfolio aus.
Die konservativen Aktien im Abaris Conservative Equity Fonds WKN A1JR97 zeigten sich weitestgehend resistent gegenüber den Marktunsicherheiten. Das vierten Quartal blieb der Fonds nahezu unverändert mit 0,84% Plus und konnte das Jahr mit einem Plus von über 10,09% abschließen.
Für die Schwankungen und den starken Anstieg im Frühjahr und den folgenden Rückgang im Herbst waren die Goldminen im Falcon Gold Equity Fonds WKN 972376 verantwortlich. Auch wenn der Fonds zwischenzeitlich bei mehr als 30% im Plus lag und diese Gewinne dann komplett abgegeben hat, die Erholung in den letzten Kalenderwochen sorgte für einen versöhnlichen Abschluss mit 9,53% Wertentwicklung. In der ersten Januarwoche setzte sich der positive Trend fort mit einem Plus von über 13% in nur sieben Tagen. An unserer Einstellung zu Gold und Goldminen hat sich nicht geändert, unsere Einschätzung finden Sie hier und hier. Wie günstig das Niveau bei Goldminen ist, lässt sich an folgender Grafik klar erkennen.
Bei den Anleihen gab es zwei entscheidende Faktoren. Zum einen die Abhängigkeit der Wirtschaft eines Landes und damit der Währung vom Ölpreis. Zum anderen die Notenbankpolitik. Die Anleihenkurse von ölexportierenden Staaten litten gleich doppelt. Einmal unter Geldabflüssen, die auf die Kurse drückten, und dann auch noch unter dem Verfall der Währung. In der Strategie SJB Liquidität INT Z3+ resultierte das in Kursrücksetzern bei lateinamerikanischen und norwegischen Anleihen. Der Pictet Latin American Bond WKN A0Q17D verlor seit Oktober knapp 1,95%. Zusammen mit dem UBS Brazil Bond WKN A0MYSB, aus dem wir im 2. Quartal umgeschichtet haben, steht dennoch ein Plus von über 7% seit Beginn 2014. Anders sieht es beim Nordea Norwegian Kroner Reserve Fonds WKN 358484 aus. Durch den fallenden Ölpreis verlor die norwegische Krone (NOK) in den letzten Monaten ca. 10%. Da der Ölpreis langfristig aber nicht auf dem jetzigen Niveau verweilen wird und wir Norwegen als politisch und wirtschaftlich stabiles Land außerhalb der Eurozone sehr schätzen, gehören NOK auch weiterhin fest in unser internationales Portfolio.
Auch der Pictet Emerging Local Currency WKN A0QZ70 litt unter den fallenden Rohstoffpreisen und gab zum Jahresende hin ab, 5,82% Minus. Dies ist vor allem auf die Absicherung gegenüber dem Euro zurückzuführen, den was der brasilianischer Real an Währungsverlusten brachte, wurde von mexikanischen Peso und türkischer Lira ausgeglichen. Die Umschichtung des Fonds in die nichtwährungsgesicherte Tranche wird aktuell geprüft, da wir durch Infrastrukturprogramme und langfristig zwangsweise wieder steigende Rohstoffpüreise Aufwertungspotenzial sehen, vor allem Angesichts der derzeitigen Euroschwäche, die unserer Überzeugung nach anhalten wird. Denn Gelddrucken hat noch nie eine Währung gestärkt. Zudem sind die Zinskupons von knapp 10% in den Schwellenländern ein Ausgleich für Wechselkursschwankungen.
Von genau diesen Kupons und Währungsentwicklungen konnten auch der KBC Zlotyrenta WKN A0HM91 und KBC Canarenta WKN A0HM8Q profitieren. Ersterer konnte im Jahr 5,97% zulegen, im letzten Quartal davon 1,81%. Die kanadischen Dollar (CAD) dagegen brachten dem Portfolio 11,71% seit Januar, wovon auf das letzte Quartal 4,48% entfallen.
Die flexible Position im Mischfonds Invesco Balanced Risk Allocation WKN A1CV2R legte auf Jahressicht um 5,91% und in Q4 um 2,20% zu. Der Fonds nutzte dabei die Chancen bei Edelmetallen und bei Anleihen konsequent aus.
Auch die Absicherung über den db x-trackers Shortdax x2 WKN DBX0BY bleibt weiter fester Bestandteil des Portfolios und hat in den Minicrashs im August und Oktober zur Stabilisierung der Strategie Liquidität INT Z3+ beigetragen. Auf Jahressicht hat der Fonds entsprechend der Daxentwicklung knapp 5% verloren.
Unsere Reserve, der FT Accugeld WKN 977020 hat wie geplant die für Nachkäufe vorgesehenen Mittel durch die Krisen hinweg abgesichert. Der Ertrag für das Portfolio liegt “dank” des niedrigen Zinsniveaus bei 0,06%, Sparbuchzinsen also.
Doch was bleibt nach alldem für das neue Jahr zu erwarten. Bei aller Unsicherheit was geopolitische Entwicklungen in Osteuropa oder dem mittleren Osten angeht, maßgebend werden wie 2014 wieder die Notenbanker das Marktgeschehen beeinflussen. Und die reagieren mittlerweile nur noch mit noch mehr Geld, was langfristig für Länder mit stabilen Finanzen, Rohstoffe und nichtzyklische Aktien spricht. Am besten in der jeweiligen Währung, den der Euro wird genau wie Yen und USD weiter billig bleiben, vielleicht sogar noch billiger als die beiden anderen. Darum halten wir an der internationalen Währungsausrichtung fest.
Für das neue Jahr wünschen wir Ihnen viel Glück, Erfolg und Gesundheit!