Der von Marktstratege Lucio Soso gemanagte Bellevue Funds (Lux) – BB Global Macro B EUR (WKN A1CW3N, ISIN LU0494761835) streut sein Portfolio über die wichtigsten Anlageklassen im Aktien- und Rentenbereich und und hat zudem die Möglichkeit, je nach Markteinschätzung ein Long- oder Short-Exposure aufzubauen. FondsManager Lucio Soso behandelt in seinem aktuellen Marktbericht für Mai 2018 die wichtigsten Veränderungen im Portfolio des Multi-Asset-Fonds, der ein Basis-Investment der Strategien SJB Defensiv INT Z 8+ und SJB Substanz Z 10+ darstellt. Zugleich gibt der Bellevue-Marktstratege einen Ausblick auf die prognostizierten Entwicklungen der Aktien- und Anleihenmärkte.
Marktrückblick
Der Fonds büsste bei einer realisierten Volatilität von 3.0% im Mai 0.5% ein. Im Berichtsmonat schlossen der MSCI World Equity Index 4.0% in Euro (0.9% in Lokalwährung), der JPM Global Government Bond Index 2.4% in Euro und der GSCI Commodities Total Return Index 5.2% in Euro (1.4% in LKW) fester. Das schlechtere Abschneiden des Fonds gegenüber den Indizes in Euro beruht auf der Tatsache, dass wir auf währungsgesicherter Basis investieren und daher nicht vollumfänglich von der USD-Stärke im Mai profitiert haben. Nicht-Staatsanleihen (-0.3%), Aktien (-0.2%) und Staatsanleihen (-0.1%) trugen negativ zum Fondsergebnis bei, was teilweise durch die FX-Strategie (+0.2%) kompensiert wurde. Unsere Positionen in US-Treasuries (69%) und deutschen Bundesanleihen (9%) erwiesen sich als gute Absicherung, da sie die negativen Auswirkungen eines Renditeanstiegs von 100 Bp bei unserer Position in 10-jährigen italienischen Staatsanleihen beinahe wettmachten.
Angesichts fallender Kurse bauten wir unser Engagement in italienischen Staatsanleihen schrittweise von 5% auf 15% aus und verkauften 5% gewinnbringend. Nebst der Aufstockung (+2%) unserer Position in 5-jährigen US-Treasuries erhöhten wir unsere Allokation in Staatsanleihen von 79% auf 89%. Unsere Strategie für Nicht-Staatsanleihen litt unter der schwachen Entwicklung der Schwellenländer und dem Ausverkauf europäischer Finanzanleihen. Wir halten Ausschau nach Kaufgelegenheiten, die sich infolge der angespannten Lage an den Kreditmärkten auftun können.
Positionierung & Ausblick
Wir hielten unsere Szenarien im Mai unverändert aufrecht wie nachfolgend beschrieben: Für Szenario 1, dem eine Aktienblase zugrunde liegt, beträgt die Eintrittswahrscheinlichkeit 45%. Dieses Szenario geht davon aus, dass Aktien angesichts der reichlich vorhandenen Liquidität und mangels anderer Anlagealternativen neue Höchstbewertungen erreichen. Es dürfte sich in unseren Augen leicht negativ auf Anleihen auswirken. Unserem Szenario 2 (Eintrittswahrscheinlichkeit: 35%) liegt eine technische Erholung bei US-Staatsanleihen zugrunde. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries ist seit ihrem Septembertief von 2% erheblich gestiegen. Die negative Anlegerstimmung gegenüber US-Staatsanleihen ist so extrem, dass eine Gegenbewegung denkbar ist. Wir stellen ferner fest, dass die Geldmenge M2 in den USA deutlich langsamer wächst, was der US-Notenbank die Möglichkeit bietet, eine zurückhaltendere Haltung einzunehmen.
Und zu guter Letzt haben spekulative Long-Positionen auf Rohöl Allzeithochs erreicht. Eine Umkehr an dieser Stelle würde Inflationserwartungen nach unten drücken und US-Treasuries zugutekommen. Das Eintreten dieses Szenarios würde sich neutral auf Aktien auswirken. Szenario 3 mit einer Gewichtung von 20% geht von einer kräftigeren Korrektur bei Aktien und nicht-staatlichen Anleihen aus. Auslöser für die heftige Korrektur könnten entweder ein plötzlicher Einbruch des Wirtschaftswachstums oder ein Finanzschock sein. Ausserdem könnten wachsende geopolitische Risiken zu einer Flucht in Qualität führen. Dieses Szenario dürfte Staatsanleihen und dem USD zugutekommen.