Pressemitteilung Fidelity International: Folgen der Corona-Ausbreitung auf die Börsen

Bei der FondsAuswahl zählt die Unabhängigkeit vom Anbieter! Fidelity | Kronberg, 02.03.2020.

Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International, äußert sich zu den Folgen der Corona-Ausbreitung auf die Börsen:

„Es ist zu früh, die aktuelle Situation mit der Finanzkrise 2008/2009 zu vergleichen. Aber eine Gemeinsamkeit gibt es: die Ansteckungsgefahr. Vor etwas mehr als 10 Jahren ging es um die Ansteckung, die von wertlosen Schuldpapieren ausging und insbesondere den Finanzsektor an den Rand des Abgrunds brachte. Heute ist es der COVID-19-Virus, der den Alltag in vielen Teilen der Welt massiv beeinflusst.

Großveranstaltungen wie der Autosalon in Genf und die Internationale Touristikmesse ITB sind abgesagt. Geschäftsreisen werden weitgehend eingestellt und Urlauber überlegen sich sehr genau, ob sie ihre geplante Reise antreten sollen.

Das alles wird auch über das erste Quartal 2020 starke Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung der Unternehmen und die weltwirtschaftlichen Wachstumserwartungen haben. Die globalen Kapitalmärkte sind zu Beginn des Jahres also mit diesem Risiko überrascht worden, den niemand auf der Agenda hatte. Die ersten offiziellen Daten zeichnen ein dramatisches Bild: Der Einkaufsmanagerindex des produzierenden Gewerbes in China fiel mit 35,7 auf den niedrigsten je gemessenen Stand. Die Service-Komponente fiel mit 29,6 noch drastischer und zeigt, dass der Dienstleistungssektor praktisch zum Erliegen gekommen ist.

Die Kapitalmärkte haben überraschend spät, aber dafür umso schärfer auf die Gefahr einer globalen Ausbreitung des Virus reagiert. Der jüngste Kursverfall war einer der gravierendsten, der je in einer Woche an den globalen Märkten beobachtet werden konnte; die Volatilität stieg in kürzester Zeit signifikant an. Vieles spricht dafür, dass wir uns bereits auf dem Weg in eine Rezession befinden.

Jetzt werden die Rufe nach weiteren Zentralbankmaßnahmen und fiskalpolitischen Schritten lauter. In China und anderen Ländern wurden bereits Zinssenkungen und weitere Stützungsmaßnahmen für die Liquidität der Finanzmärkte eingeleitet. In Hongkong wurde gerade das erste Helikoptergeld an die Bürger ausbezahlt. Weitere Aktivitäten werden folgen. Auch die FED und die EZB werden nicht umhinkommen, die Märkte weiter zu unterstützen. Aber genau hier stellen sich die entscheidenden Fragen für die kurz- und mittelfristige Zukunft der Finanzmärkte: Lassen sich die Zentralbanken und Regierungen darauf ein, die letzten Pfeile aus dem Köcher zu verwenden, um die vermeintlich vorübergehende wirtschaftliche Schwächephase zu überwinden? Reichen diese aus, um die aktuelle Situation zu überstehen? Oder überlässt man die Märkte sich selbst in der Hoffnung, die schlimmste Marktphase möge bereits hinter uns liegen? Die Antworten geben jedem einzelnen Investor Aufschluss darüber, wie er sich jetzt positionieren sollte. In ihnen wird aber auch der große Entscheidungsdruck deutlich, dem sich die verschiedenen Akteure auf dem Spielfeld momentan ausgesetzt sehen. Geht man jetzt aufs Ganze, bleiben möglicherweise keine Reserven mehr für die nächste Krise. Und Garantien, dass die Maßnahmen die entsprechende Wirkung zeigen, gibt es nicht. Genau dieser Konflikt wird das Marktgeschehen in den kommenden Wochen und Monaten bestimmen, da Bewertungsfragen in diesen Phasen so gut wie keine Rolle spielen.

Das sogenannte Sentiment, also die Marktstimmung, wird sich weiterhin zwischen Hoffen und Bangen bewegen, bis es zunehmend Gewissheit darüber gibt, welches Szenario sich durchsetzen wird. Es ist daher davon auszugehen, dass uns stärkere Schwankungen erst einmal erhalten bleiben.

Wer sich in diesen Tagen zurecht die Frage stellt, ob wir uns näher an einem Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkt befinden, der muss sich vor allem bewusst darüber sein, welchen Anlagehorizont er hat. Denn der große Verkaufsdruck der letzten Tage kam primär von technischen Verkaufsprogrammen. Professionellen Anleger haben sich überwiegend zurückgehalten und sich nicht in deutlichem Maße von Aktien, getrennt.

