Managersichten SJB Surplus: Columbia Threadneedle Global Smaller Companies (WKN A2JMBG) – Marktbericht August 2024

SJB | Korschenbroich, 22.10.2024.

Die globalen Small-Cap-Aktienmärkte blieben im August weitgehend unverändert. Eine anfängliche Volatilität aufgrund besorgniserregender US-Konjunkturdaten und eines Anstiegs des Yen wurde später im Monat durch ein günstigeres Umfeld ausgeglichen, als die Zuversicht wuchs, dass die Federal Reserve (Fed) die Zinssätze im September senken wird. Der MSCI World Small-Cap Index erzielte im Berichtsmonat eine Rendite von -0,6 Prozent. Die Performance des CT (Lux) Global Smaller Companies ZE EUR Acc (WKN A2JMBG, ISIN LU0957820193) fiel noch besser aus, der über den jüngsten Einjahreszeitraum ein Plus von +11,04 Prozent in Euro generieren konnte. Wie FondsManager Scott Woods berichtet, wurden dem Portfolio neue Positionen bei Bruker und Rotork hinzugefügt. In seinem Monatskommentar liefert der Threadneedle-Marktstratege die wichtigsten Informationen zu den weltweiten Small-Cap-Märkten und gibt einen Ausblick für den in der SJB Strategie Surplus enthaltenen Nebenwerte-Fonds.

Die globalen Small-Cap-Aktienmärkte blieben im August weitgehend unverändert. Eine anfängliche Volatilität aufgrund besorgniserregender US-Konjunkturdaten und eines Anstiegs des Yen wurde später im Monat durch ein günstigeres Umfeld ausgeglichen, als die Zuversicht wuchs, dass die Federal Reserve (Fed) die Zinssätze im September senken wird. Der MSCI World Small-Cap Index erzielte im Berichtsmonat eine Rendite von -0,6 %.

Anfang des Monats schürten einige überraschend schwache US-Produktions- und Beschäftigungsdaten die Angst vor einer Rezession in der größten Volkswirtschaft der Welt. Dies löste den Anstieg der Volatilität aus und führte zu einem Abverkauf sowohl von Small- als auch von Large-Cap-Aktien. Die Aktien erholten sich jedoch schnell, da bessere Wirtschaftsdaten und beruhigende Kommentare von Entscheidern bei der US-Notenbank die Hoffnung auf eine sanfte Landung wieder aufleben ließen. Der unerwartet starke Rückgang der Inflation bei den Verbraucherpreisen im Juli nährte die Hoffnung, dass die Fed kurz davor stand, die Zinsen zu senken. Später bekräftigte der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, auf dem jährlichen Zentralbanker-Symposium in Jackson Hole diese gemäßigte Haltung mit dem Kommentar, dass „die Zeit für eine Anpassung der Politik gekommen sei“. Die Renditen für Staatsanleihen fielen und kurbelten die Nachfrage nach Aktien in einem breiten Marktspektrum an.

Im Vereinigten Königreich senkte die Bank of England (BoE) die Zinssätze am 1. August wie allgemein erwartet um 25 Basispunkte. Die Erholung in der zweiten Augusthälfte fiel im Vereinigten Königreich moderater aus, da die Märkte aufgrund der hartnäckigen Inflation im Dienstleistungssektor und der überwiegend positiven Wirtschaftsdaten allmählich die Ansicht vertraten, dass die BoE ihre Geldpolitik möglicherweise langsamer lockern würde als die Fed. In Europa stieg die jährliche Inflation in der Eurozone im Juli unerwartet an, was eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) erschwert. Die schlechteren Wirtschaftsdaten nährten jedoch den Optimismus, dass die EZB im September handeln wird, was den europäischen Small Caps eine gewisse Unterstützung bot. Ende des Monats zeigten vorläufige Daten von Eurostat, dass die Inflation in der Eurozone im August wahrscheinlich auf ein Dreijahrestief von 2,2 % gefallen war, was die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Senkung erhöhte.

In Japan brachen die Aktienkurse Anfang August ein, nachdem eine Zinserhöhung der Bank of Japan (BoJ) am letzten Tag des Monats Juli zu einer plötzlichen Auflösung von Carry-Trade-Positionen führte (bei denen Anleger Yen zu niedrigen  Zinssätzen geliehen hatten, um in Vermögenswerte in anderen Währungen mit höheren potenziellen Renditen zu investieren). Der Abverkauf trug zur globalen Volatilität zu Beginn des Monats bei, aber im Laufe des Monats besserte sich die Lage. Die höhere Kerninflation hielt die Möglichkeit weiterer Zinserhöhungen offen, und offizielle Daten zeigten eine wahrscheinliche Expansion der Wirtschaft im August. Die Märkte im Fernen Osten (ohne Japan) durchliefen wegen der steigenden Nachfrage aufgrund des schwächeren US-Dollars einen Aufschwung.

Nach Sektoren betrachtet, schnitt der durch die Erwartung niedrigerer Zinssätze unterstützte Immobiliensektor am besten ab. Es folgten Gesundheitswesen, Versorgungsunternehmen und Basiskonsumgüter. Auf der anderen Seite schnitten Energietitel am schlechtesten ab, da die wirtschaftlichen Bedenken in den USA, Europa und China den Ölpreis belasteten. Die schwächeren Wirtschaftsdaten führten auch dazu, dass Industrieunternehmen eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung zeigten. Der Technologiesektor wurde in der ersten Woche des Monats durch den Abschwung beeinträchtigt.

In den Landeswährungen war der Ferne Osten ohne Japan die einzige Region im positiven Bereich. Die USA folgten und übertrafen den Index leicht, während Europa ohne das Vereinigte Königreich geringfügig zurückblieb. Das Vereinigte Königreich war noch schwächer, zum Teil aufgrund der Aussicht, dass die BoE die Geldpolitik langsamer lockern könnte als Europa oder die USA. Japan schnitt vor allem aufgrund eines Anstiegs des Yen nach der Zinserhöhung der BoJ am schlechtesten ab.

Wertentwicklung

Der Fonds entwickelte sich vor Abzug der Gebühren im August besser als seine Benchmark. Das relative Ergebnis wurde durch unsere Wertpapierauswahl bei Industriewerten begünstigt. Die Auswahl in den Bereichen Nicht-Basiskonsumgüter und Kommunikationsdienste half ebenfalls, die Bereiche Gesundheitswesen und Grundstoffe belasteten die Renditen hingegen. Die Sektorallokation wirkte sich mäßig ungünstig aus. Die Untergewichtung von Immobilien wirkte sich am nachteiligsten aus, während sich die Nullgewichtung von Energie als hilfreich erwies.

Auf Aktienebene leisteten Intapp und Asahi Intecc die größten Beiträge. Die Aktien von Intapp stiegen aufgrund der Ergebnisse des Unternehmens im zweiten Quartal mit über den Erwartungen liegenden Umsätzen und Erträgen, einschließlich starker wiederkehrender Cloud-Umsätze. Intapp ist ein globaler Anbieter von cloud-basierten Softwarelösungen für professionelle und finanzielle Dienstleistungen, einschließlich Privatkapital, Investmentbanking, Recht, Rechnungslegung und Beratungsfirmen. Die innovative Plattform des Unternehmens modernisiert veraltete Prozessen und die erschließt den Wert von Daten für beziehungs- und serviceorientierte Unternehmen. Diese Faktoren bringen Intapp in eine gute Ausgangsposition, um von der fortschreitenden Digitalisierung und der steigenden Nachfrage nach Cloud Computing zu profitieren.

Asahi Intecc übertraf ebenfalls die Erwartungen nach der Veröffentlichung des Ergebnisses für das gesamte Geschäftsjahr. Die Umsätze lagen über den Erwartungen, und die Anleger reagierten positiv auf die Prognosen des Unternehmens. Der Medizingerätehersteller investiert weiterhin in seine differenzierte Technologie für Führungsdrähte zur Verwendung bei minimal-invasiven Herzoperationen, es expandiert aber auch in andere Bereiche wie Geräte für die Magen-Darm-, Peripherie- und Hirnmedizin. Asahis Strategie beinhaltet einen Fokus auf die wichtigsten Meinungsführer, um danach nachgelagerte Marktbereiche zu gewinnen. Das Unternehmen ist auch sehr optimistisch in Bezug auf seine Plasma- und Sensortechnologien, die beide zusätzliche Wachstumschancen bieten könnten, und bezüglich seines Robotikgeschäfts.

Auf der anderen Seite belastete Janus die relativen Renditen, da die Einnahmen und Gewinne aus dem zweiten Quartal unter den Schätzungen lagen. Trotzdem sind wir nach wie vor von Janus überzeugt, einem führenden Anbieter von Türen und anderen Geräten für Selfstorage- und Geschäftsgebäude. Das Unternehmen profitiert von seinem großen Marktanteil und seinem Status als einziges Unternehmen, das eine vollständige Produktpalette in den USA anbietet. Wir sind der Ansicht, dass Janus durch den Ausbau und die Modernisierung seiner Selfstorage-Einrichtungen gut für organisches Wachstum positioniert ist. Die Aktie erscheint attraktiv bewertet und bietet zusätzliche Vorteile durch neue Produkte, darunter Noke, ein cloudbasiertes Smart-Entry-System mit digitalem Zugang für die Selfstorage-Branche.

Aktivitäten

Zu den Neuerwerbungen gehörten Bruker und Rotork.

