Ein spannender Monat für Gold und Goldminen liegt hinter den Anlegern. Angefacht durch Zinserhöhungsfantasien und dem sich zuspitzenden Konflikt auf der arabischen Halbinsel ging es mit dem Goldpreis erst rapide bergab, um sich dann zum Monatsende hin wieder zu erholen. Unsere SJB FondsEmpfehlung in den Verwaltungsstrategien SJB Substanz, SJB Erhaltung und SJB Surplus entwickelte sich dementsprechend.
Nach dem Sonderbericht des FondsManagers Markus Bachmann zur Fed-Sitzung finden Sie im folgenden seinen Monatsbericht für den März.
Der Goldpreis kam zu Monatsbeginn unter Druck und testete die Tiefststände vom vergangenen November von USD 1140-1150 pro Unze, ausgelöst durch mehr geschaffene Arbeitsstellen in den USA als erwartet. Marktteilnehmer nahmen danach an, dass dies zu einem baldigen Anstieg der US-Leitzinsen führen würde (der Markt hat wohl vergessen, dass er bereits vor 12 Monaten einen Anstieg derselben um 100 Basispunkte bis zum heutigen Zeitpunkt prognostizierte).
Der US Dollar setzte sodann seinen steilen Aufschwung auf einen neuen Mehrjahres-Hochstand fort. Das Kommuniqué der FOMC-Sitzung Mitte März verdeutlichte jedoch, dass der erste Zinsanstieg nicht so früh und noch wichtiger, die Zinserhöhungen wohl langsamer und niedriger als erwartet ausfallen dürften. Der Goldpreis erholte sich im Nachgang dieser gemässigten Fed-Aussagen.
Ein Ende März veröffentlichter Analysebericht des World Gold Council (WGC) zeigte, dass der Zusammenhang zwischen Gold, dem US Dollar und den US Zinsen komplexer ist als weitläufig angenommen. Während höhere Zinsen die Attraktivität von Gold für US Investoren schmälert, wird ein Grossteil der Goldnachfrage von der Schmuckindustrie ausgelöst, die tendenziell wächst, wenn die Zinsen ansteigen.
Zusätzlich hat die Verschiebung der Goldnachfrage von West nach Ost dazu geführt, dass der Einflussfaktor der US Zinsen geringer wurde und dagegen Wachstum- und erwartungen ausserhalb der USA an Bedeutung gewonnen haben. Der Bericht verdeutlichte auch die Wichtigkeit von Gold als Portfolio-Diversifikation, vor allem in Zeiten erhöhter Aktien- und Bondbewertungen.
Der März sah auch andere Goldpreistreiber, mitunter wieder einmal geopolitische Ereignisse. Dieses Mal waren es die Miliäraktionen von Saudi Arabien in Jemen. Die physische Goldnachfrage in Indien und China blieb hoch, wurde aber durch Schlagzeilen über die anhaltende Griechenland-Saga überschattet. Da die Politiker weiterhin an einer “Lösung” arbeiten, ist es noch kein positiver Treiber für den Goldpreis, noch nicht. Nach einem volatilen Handelsverlauf verlor Gold im Monatsverlauf 2.4%. Nachrichten der Minenunternehmen wurden durch den schwankenden Goldpreis verdrängt, und die Aktien konnten die zuvor erlittenen Verluste nicht mehr aufholen. Der Referenzindex verlor 14.5% und der GDXJ-ETF 14.6%. Der Fonds verlor 10.2%.
Auch künftig wird der Goldpreis wohl durch Kurzschlussreaktionen des Marktes in Bezug auf eine erwartete oder tatsächliche Zinserhöhung in USA bestimmt werden. Der Monat März verdeutlichte jedoch, dass diese Erwartungshaltung längstens im Goldpreis eskomptiert sein sollte. Der WGC-Bericht erinnert die Anleger zudem, dass der Verlauf des Goldpreises nicht nahtlos der US Dollar- und -Zinsentwicklung entspricht. Tatsächlich ist die Preisgestaltung komplexer und wird auch durch andere Faktoren mitbestimmt, die einen höheren Goldpreis unterstützen. Unserer Ansicht nach ist demnach ein Großteil der negativen Faktoren im Goldpreis reflektiert, und neue Überraschungen werden in der Tendenz das Metall unterstützen.