Für sich genommen ist das durchaus positiv, bedeutet andererseits aber auch einen weiteren Verkaufsdruck, wenn sich dieses Verhalten ändern sollte. Wir sind also sehr wahrscheinlich noch nicht im finalen Ausverkauf an den Märkten angelangt. Wer längerfristig denkt, sollte sich hingegen langsam wieder für die ersten Käufe bereithalten. Sobald negative Schlagzeilen nicht mehr zu weiterem Verkaufsdruck führen, kann der Markt in eine Bodenbildung einmünden und sukzessive wieder Potenzial für eine deutliche Erholung aufbauen. Insbesondere dann, wenn sich nicht alle negativen Erwartungen materialisieren, die momentan im Umlauf sind.“

 

Über Fidelity

Fidelity International bietet erstklassige Investment- und Altersvorsorgelösungen an. Das unabhängige Unternehmen in Privatbesitz verwaltet 284,9 Milliarden Euro (Assets under Management) für Anleger in Europa, Asien, Australien und Südamerika. Zu den Kunden von Fidelity gehören Privatanleger, Finanzberater, Vermögensverwalter, Family Offices, Banken, Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen, Unternehmen und Staatsfonds. Neben hauseigenen Fonds können Anleger in einigen Ländern auf Fondsplattformen von Fidelity auch Anlageprodukte anderer Anbieter erwerben und verwahren. Diese Assets under Administration betragen 99,7 Milliarden Euro.

Fidelity International wurde 1969 gegründet und befindet sich im Besitz des Managements und der Gründerfamilie. Fidelity ist davon überzeugt, dass ein aktives Fondsmanagement und die Einzeltitelauswahl auf Grundlage fundierter Unternehmensanalysen Anlegern echten Mehrwert liefern. Daher verfügt Fidelity über eines der größten Research-Netzwerke mit rund 400 Anlageexperten weltweit. Sie nehmen jährlich an rund 15.000 Gesprächen mit Unternehmen teil, um sich ein umfassendes Bild über deren Situation und Aussichten machen zu können. Darüber hinaus testet Fidelity neue Publikumsfonds zuerst mit eigenem Geld, bevor sie auf den Markt kommen. Zahlreiche Auszeichnungen für Fidelity und seine Produkte sind ein Beleg dafür, dass der verfolgte Investmentansatz erfolgreich ist.

In Deutschland ist Fidelity International seit 1992 tätig, beschäftigt rund 300 Mitarbeiter und betreut ein Kundenvermögen von 41,9 Milliarden Euro. Fidelity vereint hierzulande unter seinem Dach eine der führenden Fondsgesellschaften und mit der FFB eine der größten unabhängigen Fondsbanken. Die FFB konzentriert sich auf Dienstleistungen rund um Anleger und ihre Vermögensziele. Sie richtet ihre Services an Finanzberater, Investmentgesellschaften, Versicherungen und Banken, die über die Plattform unter anderem mehr als 8.000 Fonds und 600 ETFs von über 200 in- und ausländischen Anbietern kaufen und verwahren können. Die FFB betreut ein Vermögen von 23 Milliarden Euro in rund 600.000 Kundendepots. In der Asset Management-Sparte verwaltet Fidelity in Deutschland ein Fondsvolumen von 22 Milliarden Euro (davon werden 3,1 Milliarden Euro durch die FFB administriert). Fidelity International bietet in Deutschland 160 Publikumsfonds an, die über mehr als 1.000 Kooperationspartner vertrieben werden. Darüber hinaus können Anleger sowohl Fonds von Fidelity als auch von Drittanbietern direkt bei Fidelity erwerben.

Alle Angaben per 30.09.2019. Weitere Informationen finden Sie unter www.fidelity.de und unter www.ffb.de

Fidelity bietet nur Informationen über Produkte und Dienstleistungen, aber keine Anlageberatung auf der Grundlage der persönlichen Situation eines Anlegers, außer in einem formellen Gespräch mit dem Kunden, wenn dies mit einer entsprechend autorisierten Firma ausdrücklich vereinbart wurde.

Fidelity International bezieht sich auf die Gruppe von Unternehmen, die zusammen die globale Investmentmanagementorganisation bilden, welche Informationen über Produkte und Dienstleistungen in bestimmten Ländern außerhalb Nordamerikas bereitstellt. Dieses Dokument richtet sich nicht an Personen in den Vereinigten Staaten und sollte von diesen nicht als Grundlage für Anlageentscheidungen herangezogen werden. Es richtet sich vielmehr an Personen in Ländern, in denen die jeweiligen Fonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind bzw. wo eine solche Zulassung nicht erforderlich ist.

Sofern nicht anders angegeben, werden alle genannten Produkte und Dienstleistungen von Fidelity International bereitgestellt, und alle vorstehenden Einschätzungen sind die von Fidelity International. Fidelity, Fidelity International, das Fidelity International Logo und das F Symbol sind eingetragene Warenzeichen von FIL Limited.

Herausgeber
FIL Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus

Siehe auch

Pressemitteilung JP Morgan Asset Management: Die britische Finanzministerin steht diese Woche vor schwierigen Entscheidungen

JP Morgan | Frankfurt, 29.10.2024. Die britische Finanzministerin Rachel Reeves wird am Mittwoch bei der Vorstellung ihres ersten Haushalts mehrere Herausforderungen bewältigen müssen. Reeves muss nicht nur das £22 Milliarden „schwarze Loch“ für das aktuelle Haushaltsjahr stopfen, sondern es sind auch Entscheidungen über den mittelfristigen Ausblick für die Ausgaben der Ministerien und die Investitionen im …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert