Der eskalierende Handelskrieg und die damit ausgelöste Schwellenländerkrise haben das Marktgeschehen bei Metall- und Minenaktien im August überschattet. Durch deren schwache Kursentwicklung wird die Diskrepanz zwischen den an den Terminmärkten gehandelten Preisen für Kupfer, Zink und Nickel und der realen und immer noch sehr robusten Nachfrage immer größer. Von einer deshalb bald möglichen Preiskorrektur dürfte der Craton Capital Global Resources Fund (WKN A0RDE7, ISIN LI0043890743) überproportional profitieren. FondsManager Markus Bachmann berichtet den Investoren der Strategien SJB Substanz Z 10+ und SJB Stars Z 12+, was sich zuletzt im Portfolio getan hat. In seinem Monatsbericht für August analysiert Rohstoffexperte Bachmann die sich neu abzeichnenden Trends bei Basismetallen und den Aktien von Minenbetreibern.
Der eskalierende Handelskrieg und die damit ausgelöste Schwellenländerkrise überschattete das Marktgeschehen im August. Metalle und Minen gerieten ins Kreuzfeuer des geopolitischen Muskelspiels der Politik. In unseren kürzlich veröffentlichten Marktkommentaren haben wir wiederholt auf die Diskrepanz zwischen den an den Terminmärkten gehandelten Preisen für beispielsweise Kupfer, Zink und Nickel und der realen und immer noch sehr robusten Nachfrage wie auch der aktuellen Wirtschaftsentwicklung hingewiesen. Die an den Terminmärkten gehandelten Preise für viele Rohstoffe diskontieren in unseren Augen ein erwartetes „Worst Case Scenario“ und spiegeln weder die aktuelle noch die mittelfristige Angebots- und Nachfragesituation fast aller Rohmaterialien wider. Zu beobachten sind die weiterhin stark fallende Lagerbestände für Basismetalle und aufgrund des stark gesunkenen Kupferpreises hat in den vergangenen Wochen die „M&A“-Aktivität einiger Großkonzerne zugenommen: Zijin Mining, Glencore wie auch BHP haben mit perfektem Timing Kupfervorkommen zu tiefen Preisen akquiriert.
Es drängt sich die Frage auf, inwieweit und ob die Terminmärkte auf den Handelsstreit überreagiert haben und die aktuellen Preise eine möglicherweise falsche Einschätzung der Situation widerspiegeln? Eine kürzlich publizierte Marktstudie der renommierten Makroökonomen von Capital Economics (11. September 2018; “the macroeconmic fallout from the China-US trade war“) kommt zu Schlussfolgerungen, die den derzeitigen Konsens in Frage stellen. Chefökonom Andrew Kenningham argumentiert, dass erstens der mögliche volkswirtschaftliche Schaden durch die höheren Handelszölle viel geringer ist als allgemein erwartet: höhere Zölle reduzieren nicht zwingend die aggregierte Nachfrage. Zweitens erwartet er, dass das weltweite zukünftige Handelsvolumen durch den Streit nicht nachhaltig beeinträchtigt wird. Drittens sind sowohl China wie auch die Vereinigten Staaten relativ „geschlossene“ Volkswirtschaften, heißt, der einheimische Konsum ist der entscheidende Wachstumsfaktor (der Anteil der Exporte als Teil des BSP ist in China in den vergangenen 10 Jahren von 36 % auf 19.7 % gesunken, in den USA beträgt diese Anteil derzeit 11.9 %). Viertens ist der bilaterale Anteil an der Handelsbilanz im Vergleich zur Größe der jeweiligen Volkswirtschaft sehr klein: Chinas Exporte in die Vereinigten Staaten betragen lediglich 2.5 % des BSP – der Anteil amerikanischer Exporte nach China liegt bei 1 % seiner Wirtschaftsleistung. So betrachtet besteht die Möglichkeit, dass der Markt die Auswirkungen des Handelsstreits auf das weltweite Wirtschaftswachstum falsch einschätzt.
Die von Capital Economics dargelegte Argumentationskette ist nachvollziehbar und macht Sinn. Sie könnte sich als das fehlende Bindeglied erweisen, das die Diskrepanz zwischen dem Preisverfall an den Terminmärkten und der nachhaltig robusten Nachfrage „vor Ort“ erklärt. Erweist sie sich als richtig, ist eine Preiskorrektur der Metalle und der Minen nur eine Frage der Zeit.