Managersichten SJB Stars Z 12+: Bellevue – BB Entrepreneur Europe (WKN A1J2U9) Marktbericht November 2018

Birgitte Olsen, FondsManagerin des Bellevue – BB Entrepreneur Europe

Europäische Aktien gaben im November angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen und wachsender Rezessionsängste nach. Auch der Bellevue – BB Entrepreneur Europe (WKN A1J2U9, ISIN LU0810317205) musste eine negative Wertentwicklung von -3,4 Prozent hinnehmen. Der in der SJB Strategie Stars Z 12+ enthaltene europäische Aktienfonds mit seinem Fokus auf inhabergeführte Firmen und Familien-Unternehmen fällt damit kurzfristig hinter seine Benchmark zurück – auf Dreijahressicht besteht aber weiter eine Outperformance zum Vergleichsindex. In ihrem Marktbericht für November analysiert Bellevue-FondsManagerin Birgitte Olsen, wie sich die wichtigsten Marktereignisse auf ihr Portfolio ausgewirkt haben. Zugleich liefert die Aktienstrategin alles Wissenswerte zur Positionierung und dem Ausblick für den BB-Fonds.

Marktrückblick

Europäische Aktienmärkte büssten im November 1% ein und setzten damit ihren Abwärtstrend angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen und wachsender Rezessionsängste fort. Ausserdem führten Ausnahmeregelungen, mit denen die US-Regierung grossen Importeuren von iranischem Öl Sanktionsfreiheit zusicherte, zu einem Einbruch des Ölpreises (-22%). Die schlechteste Sektorperformance boten im diesem Umfeld Grundstoffe (-7.8%), Öl & Gas (-5.9%) und Körper- & Haushaltspflege (-4.5%). Am widerstandsfähigsten präsentierten sich defensive Sektoren wie Telekom (+8.6%), Versorger (+3.4%) und Lebensmittel & Getränke (+2.2%). Vor diesem Hintergrund verlor der Fonds 3.4% (EUR / B-Anteile) und verfehlte seine Benchmark um 238 Bp.

Die grössten Verlierer im Berichtsmonat waren Swatch Group (-12.8%), Orpea (-14%) und Stora Enso (-15.4%). Die Talfahrt von Luxusaktien auf Grund einer potenziellen wirtschaftlichen Verlangsamung in China setzte sich fort, denn die Branche generiert rund 40% ihres Umsatzes mit chinesischen Konsumenten. Swatch verbuchte wegen seines grössten operativen Hebels die höchsten Kursverluste. Unser contrarian call hat sich bislang noch nicht ausgezahlt, aber nach einem Kursrückgang von 40% halten wir die Aktie für attraktiv bewertet, denn wir rechnen damit, dass chinesische Kunden weiterhin von Luxusgütern angetan sind. Orpea brach trotz seiner defensiven Eigenschaften aufgrund von Ängsten rund um nachteilige Lohninflationstrends (v.a. Deutschland) ein. Orpeas Geschäft ist zwar recht personalintensiv, aber die Lohnteuerung dürfte 2019 2.5% nicht übersteigen und wir räumen dem Unternehmen zudem ein sehr gutes kompensierendes Preissetzungspotenzial ein. Stora Enso wie auch der Papiersektor schlossen angesichts zyklischer Sorgen schwächer, obwohl das  Unternehmen vor kurzem solide Q3-Zahlen und einen zuversichtlichen Ausblick für Q4 veröffentlicht hatte. Zu den TopPerformern zählten Maersk (+12.2%), Campari (+8.6%) und Novo Nordisk (+7.4%). Maersk hob seine Vorhersage am unteren Ende der Spanne angesichts steigender Umsätze und günstiger Frachtraten an. Campari bescherten solide und deutlich über den Markterwartungen liegende Q3-Zahlen ein kräftiges Kursplus. Seine global vertriebenen Markenprodukte, die hohe EBIT-Margen abwerfen, verzeichnen nach wie vor eine starke Wachstumsdynamik. Erwähnenswert ist die Performance von Aperol, das im Q3 ein organisches Wachstum von 43% verbuchte dank einer erfolgreichen globalen Markteinführung, v.a. auch in den USA. Novo Nordisk beeindruckte durch einen Kurssprung, der durch die Sektor-Defensivität und starke Q3-Zahlen getrieben wurde.

Positionierung & Ausblick

Die Börsen sind durch extreme Turbulenzen geprägt, und obwohl im Einzelnen Wertsteigerungspotenzial langsam erkennbar wird, fällt die Entscheidung über das richtige Timing für den Einstieg oder Wiedereinstieg in abgewertete Titel schwer. Unser Szenario 2019 für Europa bleibt intakt. Das Wirtschaftswachstum dürfte durch die erwartete weltweite Abkühlung etwas zurückkommen (auf ca. 1.9%), aber nicht zusammenbrechen. Diese Einschätzung basiert auf einer weiterhin sehr soliden Binnennachfrage, die hauptsächlich durch den privaten Konsum und von Unternehmensinvestitionen getrieben werden sollte. Dies setzt natürlich voraus, dass die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession rutscht, wovon wir derzeit nicht ausgehen. Ferner erwarten wir für 2019 in Europa keine restriktive Finanz- und Geldpolitik, was sich unterstützend auswirken sollte. Wir ergänzten unser Portfolio mit dem französischen Zahlungsspezialisten Worldline um eine neue Position ergänzt.

Siehe auch

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