“Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die nächstbeste Zeit ist jetzt.” Aus Uganda
Die Börsenweisheit dazu liegt nahe: Jetzt kaufen! Wenn das Potenzial dann noch so ausfällt wie bei afrikanischen Aktien derzeit, trifft das umso mehr zu.
Die Einschätzung von Malek Bou-Diab, dem Manager der FondsEmpfehlung Bellevue Funds – BB African Opportunities WKN A0RP3D in der Verwaltungsstrategie SJB Surplus finden Sie folgend.
In den letzten zwei Jahren stellten afrikanische Finanzmärkte ein weniger inspirierendes Anlageziel dar. Dies besondes für ausländische Anleger auf der Suche nach Renditen im Hartwährungsbereich, die verwöhnt waren durch die Aktionen der grossen Zentralbanken weltweit, welche die Kurse von Vermögenswerten in den Industrienationen stützten. Die globale Rezession im Jahr 2008, politische und soziale Spannungen und der Preisschock bei Rohstoffen machten afrikanischen Volkswirtschaften zu schaffen. Im Jahr 2016 erreichten viele dieser Länder dann die Talsohle, wie die massive Abwertung ihrer Währungen deutlich zeigt.
Die Krise scheint nun grösstenteils überstanden. Wir gehen davon aus, dass afrikanische Volkswirtschaften und Finanzmärkte in eine konstruktivere Phase eintreten, getrieben durch die allmähliche Erholung der Rohstoffpreise, die nach wie vor reichlich vorhandene globale Liquidität und die zahlreichen von staatlicher Seite eingeleiteten Reformen. Ägypten sticht durch seine mutigen Reformen besonders hervor, die die Regierung mit Unterstützung und unter Beaufsichtigung des IWF gegen Ende letzten Jahres durchgeführt hat: Free Float der Landeswährung, Verringerung der Subventionen für Strom und Treibstoff mit dem Ziel ihrer Abschaffung in den kommenden Jahren und Abbau zahlreicher administrativer Investitionshemmnisse.
Der ägyptische Aktienmarkt reagierte euphorisch nach einer langen Phase mit sehr niedriger Handelsaktivität. 2016 legte der EGX30 Index 76% zu, wobei fast der gesamte Zuwachs auf den Zeitraum nach der Implementierung der Reformen anfiel. Für ausländische Investoren stellte die massive Abwertung des EGP von über 50% gegenüber dem USD ein Hemmnis dar, wegen der dadurch deutlich weniger attraktiven Aktienrenditen in USD. Doch weisen einige Indikatoren darauf hin, dass die Abwertung mehr als 30 Prozentpunkte zu hoch ausfiel.
Diverse Faktoren dürften in Zukunft die Stärkung des EGP ggü. dem USD begünstigen: Die steigende Gasförderung des Landes dank der Erschliessung neuer Felder in den vergangenen zwölf Monaten, ausländische Mittelzuflüsse, die sich seit Anfang November auf über USD 3 Mrd. beliefen, die Anpassung der Handelsbilanz an das neue Wechselkursregime und die allmähliche Erholung des Tourismus. Die Aussicht auf eine stärkere Währung nach der aktuellen Anpassungsphase wird die heimische Wirtschaft und die Anlagerenditen ausländischer Investoren beflügeln.
Ausserdem ist das Umfeld in Ägypten vor Ort scheinbar gesünder als von offizielle Zahlen darlegen.
Banken erwirtschaften Eigenkapitalrenditen von über 30% – einige zweitrangige Institute werden weiterhin nahe ihres Buchwertes gehandelt – ohne Anzeichen eines grossen Schocks auf deren Kreditbüchern. Der Immobilienverkauf erzielt trotz gewaltiger Preissteigerungen Höchststände. Unternehmen, die von Infrastrukturprojekten profitieren, verbuchen Rekordgewinne. Der CEO einer der grössten Banken teilte mit, dass die Bedingungen vor Ort nicht mit den offiziellen Wirtschaftsdaten übereinstimmen, was in der riesigen Schattenwirtschaft begründet ist, die in den offiziellen Zahlen nicht berücksichtigt werde.
Seines Erachtens müsste die Schattenwirtschaft mindestens so gross sein wie die reguläre Wirtschaft – womit sich die Grösse der ägyptischen ManagerWirtschaft verdoppeln würde – um die von ihm beobachtete Geschäftstätigkeit zu erklären. Afrikanische Finanzmärkte haben mit der Erholung der übrigen Schwellenländer nicht Schritt gehalten. 2017 könnten sie jedoch möglicherweise aufholen und wie das Beispiel Ägypten anderen Volkswirtschaften als Vorbild dienen.