Managersichten SJB Surplus: CT Global Smaller Companies (WKN A2JMBG) – Marktbericht März 2024

SJB | Korschenbroich, 27.05.2024.

Die globalen Small-Cap-Aktien stiegen im März weiter an – so verzeichnete der MSCI World Small Cap Index eine Rendite von 4,3 Prozent auf Lokalwährungsbasis. Dieses positive Marktumfeld wirkte sich unterstützend auf die Performance des CT (Lux) Global Smaller Companies ZE EUR Acc (WKN A2JMBG, ISIN LU0957820193) aus, der sich im Berichtsmonat jedoch schwächer als sein Vergleichsindex entwickelte. Wie FondsManager Scott Woods berichtet, wurden dem Portfolio neue Positionen bei Kokusai Electric und Aixtron hinzugefügt. In seinem Monatskommentar liefert der Threadneedle-Marktstratege die wichtigsten Informationen zu den weltweiten Small-Cap-Märkten und gibt einen Ausblick für den in der SJB Strategie Surplus enthaltenen Nebenwerte-Fonds.

Marktumfeld

Globale Small-Caps schnitte auch im März gut ab: Der MSCI World Small Cap Index verzeichnete eine Rendite von 4,3 % in lokalen Währungen. Der Risikoappetit ist hoch, da sich die Zuversicht durchsetzt, dass die großen Volkswirtschaften auf eine „weiche Landung“ zusteuern und dass sich die wichtigsten Zentralbanken darauf vorbereiten, Mitte 2024 die Zinsen zu senken.

Die US-Small-Caps legten im März trotz eines langsamen Starts zu. Der Technologiesektor verlor vorübergehend an Dynamik, als die Anleger darüber nachdachten, wie weit die seit Jahresbeginn verzeichnete starke Erholung noch gehen kann. Außerdem löste die unerwartet hohe Verbraucherpreisinflation Befürchtungen aus, dass die Federal Reserve (Fed) ihre erste Zinssenkung verschieben könnte. Die März-Sitzung der Fed brachte den Märkten jedoch Trost: Der Offenmarktausschuss der Fed hielt die Zinsen erwartungsgemäß unverändert, der Mittelwert der Zinsprognosen signalisierte jedoch weiterhin drei Zinssenkungen um 25 Basispunkte im Jahr 2024. Der daraus resultierende Rückgang der Renditen der Schatzanleihen sowie weitgehend robuste Wirtschaftsdaten haben den Appetit auf risikoreichere Anlagen verstärkt.

Europäische Aktien verzeichneten aufgrund der zurückhaltenden Signale der Europäischen Zentralbank (EZB) positive Renditen. Die Zinsen blieben zwar unverändert, Vertreter der EZB merkten aber an, dass sie eine Lockerung der Politik in Erwägung zu ziehen begannen, da die Inflation in der Eurozone sich dem Ziel der EZB annäherte. Andere Wirtschaftsdaten sorgten ebenfalls für einen gewissen Optimismus, darunter der zusammengesetzte Einkaufsmanager-Index, der etwas stärker als erwartet stieg. Britische Aktien erholten sich im März mit  starken Zuwächsen, begünstigt durch einen unerwartet starken Rückgang der Inflation im Vereinigten Königreich. Wie die EZB ließ auch die Bank von England die Zinsen unverändert, gab aber an, dass sie Zinssenkungen näher kommt. Das Pfund schwächte sich in diesem Umfeld ab und verschaffte vielen ausländischen Akteuren mit Verdienstquellen im britischen Markt Auftrieb.

Japanische Aktien behielten ihre Dynamik im März, obwohl die Bank of Japan (BoJ) ihren Leitzins zum ersten Mal seit 17 Jahren anhob und ihre Politik zur Kontrolle der Renditekurve beendete. Die Politik der BoJ blieb jedoch akkommodierender als in den anderen Industrieländern, und der schwache Yen stützte weiterhin den exportstarken japanischen Markt.

In lokalen Währungen entwickelten sich britische Small -Caps am besten, da die höheren Ölpreise den wichtigen Energiesektor des Landes stärkten. Japan profitierte von einer schwachen Währung und erzielte die zweithöchste Rendite, während Europa ohne das Vereinigte Königreich ebenfalls den Index übertraf. US-Small-Caps schnitten leicht unterdurchschnittlich ab, und Fernost ohne Japan war der größte Verlierer, obwohl einige makroökonomische Daten in China besser als erwartet ausfielen.

