Managersichten SJB Liquidität Int, SJB Substanz: Pictet Emerging Market Local Currency Debt WKN A0ML2E Dezember 2014

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Simon Lue-Fong managt den Pictet Emerging Markets Local Currency Debt Fonds.

Unsere FondsEmpfehlung Pictet Emerging Local Currency Debt WKN A0ML2E zeichnet sich nicht nur durch hohe Zinsen aus, sondern nutzt auch Chancen durch eine Aufwertung der Anleihenwährungen gegenüber dem Euro.

Dies ist auch der Grund, warum wir aus der Euro-gesicherten Tranche des Fonds in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz in die ungesicherte Tranche getauscht haben.

Im Bericht des FondsManagers erfahren Sie mehr.

Marktbericht

Der Markt büsste während des Quartals 5,7% ein, denn im Dezember war die Monatsperformance so schwach wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr, was vollständig auf das Konto der Währungen ging. Dabei kamen verschiedene negative Faktoren zum Tragen: der Einbruch der Ölpreise, Sorgen über den Einfluss einer möglichen US-Zinserhöhung im Jahr 2015, die mit einer anhaltenden USD-Stärke verbunden wäre, eine sich fortsetzende Abkühlung in China und in der Euro-Zone sowie ein unerwartet niedriges Wachstum in den Schwellenländern.

Der brasilianische Real wertete um 8% ab. Zum Teil wurde dies aber durch die hohen Anleihenrenditen kompensiert, da die Wiederwahl von Dilma Rousseff aufgrund ihrer bisher wenig erfolgreichen Politik als negativ angesehen wurde. Die Zinsen wurden auf 11,75% angehoben, um so die Inflation im Zaum zu halten. Mexiko ist weniger rohstoffabhängig als seine Nachbarn und profitiert vom Export seiner Fertigerzeugnisse in die USA, die sich im Aufschwung befinden.

Allerdings senkte die Zentralbank ihre Wachstumsprognose für 2014 auf eine Spanne von 2% bis 2,5% und der Peso wertete um 9% ab. In Russland wurden die Zinsen drastisch auf 17% erhöht, weil die Devisenreserven in dem Bemühen, die Währung zu stützen, im Jahresverlauf um ein Viertel auf 388 Mrd. USD verringert wurden. Während des Quartals gab der Rubel um 34% nach,
und die Anleihekurse sanken um 15%. Im verarbeitenden Gewerbe in China setzte ein Schrumpfungsprozess ein, und die Regierung senkte den Kreditzins unerwartet um 40 Basispunkte, unter der Gewährleistung, dass die Zinsen für die Sparer geschützt wurden.

Insgesamt schnitt Asien unter den Regionen besser ab, weil die Volkswirtschaften stärker von Ausfuhren verarbeiteter Erzeugnisse und weniger von Rohstoffexporten abhängen, wobei Malaysia
eine Ausnahme bildet.

Performanceanalyse

Das Portfolio erzielte im Quartal eine starke Outperformance, für die v.a. die Untergewichtung der Schwellenmarktwährungen verantwortlich war. Der Zeitpunkt der Untergewichtung des brasilianischen Real hatte einen klaren Positiveinfluss, denn die Währung gab um 8% nach, die Rohstoffpreise sanken und der Konjunkturausblick zeigte sich weiterhin negativ. Die Untergewichtung der Währungen der Andenländer, darunter der kolumbianische und der chilenische Peso (beides Länder, mit einem hohen Exportanteil der Rohstoffe), erwies sich als günstig. Gleiches gilt für die Untergewichtung des mexikanischen Peso, denn Öl gehört nach wie vor zu den fünf wichtigsten Exportgütern des Landes. Die Untergewichtung des nigerianischen
Naira sowie der lokalen Zinsmärkte des Landes beflügelte die Performance ebenfalls.

Sinkende Ölpreise und politische Sorgen drückten den nigerianischen Markt um 16% nach unten. Die Untergewichtung des südafrikanischen Rand war nachteilig, denn die Währung erfuhr Unterstützung durch den Rückgang des Handelsbilanzdefizits. Das Engagement in Russland wirkte sich neutral, die Untergewichtung der türkischen Lira hingegen negativ auf die Performance aus. Die Übergewichtung der lokalen Zinsmärkte in Asien innerhalb des Portfolios wurde weiter verstärkt, was sich als richtig erwies. Dies betraf auch die Übergewichtung in Thailand, wo die Renditen rückläufig waren, weil Zinssenkungen immer wahrscheinlicher wurden.

In Anbetracht der Lockerungstendenzen profitierte das Portfolio von der leichten Übergewichtung der philippinischen Zinsmärkte wie auch von der Long-Position in Singapur. Zu Beginn des Quartals war die nicht in der Benchmark vertretene Short-Position beim koreanischen Won der Wertentwicklung zuträglich, denn die Währung verlor mehr als 3% infolge einer Zinssenkung um 25 Basispunkte. Die Long-Position bei der indischen Rupie war hingegen ein Belastungsfaktor.

Portfolio-Aktivität – Über- und Untergewichtungen

Nach einer insgesamt neutralen Position bei Schwellenmarktwährungen am Quartalsanfang gingen wir im Oktober und November zu einer deutlichen Untergewichtung über, bevor wie gegen Jahresende vor dem Hintergrund einer geringeren Marktliquidität Gewinne mitnahmen und die Untergewichtung wieder reduzierten. An den lokalen Zinsmärkten wurde die Übergewichtung der Duration weiter verstärkt. Vor allem galt dies für asiatische Länder mit einer tendenziell expansiven Geldpolitik bzw. für Länder, in denen wir Wertsteigerungspotenzial erkannten oder deren Fundamentalfaktoren sich verbesserten.

