Managersichten SJB Substanz: RB LuxTopic – Aktien Europa (WKN 257546) Monatsbericht Januar 2022

Robert Beer, FondsManager des RB LuxTopic – Aktien Europa

SJB | Korschenbroich, 10.02.2022.

Im Januar hat der RB LuxTopic – Aktien Europa A EUR (WKN 257546, ISIN LU0165251116) um 2,3 Prozent nachgegeben und sich damit etwas besser als der Gesamtmarkt gehalten. Insbesondere die zu erwartenden Zinserhöhungen und der nahende Stopp der Aufkaufprogramme haben die Aktienmärkte verunsichert. FondsManager Robert Beer berichtet, sich vor diesem angespannten Hintergrund mit seinem Europa-Fonds für die kommenden Monate gut positioniert zu fühlen, da der Fonds jederzeit gegen größere Korrekturen abgesichert ist. In seinem Monatsreport für Januar berichtet der Markstratege über die derzeitige Portfolio-Zusammensetzung und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der europäischen Börsen.

Der RB LuxTopic Aktien Europa A hat im Januar 2,3% nachgegeben und sich damit etwas besser wie der Gesamtmarkt gehalten. Insbesondere die zu erwartenden Zinserhöhungen und der nahende Stopp der Aufkaufprogramme haben die Aktienmärkte verunsichert.

Wir fühlen uns vor diesem angespannten Hintergrund sehr ordentlich aufgestellt und gut für die kommenden Monate positioniert. Im ESG Rating verfügt der Fonds über Bestnoten bei Morningstar und MSCI.

Die Länderallokation sowie Top Ten Aktien sind per 31.01.2021:

 

 

 

 

 

 

++ Explosiver Cocktail ++

In unserem Marktkommentar im Januar hatten wir davon gesprochen, „mit Schwung in ein turbulentes neues Jahr“. Tatsächlich war es bereits im Januar recht volatil an den Märkten. Einem kurzen Anstieg in den ersten Tagen folgte ein kräftiger Absturz im Laufe des Monats. Während die Europäischen Börsen in der Spitze bis zu 10% abgaben, ging es mit dem Amerikanischen Nasdaq um 15% nach unten.

Wirtschaftliches Umfeld

Es scheint, als hätte die Pandemie ihren Höhepunkt überschritten. Dennoch gibt es weltweit Probleme mit den Lieferketten. Insbesondere die extrem strenge Covid Politik in China verschärft diese Problematik. Das wiederum führt zu steigenden Preisen für viele Güter. Die steigenden Energiekosten heizen die Preise ohnehin weiter an. Der Ukraine-Konflikt trägt zusätzlich zum Preisanstieg der Energiekosten bei. Die steigende Inflation wiederum führt zu stark steigenden Löhnen. So entwickelt sich die Lohn-Preis-Spirale, die immer erst erkannt wird, wenn sie da ist.

Unterschiedliche Entwicklungen in USA und in Europa

In den USA wurde 2021 das stärkste Wirtschaftswachstum seit 1984 gemessen. Daher gab es nun auch die Ankündigung einer scharfen Reaktion durch die amerikanische Notenbank. Aufgrund der starken Wirtschaft und der kräftigen Inflation liegt nun das Hauptaugenmerk der FED auf der Inflationsbekämpfung. Die Anleiheaufkäufe sollen demnächst eingestellt werden. Auch die hohe Bilanz der Fed soll sukzessive zurückgeführt werden und last but not least sollen die Zinsen zügig und kontinuierlich erhöht werden.

Diese Deutlichkeit bei der letzten FED Sitzung hat den Aktienmärkten und insbesondere den hoch bewerteten Technologiekonzernen einen heftigen Schlag mit kräftigen Kurseinbrüchen versetzt. Nach einem ersten Schock und Korrekturen im Technologiesektor bis 50% ist erst einmal Ruhe eingekehrt und eine kleine Gegenbewegung nach oben hat eingesetzt. Wobei die Anpassungen der hohen Überbewertungen noch nicht zu Ende sein dürften.

Die Renditen am Anleihenmarkt sind nach einem ersten Anziehen, auch wieder leicht zurückgekommen. Die eigentliche Bewährungsprobe für die hochbewerteten Technologiekonzerne wird aber erst dann einsetzen, wenn die Notenbank nicht nur die Ankäufe eingestellt hat, sondern auch beginnt die Bilanz abzubauen und die ersten paar Male die Zinsen erhöht hat. Kritisch wird es erst dann, wenn der Markt vermutet, dass die FED zu viel gemacht hat und dadurch eine künftige Rezession auslösen wird. D.h. es beginnt eine Gratwanderung zwischen Inflationsbekämpfung durch Zinserhöhungen und Geldverknappung sowie auf der anderen Seite die daraus resultierende Bremsung der Wirtschaft mit der Rezessionsgefahr. Doch davon sind wir noch ein ganzes Stück entfernt. Diese Diskussion dürfte Ende des Jahres aufkommen.

