Pictet | Frankfurt, 03.04.2019.
Ivo Weinöhrl managt bei Pictet Asset Management den ersten Fonds, der es Privatanlegern ermöglicht, in “smarte” Städte von morgen zu investieren. Im Interview mit FONDS professionell erklärt er, was eine Smart City eigentlich ist und warum es sich lohnen kann, auf dieses Thema zu setzen.
Ob Biotech, künstliche Intelligenz oder Wasser: Pictet Asset Management ist für Themenfonds bekannt. Im August 2018 hat der Schweizer Vermögensverwalter den Pictet-Smart City aufgelegt – den ersten globalen Aktienfonds, mit dem Privatanleger in die Entwicklung moderner Städte investieren können.
“Die Stadt der Zukunft ist intelligent”, ist Weinöhrl überzeugt. “Smarte Konzepte bereiten Städte auf Entwicklungen vor, deren Auswirkungen in zehn, vielleicht erst in 20 Jahren spürbar werden”, erklärt er.
Der Pictet-Smart City wird von vier langfristigen Entwicklungen, sogenannten Megatrends, getragen. Dazu zählen Nachhaltigkeit, das Vordringen von Technologie in immer weitere Lebensbereiche und das Wirtschaftswachstum. Bereits heute werden 80 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts in Städten erwirtschaftet. Das wird weiter zunehmen. Verantwortlich dafür ist die fortschreitende Urbanisierung. “Diese ist für uns – als Subtrend der demografischen Entwicklung – der wichtigste Megatrend, der den Fonds unterstützt”, sagt Weinöhrl.
Doppelter Effekt
Heute leben weltweit 55 Prozent aller Menschen in Städten. Bis zum Jahr 2050 werden es Studien zufolge 70 Prozent sein – bei einer gleichzeitigen Zunahme der Weltbevölkerung von 7,5 auf zehn Milliarden Menschen. “Das heißt, wir haben einen doppelten Effekt, der dazu führt, dass Städte geradezu explodieren”, erklärt Weinöhrl. Hinzu kommen demografische Veränderungen: Die Menschen leben nicht nur länger, sie heiraten auch später, bekommen weniger Kinder, neue Formen des Zusammenlebens entstehen. “Durch diese Entwicklungen wird die Stadtbevölkerung in zehn bis 20 Jahren eine ganz andere Struktur haben als heute”, sagt der Fondsmanager.
Von den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sieht das Ziel Nummer elf Städte und Gemeinden vor, die inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestaltet sein sollen. Die Investitionen, die anfallen, um das Ziel bis 2030 zu erreichen, schätzt etwa die Citigroup auf zwei Billionen US-Dollar pro Jahr. Die Kommunen allein können das nicht stemmen, daher muss der private Sektor eingebunden werden. “Selbst wenn nur ein geringer Prozentsatz aller notwendigen Projekte umgesetzt wird, sind das immer noch Hunderte von Milliarden jährlich. Die Investmentchance ist also sehr groß”, sagt Weinöhrl.
Dreigeteiltes Portfolio
Um sie zu nutzen, ist das Portfolio des Pictet-Smart City in drei Kernbereiche unterteilt. “Unter ‘Building the City’ ordnen wir Unternehmen ein, die intelligente Gebäude bauen, in der Stadtentwicklung tätig sind oder aber Finanzlösungen anbieten”, erläutert Weinöhrl. Der Bereich “Running the City” umfasst Firmen, die Infrastruktur entwickeln. Für “Living in the City” hat Weinöhrl Unternehmen ausgewählt, deren Produkte das urbane Leben des 21. Jahrhunderts angenehm und praktisch machen.
Weinöhrl nennt ein Investment-Beispiel aus dem Bereich “Buliding the City”. “Wir haben die Aktie des finnischen Fahrstuhl-Herstellers Kone im Portfolio”, sagt er. Das Unternehmen hat ein Aufzugsystem entwickelt, bei dem pro Schacht mehrere Kabinen gleichzeitig zirkulieren können. Wenn immer mehr Hochhäuser gebaut werden, ist ein solches Fahrstuhlsystem enorm vorteilhaft. “Das Unternehmen wird vom Thema Smart City also profitieren”, so Weinöhrl. (am)
Pictet Asset Management (Europe) S.A.
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