Europäische Aktienmärkte legten im Februar 4.2% zu und setzten ihre Ende Dezember begonnene Erholung fort. Während Makrodaten die schwache Produktions- und Investitionsdynamik größtenteils bestätigten, präsentierten sich der Dienstleistungssektor und die Arbeitsmärkte robust. Der Bellevue – BB Entrepreneur Europe (WKN A1J2U9, ISIN LU0810317205) konnte in diesem Umfeld eine positive Wertentwicklung von +4,8 Prozent verzeichnen. Der in der SJB Strategie Stars Z 12+ enthaltene europäische Aktienfonds mit seinem Fokus auf inhabergeführte Firmen und Familien-Unternehmen erwischt damit einen positiven Jahresauftakt. In ihrem Marktbericht für Februar analysiert Bellevue-FondsManagerin Birgitte Olsen, wie sich die jüngsten Marktereignisse auf ihr Portfolio ausgewirkt haben. Zugleich liefert die Aktienstrategin alles Wissenswerte zu Positionierung und Ausblick für den BB-Fonds.
Marktrückblick
Europäische Aktienmärkte legten im Februar 4.2% zu und setzten ihre Ende Dezember begonnene Erholung fort. Während Makrodaten die schwache Produktions- und Investitionsdynamik grösstenteils bestätigten, präsentierten sich der Dienstleistungssektor und die Arbeitsmärkte robust. Unter dem Strich steht jedoch fest, dass eine geldpolitische Straffung angesichts des derzeitigen Umfeldes nicht infrage kommt. Die Lage in China ist dank Stimulus positiver einzuschätzen und Anzeichen für eine konstruktive Wende der sino-amerikanischen Handelsbeziehungen vermehren sich. Auf Sektorebene boten Bauwesen & Werkstoffe (+7.3%), Versicherungen (+6.2%) und Chemie (+6.1%) die beste Performance. Ihnen folgten mit deutlichem Abstand Versorger (+0.3%), Telekommunikation (0.0%) und Immobilien (-1.8%).
Vor diesem Hintergrund schloss der Fonds 4.8% (EUR / B-Anteile) fester und übertraf seine Benchmark um 68 Bp. Seine Wertentwicklung seit Jahresbeginn stieg auf 12.6% und übertrifft die Benchmark um 182 Bp. Die grössten Verlierer im Berichtsmonat waren Publicis (-8.6%), Grupo Catalana (-9.1%) und EssilorLuxottica (-3.8%). Publicis sorgte mit einem negativen organischen Wachstum im Q4 für eine Enttäuschung. Die jüngste Performance vergleichbarer Werbeagenturen deutet jedoch auf eine allgemeine Verbesserung des Sektorwachstums infolge umfangreicher digitaler Investitionen hin. Publicis, dessen Abwärtsrisiko dank seiner niedrigen Bewertung begrenzt ist, verfügt über beachtliches Aufwärtspotenzial, sollte es sein Umsatzwachstum steigern. EssilorLuxottica, das ca. 50% seiner Umsätze in Nordamerika erzielt, litt unter der allmählichen Abkühlung der US-Wirtschaft.
Die beste Performance boten im Berichtsmonat M6 (+21%), Orpea (+19.6%) und Sopra Steria (+17.1%). M6 übertraf mit seinen Q4-Umsatzzahlen die Konsenserwartungen und bestätigte damit die Robustheit seiner TV-Aktivitäten. Auch seine Margen verbesserte der französische Fernsehkonzern, der damit seine hohe Kostenmanagement-Kompetenz unter Beweis stellte. Derzeitige Werbetrends in Frankreich profitieren vom konsumfreundlichen Umfeld. M6 verfügt mit Blick auf seine niedrige Bewertung (EV/EBIT 19E 7.3x, Dividendenrendite 6.2%) und die anstehenden, positiven, regulatorischen Veränderungen über beachtliches Kurspotenzial. Orpeas Umsatz im FY 2018 spricht für die Vorzüge des Geschäftsmodells, das durch hohes Wachstum und niedrige Zyklizität geprägt ist. Die Aktie erholte sich kräftig, nachdem sie zuvor 32% von ihrem Höchststand 2018 eingebüsst hatte, vor allem wegen Bedenken einer nachteiligen Lohninflation. Die von Sopra Steria veröffentlichten Q4-Zahlen zeigen ein starkes und steigendes organisches Umsatzwachstum von 5.5%, getrieben vor allem durch IT-Dienstleistungen. Das Unternehmen bleibt gut aufgestellt, um von der langfristigen Digitalisierung der Wirtschaft zu profitieren. So prognostizierte der IT-Spezialist für 2019 ein organisches Wachstum von 4-6% (Konsens: <4%). Die attraktive Bewertung und die vielen Optionen, die das schlummernde Bankensoftwaregeschäft birgt, machen Sopra Steria 2019 zu einem sehr attraktiven Investment Case.
Positionierung & Ausblick
Die Q4-Berichtssaison nähert sich dem Ende. 70% der Stoxx-600-Unternehmen entsprachen den Umsatzerwartungen oder übertrafen sie, während 37% sich schwer taten, die Konsens-Gewinnschätzungen zu erfüllen. Wenn überhaupt, dann stellte wohl eher die Rentabilität als der Umsatz ein Problem dar. Mit Ausnahme des Luxussektors, der weiterhin optimistisch in die Zukunft blickt, fielen die Unternehmensprognosen im Allgemeinen konservativ aus. Die Analystenschätzungen stabilisierten sich (12M-Forward-EPS +0.1%) nach drei vorangegangenen Monaten mit Abwärtskorrekturen. Wir nahmen im Berichtsmonat keine bedeutenden Portfolioveränderungen vor. Nach ihrer jüngsten, kräftigen Erholung ist eine Konsolidierung der Märkte durchaus denkbar, obwohl eine Korrektur durchaus eine Einstiegsmöglichkeit darstellen könnte. Ein inzwischen wahrscheinlicherer und weicherer Brexit und die offensichtlichen chinesischen Stimulusmassnahmen sollten in der zweiten Jahreshälfte 2019 für positive Wachstumsimpulse sorgen. Ein solches Szenario könnte Zyklikern weitere Kursgewinne bescheren. Gier ist derzeit sicherlich kein guter Berater, aber die Handelsvolumina waren trotz der Marktavancen recht dünn, was Käufer in Falle einer ausgeprägten Marktschwäche anlocken könnte.