In Europa zieht die Inflation auch kräftig an. Doch hier liegt das Problem in der relativ schwachen wirtschaftlichen Entwicklung. Deutschland ist im 4. Quartal sogar ins Minus gerutscht. Die EZB steht vor dem Dilemma, dass sie längst die Geldpolitik straffen müsste, um die Inflation zu bekämpfen, aber auf der anderen Seite den Südstaaten und Frankreich behilflich sein will, ihre Schulden günstig zu bedienen bzw. neue aufzunehmen, um die Konjunkturprogramme und vielfältigen Staatsausgaben zu finanzieren.

Ukraine

Der Konflikt um die Ukraine schwebt wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Zeitweise haben die beängstigenden Meldungen über den russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze die Märkte kurzzeitig schockiert und die Volatilität als Angstbarometer nach oben getrieben. Aktuell herrscht eine abwartende Haltung auf Grund der massiven diplomatischen Bemühungen. Es ist schwer abzuschätzen, welche Ziele Russland tatsächlich verfolgt und wie sich die Sache entwickeln wird. Es steht lediglich fest, dass eine kriegerische Auseinandersetzung zu massiven Konsequenzen führen und die Märkte deutlich einbrechen lassen würde.

Aussichten

Die Zeichen stehen sehr gut, dass sich die Pandemie deutlich abschwächt und ihren Schrecken und die Einschränkungen verliert. Das Funktionieren der Lieferketten wird den Preisdruck abschwächen. Der sich abzeichnende Lageraufbau dürfte die Wirtschaft ankurbeln und die Weltwirtschaft dürfte an Fahrt aufnehmen. Die Unternehmen sollten in diesem Zuge weiter kräftig verdienen. Trotz Zinssteigerung dürfte die Geldversorgung weiterhin für die Wirtschaft akzeptabel gut sein.

Unsere Positionierung

Daher fühlen wir uns mit unseren Investments in substanz-, ertrags- und wachstumsstarken europäischen und internationalen Blue Chips sehr wohl.

Da es jedoch aufgrund der Verschärfung der Notenbankpolitik oder durch geopolitische Ereignisse bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen jederzeit zu erheblichen Turbulenzen an den Märkten kommen kann, ist unsere risikoadjustierte Strategie ein wertvoller Baustein, um einem möglichen Volatilitätsanstieg gelassen entgegenzusehen.

Auch wir sind in unserem internationalen vermögensverwaltenden Mischfonds RB LuxTopic Flex in großen Technologietiteln investiert. Allerdings nicht mit einer massiven Übergewichtung, wie in vielen Indices, ETFs oder vielen anderen Depots.

Zu unserem Risikomanagement gehören neben Sicherungsstrategien auch eine vernünftige Asset Allokation, Diversifikation und Streuung. Wenn einzelne Titel nicht zu hoch gewichtet sind, erfolgt automatisch eine Reduzierung von Einzelrisiken.

Nutzen Sie die Gelegenheiten zum Positionsaufbau in risikoadjustierten Anlagen und seien Sie vorsichtig mit long only Engagements, vor allem in überbewerteten Titeln, sowohl bei large als auch small caps.

Herzlichst Ihr

Robert Beer

 

Investmentphilosophie

Der Großteil der aktiv verwalteten Investmentfonds erwirtschaftet langfristig weniger als der Vergleichsindex und der jeweilige ETF. Langfristig mit einem systematischen Konzept mehr Rendite zu erzielen war und ist das Ziel für den LuxTopic – Aktien Europa.

Es wird angestrebt, langfristig ein besseres Rendite-Risiko-Profil als eine reine Aktienanlage zu erwirtschaften.

Um dies zu erreichen, verfolgen wir in unserem Portfolio neben der Konzentration auf europäische Blue-Chip-Aktien zwei wesentliche Anlagegrundsätze: Zum einen die Aktienkomponente und zum anderen das aktive Risikomanagement. Erst das Zusammenwirken beider Komponenten kann in Summe ein besseres Rendite-Risiko-Profil ergeben, als es bei üblichen Aktien-Benchmark-Investments der Fall ist.

Siehe auch

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