Managersichten SJB Liquidität Int, SJB Substanz: Pictet Emerging Market Local Currency Debt WKN A0QZ70 November 2014

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Simon Lue Fong, FondsManager des Pictet Emerging Local Currency Debt.

Die Berg- und Talfahrt geht nicht nur am Aktienmarkt weiter, sondern auch bei Aneihen. Durch den Verfall beim Ölpreis bieten sich insbesondere bei Titeln der Rohstoffnationen Einkaufschancen.

Welche Auswirkungen dies auf unsere FondsEmpfehlung Pictet Emerging Market Local Currency Debt WKN A0QZ70 in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz hat und welche Chancen das FondsManagement ausmacht, darüber berichtet im Folgenden der FondsManager Simon Lue Fong.

 

Die Schwellenländerwährungen bestimmten die Richtung, indem sie um 2,6% nachgaben, auch wenn dies teilweise durch Zinserträge und Aufwertungen bei Anleihenkursen abgefedert werden konnte.

Ausschlaggebend für diesen Trend war der US-Dollar, während ein schwächerer Yen dafür sorgte, dass viele asiatische Volkswirtschaften ihre Währungen wettbewerbsfähig halten mussten. Nachdem die OPEC angekündigt hatte, die Förderquoten beizubehalten, wirkten sich die fallenden Ölpreise auf rohstoffexportierende Länder aus. Staaten, die fertige Güter ausführen, profitierten derweil von den sinkenden Ausgaben.

Lateinamerika entwickelte sich als Region am schlechtesten, was an der starken Gewichtung auf Rohstoffe und das langsame Wachstum zurückzuführen ist. Der brasilianische Real, chilenische Peso und kolumbianische Peso verloren alle signifikant an Wert, wobei die Zinsen und Kapitalaufwertungen dem entgegen wirkten. Die mexikanische Wirtschaft hängt weniger von Rostoffen ab als die Nachbarstaaten und konnte von der Ausfuhr von Fertiggütern in die im Aufschwung befinddlichen USA profitieren. Dennoch korrigiert die Notenbank das Wachstum 2014 nach unten, auf eine Spanne zwischen 2 und 2,5%.

Russland konnte das Steueraufkommen erhöhen und eine kleine Erholung beim Ölpreis half, die Rubelschwäche zu verlangsamen, der dennoch im November um 13% nachgab. Rumänien senkte den Leitzins um 25 Basispunkte und trug so weiter zur Währungsschwäche bei. Der südafrikanische Rand blieb stabil, nachdem die Zentralbank darauf hingewiesen hatte, dass der Zins demnächst steigen werde.

Indonesien hob ebenfalls den Zinssatz um 25 Basispunkte an, um die Inflation in Griff zu halten, nachdem der Staat die Benzinpreise um 30% erhöht hatte. China senkte den Lombardsatz unerwartet um 0,4% und führte gleizeitig eine Einlagensicherung für Spareinlagen ein.

Der Fonds konnte sich besser als die Benchmark entwickeln, was auf die ausgewählte Untergewichtung bestimmten Schwellenländerwährungen zurückzuführen ist. Vor allem die Untergewichtung im Real zahlte sich aus, denn dieser verlor knapp 5% durch den Rückgang bei Rohstoffpreisen und die negativen Wirtschaftserwartungen. Auch die reduzierten Positionen bei “Anden-Währungen” wie chilenischer und kolumbianischer Peso trug dazu bei, denn diese Märkte hängen alle stark von Rohstoffen ab. Auch die geringe Position im mexikanische Peso zahlte sich entsprechend aus.

In Osteuropa kostete die Untergewichtung des Forint etwas, während sich der russische Rubel nicht auf die Entwicklung auswirkte. Hier hatten wir Gewinne bereits realisiert. Auch das geringe Engagement in der nigerianische Naira trug stark zur Outperformance bei, nachdem der Ölpreisverfall den Abzug von Investorengeldern und damit einen Rückgang um 7% und politische Spannungen ausgelöst hatte.

Die Übergewichtungen sind im Portfolio in Asien zu finden, vor allem bei Thai-Anleihen, bei denen die Zinsen auf Grundenbtsprechenden Erwartungen bereits im Vorfeld sanken. Eine kleine Übergewichtung bei philippinischen Anleihen, wo bereits Gewinnmitnahmen stattgefunden hatten, trugen ebenso zzum Erfolg bei wie Singapur, das gar nicht in der Benchmarkt berücksichtigt ist.

