Als Basisfonds der beiden SJB Verwaltungsstrategien SJB Defensiv Flex Z 5+ sowie SJB Defensiv INT Z 8+ sorgt der Pictet EUR Short Term High Yield (WKN A1JTEC, ISIN LU0726357527) für eine überdurchschnittlich renditeträchtige und trotzdem vergleichsweise stabile Grundstruktur. In Teil 2 des Quartalsberichts von Juli geht es um die Über- und Untergewichtungen im Portfolio des Pictet-Fonds sowie die weiteren Marktaussichten. Was hat sich bei dem europäischen Hochzinsanleihenfonds getan, wie entwickelte sich zuletzt das Anleihenportfolio? In den aktuellen Managersichten verrät FondsManager Frederic Salmon, was die Bondmärkte der Euroländer in den vergangenen Monaten bewegte.
Portfolio-Aktivität – Über- und Untergewichtungen
Die defensive Positionierung wurde beibehalten, auch wenn die Laufzeitverteilung des Portfolios wegen der Spread-Weitung insgesamt stieg. Bezogen auf die Ratings erhöhte sich im 2. Quartal unser Exposure im Segment B. Über die Hälfte des Portfolios bleibt bei Anleihen mit Rating BB und höher investiert, das Segment CCC macht indes nur 1% des Portfolios aus. Die Allokationen bei den Sektoren Spezialfinanzdienstleister, Telekommunikation und Technologie wurden verringert. Stärker engagierten wir uns dagegen in volatilitätsarmen Sektoren wie Gesundheit, Dienstleistungen und Versorger mit dem Ziel, das Portfolio widerstandsfähiger zu machen. Unsere Anleihen von Adler Real Estate, Bulgarian Energy, Mercury Bondco, Moypark, Petroleos Mexicanos, ProGroup und Softbank wurden gekündigt. Aus den Titeln von Ally Financial, Anglo America, ArcelorMittal, International Personal Finance, Permanent TSB und Telecom Italia, die im Quartal fällig wurden, floss dem Fonds Kapital zu. Dieses legten wir in neue Anleihen von Adler Real Estate, Coty, OCI, Radisson (bereits wieder verkauft), Softbank, TDC, Teva Pharmaceuticals und Virgin Media an. Mit weiteren Barmitteln kauften wir Papiere am Sekundärmarkt. Besonders erwähnenswert sind die Käufe bei Balder, Finmeccanica (aufgehender Stern), Matterhorn, Merlin Entertainments, Petrobras und Schmolz+Bicken. Das Exposure bei Casino, CMA CGM und Maersk Line (wegen sektorspezifischer Bedenken) wurde ebenso verringert wie bei Tesco, Wind und ZF NA. Den Grossteil unseres Engagements in der Peripherie machen zwei- bis dreijährige Anleihen aus. Unter den Sektoren weisen Kabel, Spiele und Freizeit, Telekommunikation und Technologie zu Beginn des 3. Quartals die stärkste Gewichtung auf.
Marktaussichten
Wir sind uns darüber im Klaren, dass das Risiko eines ausgemachten Handelskriegs steigt. Darüber hinaus stellen Herausforderungen wie die Auswirkungen der US-Dollar-Stärke auf die Schwellenländer und die Geopolitik (z.B. der Aufstieg von Protestparteien in Italien oder die Brexit-Verhandlungen) schwelende Probleme dar, die im Hintergrund weiter vor sich hin brodeln werden. All das wird die Risikobereitschaft weiter hemmen. Ferner ist die Volatilität an den Kreditmärkten seit Jahresbeginn gestiegen; sie bleibt jedoch weit unter den Niveaus von 2011 oder 2008. Am technischen Bild zeigt sich, dass die Ratingsegmente B und CCC derzeit schrumpfen, wobei die Emittenten auf den Kreditmarkt schielen. Weitere Volatilität könnte die Emissionstätigkeit dämpfen. Die Fundamentaldaten sind weiterhin robust, denn die Zahlen für das 1. Quartal verdeutlichten, dass die durchschnittliche Bruttoverschuldung auf ein neues Zyklustief gesunken ist, was mit Massnahmen zur Verbesserung der Deckungsquoten einherging. Robuste Bilanzen und ein verhaltener Refinanzierungsbedarf würden uns in der Einschätzung eines günstigen Ausblicks für die Ausfallquoten in diesem Jahr bestärken. Vor dem Hintergrund einer Spread-Weitung sind die Bewertungen bei Anleihen mit Rating B günstiger, weil die von der EZB und den Investment-Grade-Managern ausgehende Unterstützung für Anleihen des Segments BB weiter nachlässt. Da die Zentralbank weniger entgegenkommend ist, gibt es gute Gründe für eine stärkere Streuung über Sektoren und Emittenten hinweg. Wir behalten den Finanzsektor sowie andere unternehmensspezifische Entwicklungen und Ereignisse, durch die sich die Fundamentaldaten ändern könnten, genau im Blick.