“Tsipras hält die Welt in Atem – Teil 2.” Eigentlich sollte der Einleitungssatz einmal nicht auf Griechenland Bezug nehmen, doch wir haben die Rechnung ohne Alexis gemacht. Kaum sind die Milliarden genehmigt, tritt er zurück, seine Partei spaltet sich und statt Reformen gibt es Wahlkampf. Da fehlen einem die Worte.
Was bleibt ist die Erkenntnis, dass auch nach Rettungszusage noch lange keine Ruhe einkehrt und umso mehr stabilisierende Bausteine ins Portfolio gehören. Denn abgesehen von Griechenland warten auch China und die Rohstoff- und Währungsmärkte mit einer reihe schlechter zahlen auf.
Wie er unsere FondsEmpfehlung Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R in den Strategien SJB Liquidität Int und SJB Substanz in dieser Phase aufgestellt hat und womit wir rechnen können, verrät FondsManager Scott Wolle hier.
Markthintergrund
Von allen Anlageklassen haben sich die Anleihemärkte der Industrieländer im Berichtszeitraum am besten entwickelt, da die anhaltenden Kursverluste am chinesischen Aktienmarkt und Griechenlands unsichere Zukunft in der europäischen Währungsunion zu einer Flucht in vermeintlich sichere Anlagen führten. Durch den Rückgang der Rohstoffpreise auf ein 13-Jahres-Tief (gemessen am Bloomberg Commodity Index) wurde dieser Trend zusätzlich verstärkt. Die Aktienmärkte der Industrieländer haben sich im Juli gemischt entwickelt. Volatilere Märkte wie Hongkong und US-amerikanische Nebenwerte notierten schwächer, während Kontinentaleu-ropa und Großbritannien, US-amerikanische Standardwerte und japanische Aktien Kursgewinne verbuchten.
Performanceanalyse
Die Strategie hat sich im Berichtsmonat schwächer entwickelt als ihr Referenzindex. Da die Anleger volatilere Risikoanlagen vermehrt mieden, konnten sich Staatsanleihen von der schlechten Entwicklung im Vormonat erholen. Fünf der sechs Märkte, in denen die Strategie investiert ist, haben sich im Juli positiv entwickelt. Der Rückgang der Anleiherenditen in Japan könnte zum Teil eine Reaktion auf die anhaltenden Kursverluste an den chinesischen Aktienmärkten gewesen sein. Die Renditen der deutschen und britischen Staatsanleihen sanken ebenfalls, vermutlich aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten rund um die Griechenland-Frage. Kanadische Staatsanleihen verzeichneten nennenswerte Kursgewinne. Für positive Impulse sorgten hier Hinweise auf eine Belastung der rohstofflastigen kanadischen Wirtschaft durch den Einbruch der Rohstoffpreise.
Der deutliche Rückgang der Anleiherenditen in Australien dürfte ebenfalls auf die niedrigeren Rohstoffpreise und ihre potenziellen Folgen für die Wirtschaft zurückzuführen sein. In den USA stiegen die Staatsanleiherenditen, nachdem die Kommentare der US-Notenbankvertreter von den Märkten als Hinweis auf eine erste Zinserhöhung im September interpretiert wurden. Die taktische Positionierung an den Anleihemärkten wirkte leicht wertmindernd, da der negative Wertbeitrag der untergewichteten Positionen in deutschen, australischen und japanischen Anleihen sowie der übergewichteten Position in US-Staatsanleihen schwerer wog als das positive Ergebnis der übergewichteten Positionen in kanadischen und britischen Anleihen.
Die Aktienmärkte der Industrieländer haben im Juli unterschiedlich gut abgeschnitten, insgesamt aber eine positive Monatsbilanz verbucht. Die europäischen Aktienmärkte haben mit Erleichterung auf das Ende einer extrem volatilen Phase reagiert, nachdem das jüngste Kapitel in der Griechenland-Saga damit endete, dass Griechenlands Gläubiger den Forderungen der Tsipras-Regierung nachgaben. An den britischen und japanischen Aktienmärkten und am US-amerikanischen Standardwertemarkt sorgte die Einigung in der Griechenland-Frage ebenfalls für Erleichterung und steigende Kurse.
Dagegen folgte Hongkong den Vorgaben des Nachbarn China, wo sich die Kursverluste am Aktienmarkt trotz massiver Interventionen durch die chinesische Regierung fortsetzten. Wie andere Aktienmärkte verzeichneten auch US-amerikanische Nebenwerte im Berichtsmonat höhere Kursausschläge, profitierten aber nicht von der Einigung in der Griechenland-Frage und schlossen den Monat somit letztlich insgesamt im Minus. Die taktische Positionierung mit einer Übergewichtung aller Märkte wirkte leicht positiv, da sich die übergewichteten Positionen in Kontinentaleuropa, Großbritannien, am US-amerikanischen Standardwertemarkt und in Japan auszahlten, während die übergewichteten Positionen in Hongkong und US-amerikanischen Nebenwerten wertmindernd wirkten.
Die Baisse der Rohstoffmärkte dauerte an und der Bloomberg Commodity Index fiel im Berichtsmonat auf ein 13-Jahres-Tief. Alle vier Rohstoffkomplexe verzeichneten eine negative Monatsbilanz. Agrarrohstoffe leisteten den größten negativen Beitrag, nachdem die besseren Wetterbedingungen, der stärkere US-Dollar und die niedriger als erwartet ausgefallenen US-ameri-kanischen Exportzahlen zu nachlassenden Sorgen über das Getreideangebot führten. Die Verluste der Energierohstoffe wurden durch den Einbruch des WTI-Rohölpreises angeführt, der erstmals seit April unter die Marke von 50 US-Dollar fiel und den Monat unter 47 US-Dollar schloss.
Der Ölpreisrückgang hatte am Monatsanfang eingesetzt, als die Energy Information Agency (EIA) über einen erneuten Vorratsaufbau berichtete und die USA ein Nuklearabkommen mit dem Iran unterzeichneten. Im weiteren Monatsverlauf gingen die Preise weiter zurück, nachdem über eine überraschend hohe Zahl aktiver Bohrlöcher in den USA berichtet wurde. Industriemetalle wurden durch die Kursverluste am chinesischen Aktienmarkt und die Verlangsamung des chinesischen Wachstums in Mitleidenschaft gezogen, wobei Kupfer am deutlichsten nachgab Hinter dem Einbruch der Edelmetallpreise standen mehrere Faktoren wie die Einigung auf ein drittes Rettungspaket für Griechenland und die Veröffentlichung unerwartet niedriger Goldreserven in China. Derweil wertete der US-Dollar auf und die Aussagen der US-amerikanischen Notenbank gaben den Märkten keinen Anlass dazu, von ihrer Erwartung einer ersten Zinserhöhung vor Jahresende abzuweichen. Dank der insgesamt defensiven Positionierung der Strategie an den Rohstoffmärkten wirkte die taktische Allokation wertfördernd.