Das Investment: Aktienfonds-Serie: „Die Liquiditätspolitik der Notenbanken bleibt wichtig“

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 19.11.2012. Im Interview verrät Stephan Thomas von Frankfurt Trust seinen allerersten Aktienkauf und wenn er mit dem Gewinn glücklich machte. Weitaus ernster erklärt er, was derzeit für Aktien spräche und welche Branchen er für vielversprechend hält.

Stephan Thomas ist Fondsmanager des FT Frankfurt-Effekten-Fonds (WKN: 847805)

DAS INVESTMENT.com: Ihre drei Argumente bitte, warum Anleger derzeit Aktien kaufen sollten.

Stephan Thomas: Aktien weisen nach wie vor attraktive Bewertungen auf und die Unternehmen sind fundamental solide aufgestellt. Gerade deutsche Unternehmen mit ihrer starken Exportorientierung profitieren von der globalen Nachfrage. Daher mein Leitspruch: Wer Deutschland kauft, kauft die Welt. Weiteres Argument für Aktien: Sie bieten als reale Werte in der Krise einen echten Inflationsschutz, denn Aktien verbriefen Eigentum.

DAS INVESTMENT.com: Was sind derzeit Ihre Top-3-Märkte und -Sektoren?

Thomas: Deutschland ist für mich der Top-Markt. Meine Favoriten dabei sind Unternehmen, die vom globalen Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum profitieren und dabei ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufweisen. Aktuell sind das Firmen aus den Bereichen Gesundheit, Mobilität sowie effiziente Nahrungsmittel-, Energie- und Rohstoffversorgung.

DAS INVESTMENT.com: Was können Anleger nächstes Jahr und die Kommenden danach erwarten?

Thomas: Da muss ich mal in meine Glaskugel schauen. Spaß beiseite: Ernsthafte Schätzungen für genaue Zeitpunkte sind nicht möglich. Ich erwarte den deutschen Aktienmarkt in den nächsten Jahren weiter stark schwankend in einer Bandbreite von 6.000 bis 9.000 Punkten. Dabei werden die Liquiditätspolitik der Notenbanken, aber auch geopolitische Entwicklungen eine wichtige Rolle spielen.

DAS INVESTMENT.com: Wie lässt sich der starke Abverkauf von Aktienfonds gegenüber dem „Run“ auf Rentenfonds Ihrer Meinung nach einordnen?

Thomas: In meinen Augen ist das eine riesige Fehlleitung der Investoren. Die vermeintliche Sicherheit der Anleihen wird mit einer negativen realen Rendite bezahlt. Es wird hierzulande höchste Zeit, dass die Aktie nicht als Spekulationsobjekt, sondern als ernstzunehmender, substanzerhaltender und substanzsteigernder Baustein der Vermögensanlage verstanden wird.

DAS INVESTMENT.com: Welche Rolle spielen die Emerging Markets und deren Einfluss auf die Weltwirtschaft bei Ihrer Titelauswahl?

Thomas: Wie in den vorangegangenen Antworten geschildert eine sehr große.

DAS INVESTMENT.com: Wie fällt die Aktiengewichtung in Ihrem Privatvermögen aus?

Thomas: Aktien stellen einen wichtigen Baustein in meinem privaten Portfolio dar. So spare ich beispielsweise jeden Monat zehn Prozent meines Einkommens in die von mir betreuten Fonds.

DAS INVESTMENT.com: Wie lautet die dümmste Börsenweisheit in Bezug auf den Aktienmarkt?

Thomas:
Die Aussage, dass es bei fallenden Kursen am Markt mehr Verkäufer als Käufer gebe. Und umgekehrt.

DAS INVESTMENT.com: Sie dürfen sich hier ausnahmsweise in eine Aktie verlieben – welches Unternehmen ist das glückliche und warum?

Thomas: Als Fondsmanager in meinem Alter verliebt man sich nicht mehr in einzelne Aktien. Und das ist auch gut so.

DAS INVESTMENT.com: Welche war Ihre erste Aktie?

Thomas: Wenn ich mich recht erinnere, war das Nixdorf. Die Aktie habe ich später mit Gewinn verkauft.

DAS INVESTMENT.com:
Was haben Sie sich von Ihrem ersten Kursgewinn gegönnt?

Thomas: Ich glaube, ich habe einen Blumenstrauß für meine Freundin gekauft.

Von: Ansgar Neisius

Quelle: DAS INVESTMENT.

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