Managersichten SJB Defensiv INT Z 8+, SJB Substanz Z 10+, SJB Surplus Z 15+: Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65) Marktkommentar August 2018

Markus Bachmann. FondsManager. Craton Capital Precious Metal Fund.

Es rumort an den Finanzmärkten, wo sich tiefe Verwerfungen abzeichnen. Trotz zunehmender Risikoaversion der Marktteilnehmer und historisch günstiger Bewertungen sind die Kurse von Goldminenaktien sowie der Goldpreis weiter gefallen – eine Tatsache, die der Erklärung bedarf. Den Versuch zu einer solchen Analyse macht Craton-FondsManager Markus Bachmann in seinem außerplanmäßigen Marktkommentar von Ende August, wo er Themen wie die US-Dollar-Stärke, die Schwäche der Emerging Markets, die China-Krise und die Goldpreisentwicklung behandelt. SJB FondsInvestoren des Craton Capital Precious Metal Fund (WKN A14S65, ISIN LI0214430949) erhalten in der tiefgreifenden Analyse eine topaktuelle Einschätzung zur Lage an den Edelmetallmärkten und den Finanzmärkten insgesamt.

Dollar, Emerging Markets, China und Gold

Tiefe Verwerfungen zeichnen sich seit Mitte April dieses Jahres an den globalen Finanzmärkten ab. Die Aktienmärkte der entwickelten Länder sind von diesen Entwicklungen zu diesem Zeitpunkt erst am Rande betroffen. Es rumort in erster Linie in den Währungsmärkten, den Rohstoffmärkten und in den Schwellenländern. Die Erfahrung aus früheren Krisen hat jedoch gezeigt, dass diese Entwicklungen leicht auf andere Anlagekategorien übergreifen können. Ein im englischen Sprachgebrauch geläufiger Begriff bringt es auf den Punkt: „the canary in the coal mine“, heißt, was sich hier bemerkbar macht und abzeichnet ist oft ein Frühwarnindikator für andere Märkte. Aus diesem Anlass möchten wir das Marktgeschehen der vergangenen Monate kurz zusammenfassen und auf mögliche Ursachen und „Knock-On-Effects“ hinweisen. Gold war nicht richtig Teil dieser „Konversation“ und geriet eher unfreiwillig ins heftige Kreuzfeuer zwischen den verschiedenen Frontlinien (Währungen, Handelskrieg und eine sich abzeichnende Emerging Market Krise). Aus diesem Grund ist das gelbe Metall nicht im Zentrum der folgenden Beobachtungen. Metalle und Minen werden im Fokus eines separaten Marktkommentars sein, der in Kürze folgt. Die sich seit dem Frühjahr abzeichnenden Verwerfungen werden von Ökonomen oft als „Makrofaktoren“ bezeichnet. Einige kurze Kommentare vermögen der ganzen Komplexität kaum Rechnung zu tragen und sprengen mit Sicherheit den Rahmen dieses Formates. Wir können einige der Problemzonen am Rande angehen und versuchen Verbindungen zu schaffen und Erklärungen zu geben. Es ist uns wichtig, den Leser für einige der Entwicklungen zu sensibilisieren. Gerne sind wir bereit, für interessierte Leser tiefer in die Problematik einzutauchen und sind über info@cratoncapital.com für weitere Diskussionen jederzeit erreichbar.

Dollarstärke

Steigende US-Zinsen sind nur vordergründig für die seit Mitte Februar eingesetzte Dollarstärke verantwortlich. Die Kadenz der Zinserhöhungen der US Notenbank sind sehr klar kommuniziert und im Markt diskontiert. Die Zinspolitik ist nur ein Instrument in der Werkzeugkiste der Fed und genauer betrachtet hinkt der Leitzinssatz der US Notenbank hoffnungslos hinter der Realität her (nimmt man das von Ökonomen oft zitierte „Schattenzinsmodell“ der Atlanta Fed als Leitschnur sind die Leitzinsen 2 % zu tief). Ein QT-Instrument, das unter Fed Chair Powell verstärkt zum Einsatz kommt ist die Reduktion der Bilanzsumme der US Notenbank.

Ein wichtiger Grund für diesen Schritt von Powell ist eine mögliche Überstimulierung der US Wirtschaft durch die Trump Administration mit den Ende letzten Jahres beschlossenen Steuersenkungen und zusätzlichen Stimulierungsprogrammen. Die Reduktion der Bilanzsumme der US Notenbank verursachte einen entscheidenden „Knock On Effekt“: eine Verknappung der Versorgung der globalen Finanzmärkte mit US Dollars und damit einer der Gründe der derzeitigen Dollarstärke und der damit verbundenen Krise in den Schwellenländer.

Ursachenforschung

Der Verdauungsprozess der weltweiten Finanzkrise von 2008 ist bei weitem nicht abgeschlossen. Eine Folge der QE-Politik und Tiefzinsen der Zentralbanken sind stark gestiegene Asset-Preise, eine weitere ist die seit 2008 stark gestiegene Unternehmensverschuldung. Vor allem in Schwellenländern domizilierte Unternehmen machten von leicht verfügbaren Dollarkrediten Gebrauch. Kürzlich veröffentlichte Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) sprechen eine deutliche Sprache: Ende des ersten Quartals 2018 hatten sich Firmen aus den Schwellenländern mit USD-Krediten in Höhe von 3.7 Billionen Dollar verschuldet. Noch 2010 lag diese Verschuldung bei der Hälfte des jetzigen Niveaus. „Billiges“ Geld zu tiefen Zinsen war im unmittelbaren Nachgang der Finanzkrise in großem Ausmaß verfügbar; Firmen in den Schwellenländern waren aufgrund der höheren Wachstumsraten dankbare Abnehmer dieser „Pump &
Dump“ Geschäftsstrategie der Banken.

Der stark gestiegene Verschuldungsgrad ist nicht das eigentliche Problem. Schwierig wird es, wenn die „Heimwährung“ gegenüber dem Dollar plötzlich stark an Wert verliert, die Geschäftseinnahmen in der „Heimwährung“ sind, jedoch die Verpflichtungen gegenüber den Kreditgebern in Dollar erfüllt werden müssen. Durch die QT-Politik der Fed ist die verfügbare Menge an Hartwährung knapper und viel mehr Lira, Renminbi oder Peso müssen für den Schuldendienst aufgewendet werden. Ein Blick auf den JP Morgan Emerging Market Currency Index bestätigt einen Verfall der meisten EM-Leitwährungen ab Mitte April. Es ist wahrscheinlich, dass der Druck auf viele EM-Währungen und der Kontext der stark gestiegenen USD-Verschuldung einiges zur momentanen Krise beigetragen hat.

 

 

 

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