Managersichten SJB Nachhaltig: Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare (WKN A2DPA9) – Juli 2021

Oliver Kubli, FondsManager des Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare

Die teils deutliche Korrektur an den chinesischen Aktienmärkten forderte ihr Tribut. Im Sog dessen verlor der MSCI Asien Pazifik im Berichtsmonat knapp 5% an Wert. Auch der Gesundheitssektor konnte sich dem allgemeinen Trend nicht entziehen und büßte, zusätzlich belastet durch Gewinnmitnahmen, rund 7% ein. Vor diesem Hintergrund rutschte der Bellevue Funds – BB Adamant Asia Pacific Healthcare B EUR (WKN A2DPA9, LU1587985570) in die roten Zahlen, konnte seine Performance seit Jahresbeginn aber bei +4,7 Prozent im grünen Bereich halten. Im aktuellen Monatsreport berichtet FondsManager Oliver Kubli über die jüngsten Marktereignisse und analysiert die Geschäftsentwicklung ausgewählter Positionen des in der FondsStrategie SJB Nachhaltig enthaltenen Fonds.

Marktrückblick

Auch im vergangenen Monat legte der MSCI World zu und schloss gemessen in USD weitere 1.8% höher. Seit Jahresbeginn führt dies zu einem Plus von beachtlichen 15.4%. Nach wie vor begünstigen die Marktbedingungen mit einer zwar steigenden Inflation, verbunden aber mit einem weiterhin sehr tiefen Zinsniveau, und die sehr expansiven Fiskal- sowie Geldpolitiken Anlagen in Realwerte wie Immobilien- bzw. Aktienanlagen. Zudem verliehen überzeugende Quartalszahlen der Unternehmen den Märkten Auftrieb. Gegen Ende des Monats kamen allerdings Unsicherheiten ausgehend von der zunehmenden Regulierung der chinesischen Privatwirtschaft auf. Sorgen, dass nach dem privaten Bildungssektor bald auch weitere Branchen einer weitreichenden staatlichen Kontrolle durch Peking unterzogen werden, führten zu einer deutlichen Korrektur an den chinesischen Aktienmärkten. Im Sog dessen verlor der MSCI Asien Pazifik im Berichtsmonat knapp 5% an Wert. Der Gesundheitssektor konnte sich dem allgemeinen Trend nicht entziehen und büsste, zusätzlich belastet durch Gewinnmitnahmen, rund 7% ein.

Wir erachten weiterführende Einschnitte in den chinesischen Gesundheitssektor als unwahrscheinlich. Selbstverständlich werden die Preise durch bereits angewendete Auktionsverfahren bei generischen Medikamenten, aber auch bei Massenprodukten der Medizinaltechnik kontrolliert bzw. gesenkt. Die innovativen Segmente innerhalb des Sektors sind und bleiben aber eine Top-Priorität der Kommunistischen Partei zur Erreichung des Ziels eines hochqualitativen und unabhängigen Gesundheitssektors. Folglich konzentrieren wir uns nach wie vor auf Investitionen in innovative Unternehmen in den Bereichen Bio- und Medtech sowie Digital Health.

Im Juli veröffentlichte die chinesische Gesundheitsbehörde den Entwurf einer Richtlinie zur klinischen Entwicklung von Krebsmedikamenten in China, die mit den aktualisierten internationalen Richtlinien übereinstimmt und die patientenorientierte Medikamentenentwicklung hervorhebt. Für den Kontrollarm einer randomisierten Studie wird neu zwingend die beste verfügbare Behandlung (Standard-of-Care) vorgegeben. Dies führte zu Bedenken der Investoren hinsichtlich der weit verbreiteten «Me-too»/«Fast-follow»-Strategien unter den chinesischen Biotech-/Pharmaunternehmen resp. den Dienstleistungsfirmen, die davon profitieren. Wir erachten diese Entwicklung mittel- bis langfristig als sehr positiv für die chinesische Medikamentenindustrie, da eine weitere Angleichung an die internationalen Standards stattfindet. Somit werden die Hürden für «Me-too»-Medikamente weiter erhöht und der Fokus der Firmen auf echte Innovation weiter gefördert.

Im abgelaufenen Monat wurde neu Top Glove ins Portfolio aufgenommen. Zudem wurden Ali
Health, Innovent, Wuxi Biologics, Sun Pharmaceuticals und Eisai aufgestockt. Nicht mehr im Portfolio vertreten sind Sinopharm, JD Health und AK Medical. Weiter wurden Aier Eye, Astellas, Dr. Reddy’s und Tigermed reduziert.

Positionierung & Ausblick

Asien ist die dynamischste Wachstumsregion der Welt, in der mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt. Bis 2050 dürfte der Anteil der asiatischen Schwellenländer an der Weltwirtschaftsleistung mehr als 50% ausmachen. Asiatische Volkswirtschaften mit steigenden Einkommen verändern ihr Wachstumsmodell weg vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor. Mit der wachsenden Mittelschicht steigt die Nachfrage nach moderner Medizin.

Gesundheit steht vermehrt weit vorne auf der Wunschliste. Milliardeninvestitionen in Infrastruktur, neue Technologien und Forschung treiben die Modernisierung des Gesundheitswesens voran. Die Menschen erhalten dadurch breiteren Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung. Die Nachfrage steigt zusätzlich durch eine rasch voranschreitende Überalterung. Allein in China werden in 30 Jahren 400 bis 500 Millionen Menschen über 60 Jahre alt sein, die vermehrt moderne Gesundheitsdienstleistungen und Medikamente benötigen. Japan, das auch als das «demografische Labor der Welt» bezeichnet wird, setzt seit vielen Jahrzehnten auf Spitzeninnovationen. Technologieführer in Bereichen wie beispielsweise Antikörpertechnologien, Immuntherapien, Robotik, Digitalisierung, Diagnostik oder auch bildgebende Verfahren sind im Land der aufgehenden Sonne anzutreffen. Der Fonds bietet einerseits einen defensiven Zugang zu den asiatischen Schwellenländern und andererseits spannende Investitionsmöglichkeiten in Technologieführer in der gesamten Region.

Wir investieren in die gesamte Wertschöpfungskette des Gesundheitswesens, von Generikafirmen über Biotechunternehmen zu Geräteherstellern bis hin zu «Digital Health»-Gesellschaften.

Siehe auch

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SJB | Korschenbroich, 17.12.2024. Im November fiel die Anlegerstimmung vorsichtig optimistisch aus. Die Weltwirtschaft zeigte Anzeichen von Widerstandsfähigkeit, mit stetigem Wachstum in den Schwellenländern und moderatem Wachstum in den entwickelten Volkswirtschaften. In diesem unterstützenden Marktumfeld generierte der DNB Future Waves Fund (WKN 986058, ISIN LU0029375739) eine positive Rendite von +2,60 Prozent und konnte damit seine …

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