Im weiteren Quartalsverlauf nahmen wir dann die Gewinne mit. Vor der Ernennung von Joaquim Levy zum brasilianischen Finanzminister, von der kurzfristig ein günstiger Markteinfluss erwartet wurde, hatten wir die Untergewichtung des Real reduziert. Die Untergewichtung der Währungen der Andenländer, für die wir uns im Oktober infolge der Wachstumsverlangsamung und des Rohstoffpreisverfalls entschieden hatten, wurde
abgeschwächt, und wir strichen die Gewinne ein. Dazu gehörten der kolumbianische Peso, der chilenische Peso und der peruanische Sol. Beim mexikanischen Peso, der untergewichtet war, nahmen wir infolge der verbesserten Daten zur Leistungsbilanz und aus dem verarbeitenden Gewerbe ebenfalls Gewinne mit. In Nigeria gingen wir zu einer starken Untergewichtung über, die wir auch beibehielten, während die Untergewichtung des südafrikanischen Rand im Dezember grösstenteils aufgehoben wurde.

In Asien verstärkten wir die Übergewichtung an lokalen Zinsmärkten, wie z.B. in Thailand angesichts einer steilen Zinskurve, bevor wir am Jahresende Gewinne mitnahmen. Auch an den übergewichteten lokalen Zinsmärkten in Indonesien strichen wir Gewinne ein. Das Exposure an den indischen Zinsmärkten wurde aufgrund der Lockerungstendenz und der positiven Fundamentalfaktoren erhöht.

Marktaussichten

Renditen scheinen attraktiv, während das Thema eines stärkeren US-Dollars bedeutet, dass Schwellenländerwährungen Gegenwind bekommen. Allerdings gehört eine schwächere Währung in einigen Ländern zu den Instrumenten, die eine Exportbelebung und eine Verbesserung der Leistungsbilanz ermöglichen. Niedrigere Rohstoffpreise sind zwar ungünstig für Rohstoffexporteure wie Russland, Brasilien und Südafrika, kommen in verarbeitenden Ländern wie Indien und der Türkei aber bereits positiv zum Tragen.

Da in vielen Schwellenländern das Wachstum noch immer schwach ausfällt und ein geringerer Inflationsdruck herrscht, besteht die Aussicht auf sinkende Renditen, was Anleihen attraktiv erscheinen lässt. Für die Zentralbanken wird es jedoch schwierig sein, sich in eine der FED entgegengesetzte Richtung zu bewegen.
Darüber hinaus lässt die Aussicht auf eine US-Zinserhöhung in diesem Jahr Spread- Anlageklassen weniger attraktiv als Lokalwährungsanleihen aus Schwellenländern erscheinen, deren Währungen sich um zwei Standardabweichungen unter ihrem historischen Gleichgewichtsniveau bewegen.

Eine allmähliche Wachstumsbelebung in den Industrieländern dürfte nach und nach auch den Schwellenmärkten zugutekommen, wobei das Wachstum jedoch weiterhin ungleichmässig verlaufen dürfte. Hinzu kommt, dass der etwaige Einfluss steigender US-Treasury-Renditen verarbeitet werden muss. Ungeachtet kurzfristiger Herausforderungen ist die Anlageklasse – in Anbetracht der weltweiten Normalisierung der Geldpolitik – auf lange Sicht immer noch immer eines der attraktivsten festverzinslichen Segmente.

Portfoliostrategie

Wir entscheiden uns für eine Untergewichtung ausgewählter Schwellenmarktwährungen, denn in Anbetracht des stärkeren US-Dollar und kaum verbesserter Schwellenmarktdaten sind keine kurzfristigen Gewinne zu erwarten. Gleichzeitig bestehen nach wie vor geopolitische Risiken und Wachstumsprobleme in der Euro-Zone, und Japan bleibt als Markt weiterhin schwierig. Die Positionen sind stark idiosynkratisch, wobei einige Märkte untergewichtet und andere übergewichtet sind.

Wir sind in Bezug auf asiatische Währungen positiver gestimmt, denn die Lage im verarbeitenden Gewerbe und das Wachstum haben sich stärker verbessert als in anderen aufstrebenden Regionen. Zudem dürften die meisten Länder mit Ausnahme Malaysias von niedrigeren Rohstoffpreisen profitieren. Wir halten die indische Rupie aufgrund der soliden Wachstumsperspektiven und der Reformbemühungen für attraktiv. Vorsichtig bleiben wir dagegen bei anfälligen Währungen, die stärker von der Entwicklung der Rohstoffmärkte, einem schleppenden Wachstum und Leistungsbilanzdefiziten betroffen sind.

Dazu gehören zum Beispiel der südafrikanische Rand und der brasilianische Real, während sich der russische Rubel in einer Sondersituation befindet. Das derzeitige Umfeld könnte sich unserer Ansicht nach als günstig für einige lokale Zinsmärkte erweisen, beispielsweise in Osteuropa, das vom Stimulus in der Euro- Zone profitieren dürfte, und in Märkten, in denen weitere Zinssenkungen erfolgen können oder die attraktive Renditen aufweisen und in denen die Zentralbank insgesamt eine abwartende Haltung einnimmt. Wir streben eine Übergewichtung der Zinsmärkte in Mexiko und Brasilien an, denn angesichts des geringen Wachstums ist unseres Erachtens eine zu starke Zinsstraffung
eingepreist.

 

Siehe auch

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