Als eines der weltweit führenden Unternehmen für Analyseinstrumente profitiert Bruker von seiner Größe, seiner globalen Präsenz und seiner breiten Produktpalette. Das Unternehmen ist stolz auf seine Innovationskraft, hat sich in Nischensegmenten der Branche eine marktführende Position geschaffen und dürfte diese Entwicklung mit seinen höheren Investitionen in Forschung und Entwicklung fortsetzen. Die differenzierten, hochwertigen Lösungen von Bruker für die Life-Science-Forschung und -Diagnostik stehen für Innovation, verbesserte Produktivität und Kundenerfolg. Wir sind der Auffassung, dass sich das organische Wachstum verbessern sollte, vor allem durch das Projekt „Accelerate“, eine interne Initiative des Unternehmens, mit dem es sein Engagement in strukturell interessanten Endmärkten steigern will. Darüber hinaus dürfte das Unternehmen von der steigenden Nachfrage nach Automatisierung profitieren.

Rotork, mit Hauptsitz im Vereinigten Königreich, ist ein marktführender Hersteller von industriellen Durchflusssteuerungsgeräten. Das Unternehmen verfügt über solide Geschäftsgrundlagen und bietet Produkte an, die von Branchen wie Öl und Gas, Wasser und Abwasser sowie der chemischen Verarbeitung verwendet werden, um den Fluss von Flüssigkeiten, Gasen und Pulvern zu steuern. Wir glauben, dass das  Umsatzpotenzial des Unternehmens im Zusammenhang mit der Reduzierung von Methangasemissionen nicht ausreichend berücksichtigt wird: Neue Technologien (wie die Elektrifizierung von Erdgas-Prozesssteuerungen) reduzieren die Methanemissionen in der Öl- und Gasindustrie, und Rotork verzeichnet eine wachsende Nachfrage nach der Elektrifizierung von Bohrköpfen und elektrischen Stellgliedern mit dem Zweck, die Methanemissionen zu reduzieren. Rotork hat auch Chancen im Zusammenhang mit der Dekarbonisierung der Stromerzeugung, zum Beispiel mit Offshore-Windkraft und Gleichrichtern für Windkraftanlagen. Die bevorstehenden US-Wahlen sind ein Risiko, obwohl die großen Öl- und Gasunternehmen unabhängig vom Ergebnis wahrscheinlich die Dekarbonisierung fortsetzen werden.

Zur Finanzierung dieser Käufe verkauften wir Clean Harbours, das unsere Marktkapitalisierungsbeschränkung erreicht hatte, sowie Mips.

Ausblick

Die Anlegerstimmung war in den letzten 18 Monaten geprägt von Optimismus in Bezug auf KI und alles, was als Nutznießer angesehen wird. Kleinere Unternehmen wurden zugunsten der Large Caps – insbesondere der sogenannten „Magnificent 7“ – gemieden, und jene am unteren Ende der Skala werden nun mit einem attraktiven Abschlag gehandelt. Mit Blick auf die Zukunft gehen wir davon aus, dass sich die Markterholung ausweitet. Die Anleger konzentrieren sich aufgrund der Anzeichen dafür, dass die Inflation unter Kontrolle kommt und die Zinssätze sinken, voraussichtlich wieder auf die Fundamentaldaten. Dies sollte der Anlageklasse zugute kommen.

Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Maßnahmen der Zentralbanken voneinander abweichen, was in Verbindung mit der Wahl in den USA in der zweiten Jahreshälfte zu Volatilität an den Märkten führen kann. In diesem Umfeld ist ein globaler Ansatz mit Schwerpunkt auf Qualität sinnvoll. Eine geringere Abhängigkeit von der Stärke einzelner Volkswirtschaften wird ebenso wichtig sein wie Diversifizierung, da Investitionen zur Bewältigung von Themen wie Dekarbonisierung, Deglobalisierung und Energieeffizienz eine breitere Möglichkeit für Gewinnwachstum schaffen.

Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem Aufbau eines diversifizierten Portfolios von Qualitätsunternehmen mit langjährigen Zielsetzungen, hoher Preissetzungsmacht und geringerer Abhängigkeit von der allgemeinen Wirtschaftslage. Wir sind der Ansicht, dass wir aufgrund unseres Bottom-up-Ansatzes in der Lage sein werden, in verschiedenen Sektoren und Regionen solche substanzstarken Wachstumsunternehmen zu finden.

Siehe auch

Managersichten SJB Nachhaltig: DNB Future Waves (WKN 986058) – November 2024

SJB | Korschenbroich, 17.12.2024. Im November fiel die Anlegerstimmung vorsichtig optimistisch aus. Die Weltwirtschaft zeigte Anzeichen von Widerstandsfähigkeit, mit stetigem Wachstum in den Schwellenländern und moderatem Wachstum in den entwickelten Volkswirtschaften. In diesem unterstützenden Marktumfeld generierte der DNB Future Waves Fund (WKN 986058, ISIN LU0029375739) eine positive Rendite von +2,60 Prozent und konnte damit seine …

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