Energie war aufgrund der höheren Ölpreise der leistungsstärkste Sektor, gefolgt von Rohstoffen, die von den besseren globalen Wirtschaftsaussichten gestützt wurden. Auch Versorger,
Industriewerte und Immobilien verzeichneten starke Gewinne. Die Konsumgüter blieben hinter konjunkturell sensiblerer Marktbereichen zurück. Auch Kommunikationsdienste und
Gesundheitswesen zeigten sich schwach, während Technologie aufgrund eines langsamen Starts das Schlusslicht bildete.

Wertentwicklung

Der Fonds entwickelte sich im März vor Abzug von Gebühren schwächer als der Referenzindex. Die Titelauswahl war ungünstig, vor allem bei Technologie-, Finanz- und Industriewerten. Unsere Auswahl in den Bereichen Nicht-Basiskonsumgüter und Kommunikationsdienste trugen jedoch zum Wertzuwachs bei. Auch die Sektorallokation bremste. Die Übergewichtung in Technologiewerten schmerzte aufgrund der Pause in der KI-Rally zu Anfang des Monats. Auch die Null-Gewichtung in Energie belastete das relative Ergebnis, die Übergewichtung in Industriewerten hingegen leistete einen positiven Beitrag.

Auf Aktienebene war Asahi Intecc der größte Verlierer. Nach mehrjährigen Rekordständen Ende Februar ging der Aktienkurs des Unternehmens im März zurück. Der Medizingerätehersteller investiert weiterhin in seine differenzierte Technologie für Führungsdrähte zur Verwendung bei minimal-invasiven Herzoperationen, es expandiert aber auch in andere Bereiche wie Geräte für die Magen-Darm-, Peripherie- und Hirnmedizin. Asahis Strategie beinhaltet einen Fokus auf die wichtigsten Meinungsführer, um danach nachgelagerte Marktbereiche zu gewinnen. Das Unternehmen ist auch sehr optimistisch in Bezug auf seine Plasma- und Sensortechnologien, die beide zusätzliche Wachstumschancen bieten könnten, und bezüglich seines Robotikgeschäfts.

Auch unsere Position in Intapp belastete die relative Performance, da sie neben anderen KI-bezogenen Aktien, die Anfang des Jahres starke Zuwächse verzeichneten, hinter dem Markt zurückblieb. Intapp ist ein globaler Anbieter von cloud-basierten Softwarelösungen für professionelle und finanzielle Dienstleistungen, einschließlich Privatkapital, Investmentbanking, Recht, Rechnungslegung und Beratungsfirmen. Die innovative Plattform des Unternehmens ist die Modernisierung von Legacy-Prozessen und die Erschließung des Werts von Daten für beziehungsorientierte, serviceorientierte Unternehmen. Diese Faktoren bringen Intapp in eine gute Ausgangsposition, um von der fortschreitenden Digitalisierung und der steigenden Nachfrage nach Cloud Computing zu profitieren.

Auf der anderen Seite leisteten CTS Eventim und IMCD die größten positiven Beiträge.

CTS-Aktien zogen gegen Ende des Monats auf Grund einer positiven Reaktion auf die Jahresergebnisse des Unternehmens an, die über den Erwartungen liegende Umsätze beinhalteten. Das Unternehmen kündigte außerdem an, dass es seine Dividendenzahlungen erhöhen wird. Wir favorisieren CTS aufgrund seiner marktführenden Position in Europa. Unserer Auffassung nach werden seine Größe sowohl im Online- als auch im Offline-Bereich, seine Vertriebsstärke und seine starke Bilanz helfen, seine Wettbewerbsposition zu halten.

Die IMCD-Aktien stiegen Anfang des Monats infolge der positiven Reaktion der Investoren auf die Meldung des Jahresergebnisses für 2023 Ende Februar. Die Meldung, dass der Spezialchemikalienverteiler Bretano übernommen hatte, einen führenden Spezialchemikalienverteiler in Lateinamerika, sorgte später im März für Aufschwung. IMCD liefert über 40.000 verschiedene Chemikalien und Inhaltsstoffe an mehr als 2.500 Anbieter und über 50.000 Kunden. Diese Sanduhr-Branchenstruktur mit einem stark fragmentierten Anbieter- und Kundenstamm bedeutet, dass das Unternehmen eine erhebliche Kontrolle über die Preisgestaltung hat. IMCD arbeitet darüber hinaus eng mit seinen Kunden zusammen, um ihnen technisches und formulierungstechnisches Fachwissen zur Verfügung zu stellen, was dazu beiträgt, sich von der Konkurrenz abzuheben. Das Unternehmen bedient eine Vielzahl von Endmärkten, von Pharmazeutika bis hin zum Baugewerbe, was die Erträge in allen Phasen des Zyklus unterstützen dürfte.

