“Wer die Wahl hat, hat die Qual.”
Und genau so fühlt es sich nach der US-Präsidentschaftswahl auch an. Denn Donald Trump ist weniger berechenbar als Frau Clinton, und das sorgt für starke Schwankungen an den Kapitalmärkten weltweit.
Wie sich in diesem Umfeld Goldminenaktien entwickelt haben, darüber berichtet Markus Bachmann, der Manager der FondsEmpfehlung Craton Precious Metal Fund WKN A14S65 in den Verwaltungsstrategien SJB Liquidität Int, SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Erhaltung.
Das Verdikt der US Wählerschaft löste ein weltweit politisches Erdbeben aus. Anleger sollten sich von der allgemeinen Nervosität nicht beeinflussen lassen. Voreilige Schlüsse können irreführend sein und zu falschen Schlussfolgerungen verleiten. Die populäre Lesart im Vorfeld der Wahlen war, dass ein Sieg von Trump nachhaltige Marktverwerfungen zur Folge haben könnte.
Ein starker Anstieg des Goldpreises wurde prognostiziert. Von wenigen Ausnahmen abgesehen wurde dieses Szenario
fast gleichzeitig mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses entkräftet. Die wichtigsten Aktienmärkte beruhigten sich rasch und der Goldpreis korrigierte im Nachfeld der Wahl nach unten.
Die Person des zukünftigen Präsidenten dominiert die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Jedoch muss auch in Betracht gezogen werden, dass sich die politische Landschaft in den Vereinigten Staaten grundlegend verändern wird. Die Republikaner
haben insgesamt ihre Position im Senat und Repräsentantenhaus gestärkt. Trump hat seinen Wahlkampf stets als Außenseiter geführt. Zuerst gegen die eigene Partei und danach gegen eine gut organisierte und breit abgestützte Demokratische Partei. Die
großen Spenden von Wall Street und Big Corporate flossen in das andere Lager.
Ein Präsident Trump hat wenig Gefälligkeiten zurückzuzahlen. Das schafft Unabhängigkeit und Unberechenbarkeit zugleich. Erst die nächsten Monate werden erste Aufschlüsse geben, wie und ob gemachte Wahlversprechen umgesetzt werden können und wie sich die neue Politik definiert. Dieses Umfeld kann für die Anleger neue Möglichkeiten eröffnen und die Risiken werden sich mit Bestimmtheit stark verändern.
Die meisten Marktbeobachter rechneten durch einen Wahlsieg von Trump mit einem starken Anstieg des Goldpreises, ausgelöst durch einen “Fear Trade”. So wie sich der Goldpreis im Nachfeld der Wahl verhalten hat, muss diese These als ungültig erklärt
werden. “Fear trades”, falls sie denn überhaupt existieren, sind extrem kurzlebig. Es bestätigt unsere Auffassung, dass eine “Wette” auf Gold im Falle eines Wahlsiegs von Trump einem “Trugschluss der Verallgemeinerung” unterlag. Genauso ist es ein
Trugschluss der Verallgemeinerung in Erwägung einer möglichen Konjunkturbelebung und höheren Zinsen Gold zum Verkauf zu erklären.
Fazit bleibt: mit großer Wahrscheinlichkeit befindet sich Gold an der Schwelle zu einem langjährigen Aufwärtstrend. Das Marktverhalten von Gold und das der Minengesellschaften zeigt starke Parallelen und ein ähnliches Verhaltensmuster mit
früheren Situationen in Übergangsphasen von Bärenmärkten zu Bullenmärkten. An dieser Interpretation ändert auch die Korrektur im Nachfeld des 8. Novembers wenig. Die gleichen Faktoren, die zu einem Anstieg von Gold und einer massiven Rallye der Minentitel geführt haben, sind auch nach dem Wahlausgang ausschlaggebend und werden sich mittel -und langfristig an Relevanz und in ihrer Intensität nur noch weiter verstärken.