Nicht alles was glänzt ist Gold! Manche Dinge glänzen noch mehr, aktuell sind das Goldminen.
Warum das so ist und wie es weitergeht, darüber berichtet Markus Bachmann, FondsManager unserer SJb FondsEmpfehlung Craton Precious Metal Fund WKN A14S65 in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int, SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Erhaltung.
Nach der fast fünfjährigen Korrektur war das Comeback von Gold und den Minenaktien in der ersten Jahreshälfte beeindruckend. Die erneute Aufwärtsphase im Juni unterstützt unsere Ansicht, dass der Sektor die Übergangsphase vom mehrjährigen Bärenmarkt in einen neuen und möglicherweise nachhaltigen Bullenmarkt abgeschlossen hat.
Wir haben die Erholung seit den Tiefs im Dezember und Januar mit Interesse und Zurückhaltung beobachtet. Wir waren überzeugt, dass erst mit der ersten US Zinserhöhung das Ende der Korrektur des Goldpreises erreicht sein wird. Der Kursverlauf seit Mitte Dezember bestätigt diese Ansicht. Die Aktienpreise der Minenfirmen waren in den letzten Jahren – zur grossen Frustration der Anleger – geprägt durch einige sogenannte “false breakouts”: starke Kursanstiege, die jedoch umgehend durch weiter fallende Preise negiert wurden. Der Marktverlauf der ersten Monate hat erste Bedenken rasch zerstreut. Auf einen überaus
markanten und nachhaltigen Kursanstieg (Mitte Januar bis Ende April) folgte eine Marktkonsolidierung, gefolgt von einer milden Korrektur (Mai).
Die Korrektur wiederum bildete die Ausgangslage für eine erneute Rallye der Minenproduzenten (Juni). Dieses Verhaltensmuster ist bezeichnend für den Beginn eines neuen Aufwärtstrends. Es erfordert die Neukalibrierung des Anlagekompasses: Wir erwarten mit einer hohen Wahrscheinlichkeit die nachhaltige Fortsetzung des seit Jahresbeginn eingeschlagenen Kursweges.
Die Rendite des Fonds betrug im Juni 19.4%! Der Goldpreis fand Unterstützung durch weitere 3.5 Millionen Unzen an Zuflüssen in globale ETFs. Interessanterweise wurden die meisten Käufe vor dem Brexit Referendum getätigt, also während einer Periode, wo die Meinungsumfragen eher Richtung Verbleib tendierten. Das unerwartete Verdikt der Briten wird einen Einfluss auf die Zinspolitik der Zentralbanken und auch auf die Leitwährungen der wichtigen Wirtschaftsblöcke haben. Alles andere ist zum jetzigen Zeitpunkt unmöglich zu quantifizieren.
Unsicherheit wird die Finanz -und Rentenmärkte auf Jahre prägen, aber zu einer weltweiten Finanzkrise wird der Brexit nicht führen. Eine Finanzkrise hat ihren Ursprung in der Regel in einer Schuldenkrise. Die Entflechtung Großbritanniens aus der EU ist kein Schuldenproblem, sondern eine politische Herausforderung.
Einen Einfluss beobachten wir bereits auf die Rentenmärkte. Immer mehr Staatsschulden zeichnen sich durch eine negative Verzinsung aus. Die zusätzliche Unsicherheit führt dazu, dass die Zinskurven noch stärker in den negativen Bereich tendieren und erwartete Zinserhöhungen noch weiter auf die lange Bank geschoben werden. Ein starkes Argument für Gold.
Bullenmärkte entstehen nicht per Knopfdruck. Sie entwickeln sich oft unbemerkt von einer breiten Anlegerschaft, da sich die Wahrnehmung und Gefühlslage der Investoren nur langsam ändert. Was sollte jetzt anders sein als noch vor 7 Monaten? Gold handelte bei 1050 US Dollar die Unze, und die Minen waren so tief bewertet wie zu Beginn der 80-iger Jahre. Negativzinsen
waren bereits Ende 2015 weitverbreitet und die Bilanzqualität der europäischen Banken schon damals zweifelhaft.
Was sich zu verändern beginnt, ist die Einstellung der Investoren zu Gold. Sie liegt in der wachsenden Unsicherheit der Investoren gegenüber traditionellen Anlagebereichen wie beispielsweise den Rentenmärkten begründet. Der schleichende Vertrauensverlust in Institutionen ist spürbar. Es ist dieses Umfeld, in dem Gold sich als monetäre Anlage neu definiert. Gold ist Geld und steht in unseren Augen am Neuanfang einer langanhaltenden Aufwärtsbewegung, ebenso die Minenaktien.