Aktivitäten

Wir haben neue Positionen in Kokusai Electric und Aixtron eingerichtet.

Kokusai Electric stellt Anlagen her, die bei der Herstellung von Halbleitern verwendet werden, u. a. für die Batch-Atomschichtabscheidung (ALD), ein Verfahren zur präzisen Abscheidung dünner Schichten aus Halbleitermaterial auf den Trägermaterialien von Chips. Das Unternehmen investiert weiterhin in Forschung und Entwicklung, um seine Wettbewerbsfähigkeit in diesem wachsenden Bereich zu erhalten. Kokusai gewinnt zudem Marktanteile bei Bearbeitungsanlagen zur Verbesserung der Qualität der in der Halbleiterherstellung verwendeten Filme. Sie könnten eine wichtige Wachstumsquelle darstellen, da die Nutzung eines Unternehmens für Batch-ALD- und Filmbearbeitungsanlagen den Kunden spürbare Vorteile haben. Der Börsengang von Kokusai im Oktober letzten Jahres war einer der größten in Japan in den letzten Jahren, und wir bleiben angesichts der anhaltenden Begeisterung für KI-bezogene Unternehmen von der Aktie überzeugt.

AIXTRON ist ein führender Anbieter von Anlagen für die Halbleiterindustrie. Das Unternehmen verfügt über einen beherrschenden Marktanteil bei der Herstellung von Werkzeugen für die Galliumnitrid- (GaN-) Epitaxie, einer Art des Kristallaufbaus oder der Materialabscheidung, die zur Herstellung von Halbleitern verwendet wird. Auch der Anteil von AIXTRON am Siliziumkarbid-Segment (SiC) wächst. Die IP-Schutzrechte von AIXTRON schaffen starke Marktzutrittsschranken für potenzielle Wettbewerber, und die Produkte des Unternehmens spielen eine fundamentale Rolle bei den wichtigsten Herstellern von Verbundhalbleitern. Die jüngste Kursschwäche ist unserer Meinung nach übertrieben und schafft eine attraktive Bewertung für eine langfristig gut positionierte Aktie.

Wir haben uns nach einer starken Periode komplett von der VAT Group getrennt.

Ausblick

Das Themenspektrum der Märkte war 2023 eng, da die Anlegerstimmung vom Optimismus rund um KI dominiert wurde. Deshalb werden Small-Cap-Aktien mit Abschlägen gegenüber ihren größeren Wettbewerbern gehandelt und bieten überzeugende Bewertungen. Mit Blick auf die Zukunft gehen wir davon aus, dass sich die Markterholung ausweitet. Die Anleger konzentrieren sich aufgrund der Anzeichen dafür, das die Inflation unter Kontrolle kommt und die Spitzenwerte der Zinssätze hinter uns liegen, wieder auf Fundamentaldaten. Dafür haben wir in diesem Jahr bereits erste Belege gesehen.

In diesem Umfeld betonen wir, wie wichtig es ist, sich auf die Qualität der Wachstumschancen zu konzentrieren. Die Märkte wollen Belege für die kurzfristige Rentabilität und Preisgestaltungsmacht sehen. Unsere Positionen generieren in der Regel Cashflows und verfügen in vielen Fällen über Geschäftsmodelle mit Schwerpunkt auf wiederkehrenden Umsätzen. Darüber hinaus werden viele von starken säkularen Themen unterstützt.

Diversifizierung wird unserer Meinung nach wichtig bleiben, da Investitionen zur Bewältigung von Themen wie Dekarbonisierung, Deglobalisierung und Energieeffizienz ein breites Spektrum an Möglichkeiten schaffen. Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem Aufbau eines diversifizierten Portfolios von Qualitätsunternehmen, die sich über mehrere Jahre hinweg entwickeln, über eine hohe Preissetzungsmacht verfügen und weniger von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig sind. Wir sind der Ansicht, dass wir aufgrund unseres Bottom-up-Ansatzes in der Lage sein werden, diese substanzstarken Wachstumsunternehmen in verschiedenen Sektoren und Regionen zu finden.

Siehe auch

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