Im Lauf des November realisierten wir Gewinne bei einer Reihe von untergewichteten Schwellenländerwährungen, da wir der Meinung waren, dass der Abverkauf eine Übertreibung darstellte und der Markt in der letzten Woche stabil blieb. Im Gegensatz dazu erhöhten wir die übergewichtete Duration vor allem in den asiatischen Märkten, wo uns eine Lockerung der Geldmarktpolitik wahrscheinlich erscheint oder wo wir günstige Chancen und verbesserte Witschaftsdaten sehen, insbesondere in Indien und Indonesien.

Wir reduzierten die Untergewichtung im brasilianischen Real bereits vor der Ernenneung von Joaquim Levy als Finanzminister, der vom markt positiv aufgenommen wurde und für eine Erholung sorgte. Auch die Untergewichtung in den Anden-Währungen, entstanden durch die Probleme an den Rohstoffmärkten, wurde reduziert und Kursgewinne erzielt beim kolumbianischen und chilenischen Peso und dem peruanischen Sol. Wir erhöhten auch die Position im mexikanischen Peso auf Grund der besseren Außenhandelsbilanz und Produktionsdaten. Beim Rand hielten wir an der Untergwichtung fest, nachdem das Wachstum im dritten Quartal unter den Erwartungen lag uns sich auch keine Verbesserung in der negativen Außenhandelsbilanz von -6% zeigte.

In Russland hielten wir an unserer neuralen Position fest, was Währung und Duration angeht, und verzichteten gleichzeitig auf Unternehmens- und halbstaatliche Anleihen. Auch bei der türkischen Lira sind wir weiter untergewichtet, was am schlechten Außensaldo liegt, dass sich aber durch steigende Exporte auf Grund niedriger Produktionskosten verringert.

Für die Zukunft sehen die Zinserträge weiter vielversprechend aus, auch wenn die Stärke des USD für Schwellenländerwährungen bedeutet, sie müssen wie die Lachse gegen den Strom schwimmen. Nichtsdestotrotz ist für einege Länder eine schwache Währung die Lösung, indem Exporte angekurberlt und damit das Handelsbilanzdefizit reduziert wird.

Auch wenn sich niedrigere Rohstoffpreise auf ausführende Staaten wie Russland, Brasilien und Südafrika negativ auswirken, sind die positiven Effekte in Indien und der Türkei bereits zu spüren. Dadurch, dass das Thema Wachstum in vielen Schwellenländern immer noch die größte Herausforderung darstellt, könnte sich ein Druck auf die Zinsen in Lateinamerika und Osteuropa einstellen und damit Anleihen attraktiv machen.

Durch die stramme Bewertung bei USD-Schwellenländeranleihen , könnten Investoren dazu verleitet sein, sich an der Zinskurve entlang zu bewegen zu Lokalwährungsanleihen, was sich ebenfalls positiv auswirken würde. Aber dies wird  sich noch zeigen.

Von der langsamen Verbesserung des Wachstums in entwickelten Märkten sollten mittelfristig auch die Schwellenländer profitieren. Dies wird aber nicht als gerade Linie stattfinden, da das Wachstum unregelmäßig bleibt und die Auswirkungen von steigenden US Staatsanleihen gemanagt werden müssen.

Trotz der kurzfristigen Herausforderungen, bleiben Anleihen von Schwellenländern weiterhin auhc eine der attraktivsten Bereiche bei Zinsanlagen, vorausgesetzt die Geldpolitik kehrt wieder in den normalen Modus zurück.

Wir werden auch für die Zukunft Schwellenländerwährungen selektiv untergewichten, da wir im Hinblick auf den starken USD und das geringe Wachstum in Schwellenmärkten kurzfristig keinen Vorteil darin sehen. Währenddessen beschäftigen uns auch weiter die geopolitischen Risiken und Wachstumsprobleme in der Eurozone und Japan. Die Positionierung wird von Einzelfällen abhängen, mit Über- und Untergewichtungen in verschiedenen Märkten. Die fundamentale Story des mexikanischen Peso als Folge der Exporte in die USA und angekündigten Reformen gefällt uns gut. Dies gilt auch für die indische Rupie, wenn man sich das solide Wachstumserwartungen und Reformen ansieht, und den chinesischen Renminbi, der langfrsitig aufwerten wird.

Andererseits sind es die gleichen Währungen, die bereits im letzten Jahr und zu Beginn diesen Jahres anfällig waren, bei denen wir taktisch Vorsicht walten lassen. Beispiele hierfür sind die rohstofflastigen Real und Rand. Der Rubel ist ein ganz anderes und viel komplexeres Thema.

Gleichzeitig sehen wir das jetzige Umfeld positiv für einige Zinsmärkte in Lokalwährungen, wie Osteuropa als Folge von Impulsen aus der Eurozone, und in Märkten, wo Zinssenkungen anstehen könnten oder die Zinsen attraktiv und die Geldpolitik grundsätzlich abwartend ist.

 

Siehe auch

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