Fonds für Schwellenländeranleihen in Lokalwährung sind auch im neuen Jahr 2018 ein wesentlicher Bestandteil der SJB Verwaltungsstrategien SJB Defensiv INT Z 8+ und SJB Substanz Z 10+. In den aktuellen Managersichten verrät Marktexperte Simon Lue-Fong, FondsManager des Pictet Emerging Local Currency Debt P-Eur (WKN A0ML2E, ISIN LU0280437673), was die Bondmärkte der Schwellenländer in den vergangenen Monaten bewegt hat. In Teil 2 des Quartalsberichts geht es um die Umstrukturierungen im FondsPortfolio sowie die Marktaussichten für 2018.
Portfolio-Aktivität
Angesichts des schwächeren US-Dollars und des günstigen Wirtschaftswachstums weltweit und in den Schwellenländern verstärkten wir im 1. Quartal unsere Übergewichtung von Schwellenmarktwährungen. Anfang Februar begannen wir jedoch, diese Übergewichtung zu reduzieren, weil die US-Treasury-Renditen anzogen und die Volatilität weltweit zunahm. An den lokalen Zinsmärkten gingen wir angesichts weltweit steigender Renditen von Kernstaatsanleihen und weil wir überzeugt waren, dass die Zentralbanken der Schwellenländer 2018 weniger entgegenkommend auftreten würden, von einer annähernd neutralen Duration zu einer Untergewichtung über. Die Untergewichtung des südafrikanischen Rand wurde Ende Januar geschlossen. Wir waren von den Fundamentaldaten nicht überzeugt, doch die Währung legte weiter zu. Auch die Untergewichtung des mexikanischen Peso wurde Ende Februar auf neutral umgestellt. Die Übergewichtung des brasilianischen Real wurde Anfang Februar glattgestellt, als die Währung binnen zwei Wochen 4% nachgab. Die Übergewichtung der indonesischen Rupiah wurde Anfang März auf neutral gesetzt. Die Übergewichtung des malaysischen Ringgit wurde beibehalten, aber reduziert. Gleiches gilt für unsere von der Benchmark abweichende Long-Position beim chinesischen Renminbi. An den lokalen Zinsmärkten gingen wir in Mexiko zu einer untergewichteten Durationsposition über, da sich die Zentralbank in einem Zinsstraffungszyklus befindet. In Südafrika gingen wir ebenfalls eine untergewichtete Durationsposition ein, weil wir mit einer restriktiveren Geldpolitik rechnen und die Fundamentaldaten schwach ausfallen (so stieg das Haushaltsdefizit auf nunmehr 4,4%).
Marktaussichten
2018 begann für die globalen Märkte erfreulich, doch das Bild hat sich mittlerweile eingetrübt. Die wichtigsten Treiber waren ein beginnender Handelskrieg zwischen China und den USA, das Szenario einer Risikoaversion an den Weltaktienmärkten, die Aufwärtsrisiken für die Zinserhöhungen der Fed und Anzeichen, dass sich die Erholung des Wachstums der Weltwirtschaft und der Schwellenländer abschwächen könnte. Die Inflation liegt in den meisten Schwellenländern nahe am Zielwert, und die Zinsnormalisierung in den Industrieländern findet weiterhin allmählich und graduell statt, um Störungen an den Finanzmärkten zu vermeiden. Die Renditen von US-Treasuries könnten jedoch schneller als erwartet steigen, was wiederum die Anleihenkurse an den lokalen Märkten belasten könnte. Ferner könnte rund die Hälfte der Zentralbanken in den Schwellenländern 2018 eine restriktive Geldpolitik verfolgen. Aus diesem Grund sind wir vorsichtig, was die lokalen Zinsmärkte angeht. Angesichts der starken Entwicklung der Schwellenmarktwährungen tragen wir dem Zeitpunkt Rechnung, an dem der Gipfel dieses Zyklus erreicht ist oder zumindest ein vorübergehender Rückgang einsetzt. Das Wachstum ist aber das Schlüsselthema für 2018, und es dürfte für die Währungen von Schwellenländern, die unserer Ansicht nach unterbewertet bleiben, weiterhin positiv ausfallen. Asien ist eine Region, die stark vom Export verarbeiteter Erzeugnisse geprägt ist und von niedrigen Ölpreisen profitiert. Das könnte den Währungen der Region 2018 zu einer überdurchschnittlichen Entwicklung verhelfen. Ferner bleibt die Nachfrage nach festverzinslichen Papieren hoch, und Staatsanleihen mit Investment Grade, die mit 6% rentieren, sind weiterhin attraktiv.