Das Investment: 16 Fonds im Crashtest: Die besten Fonds für japanische Nebenwerte

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 18.12.2014. Japanische Aktien sind im Aufwärtstrend – auch die Nebenwerte. Der aktuelle Crashtest zeigt, wer die beste Strategie für kleine und mittelgroße Unternehmen hat. Japans Abenomics sind in schweres Fahrwasser geraten.

Die Politik des japanischen Regierungschefs Shinzo Abe – eine Mischung aus Strukturreformen und ultralockerer Geldpolitik, über die er Milliarde um Milliarde Yen in den Markt pumpt – zeigt Nebenwirkungen. Nach einer Steuererhöhung im Frühjahr ist Japans Wirtschaft zurück in die Rezession gefallen.Im November hat Abe reagiert. Er hat die zweite Stufe der Steuererhöhungen auf 2017 verschoben und um zwei Jahre vorgezogene Neuwahlen angekündigt. So will er sich bessere Mehrheiten sichern, um seine Politik weitere vier Jahre umsetzen zu können.

Bekommt die Koalition nicht die nötige Mehrheit, will er zurücktreten. Das Unterhaus des Parlaments ist bereits aufgelöst. Am 14. Dezember wird neu gewählt.Auch wenn die Abes Politik umstritten ist, die Aktienmärkte begrüßen die dadurch geschaffene Liquidität.Nicht nur große Konzerne, sondern auch japanische Nebenwerte haben zulegt. Die drei Gewinnerfonds sind alle reine Bottom-up-Stockpicker, die großen Wert auf die Bewertung der Aktien legen. Sie versuchen alle auf ihre Art von möglichen Fehlbewertungen der über 3.000 kleinen und mittelgroßen Unternehmen zu profitieren. Trotz des ähnlichen Ansatzes gibt es so gut wie keine Überschneidungen unter den Top-Ten-Werten.

Der Siegerfonds, der Schroder Japanese Opportunities, ist allerdings kein reiner Nebenwerte-Fonds. Er hält Unternehmen jedweder Größe, „tendiert jedoch langfristig zu Unternehmen mit kleiner Marktkapitalisierung“, wie es im Factsheet heißt. Auch zurzeit ist er bei Small Caps übergewichtet. Der reine Small-Cap- Fonds des Unternehmens, der Schroder ISF Japanese Smaller Companies, landet auf Platz 10.

Die drei Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: Schroder Japanese Opportunities

Ken Maeda ist ein reiner Bottom-up-Stockpicker ohne zusätzlichen Top-down-Ansatz – und er ist ein langfristiger Investor. „Wir suchen Unternehmen, die ihre Gewinne langfristig steigern können und deren Aktienkurs unterbewertet ist”, so der Manager der Schroder Japanese Opportunities, dem Siegerfonds im aktuellen Crashtest. Gesamtwirtschaftliche Faktoren spielen für ihn keine Rolle: „Wir glauben, dass die fundamentalen Unternehmensdaten und die Bewertung ausschlaggebend für die Performance einer Aktie sind. Wir investieren in Unternehmen, die unabhängig von makroökonomischen Schwingungen wachsen können.“

Um eine Benchmark muss Maeda, der seit 2007 für den Fonds verantwortlich ist, sich nicht scheren; er kann seine Anlageideen frei umsetzen. Obwohl er grundsätzlich in Unternehmen jeder Größe investieren darf, hat er langfristig eine Tendenz zu kleineren Unternehmen. „Zurzeit ist der Fonds in Small Caps übergewichtet. Das ist das Ergebnis unseres Bottom-up-Ansatzes“, so der Fondsmanager. „Die Gewichtungen können sich aber jederzeit ändern.“ Auch jetzt sind Large Caps im Portfolio, zum Beispiel seine größte Position, die Sumitomo Mitsui Financial Group. Rund 40 Prozent des Fondsvermögens stecken in Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 500 Milliarden Yen (rund 4 Milliarden US-Dollar).

Ebenfalls als Ergebnis der Bottom-up-Auswahl übergewichtet ist Maeda in den Sektoren Großhandel, Automobile und Versicherungen. „Im Großhandelsbereich haben wir Handelsunternehmen mit äußerst attraktiven Bewertungen ebenso im Portfolio wie kleine spezialisierte Großhändler”, so Madea. Zudem mag er Auto- und Autoteile-Hersteller, die von der Yen-Schwäche und dem globalen Handelswachstum profitieren sollten. Insgesamt hält er derzeit 92 Titel.

Platz 2: Swisscanto Equity Fund Small & Mid Caps Japan

Den zweitplatzierten Swisscanto Equity Fund Small & Mid Caps Japan managt die Tochter der Züricher Kantonalbank nicht selbst, sondern der Asien-Spezialist Sparx. Die Abkürzung steht für Strategic Portfolio Analysis Research Experts. Das 1989 gegründete Unternehmen war die erste unabhängige, börsennotierte Investmentgesellschaft in Japan. Sparx verwaltet in Asien fast 7 Milliarden US-Dollar, etwa 3,6 Milliarden davon stecken in japanischen Aktien.

Sparx‘ Investmentphilosophie lautet „Macro is the Aggregate of the Micro“, was in der Praxis eine Einzeltitelauswahl auf fundamentaler Bottom-up-Basis bedeutet. „Wir halten unsere Research-Methode für besonders geeignet, um attraktive Value-Lücken aufzuspüren, vor allem im Small- und Mid-Cap-Bereich“, sagt Fondsmanager Tadahiro Fujimura. Als Small Cap definiert die Gesellschaft die untersten 15 Prozent der Gesamtmarktkapitalisierung, als Mid Cap die folgenden 15 Prozent darüber. Absolut gesehen sind dies etwa 3.300 Unternehmen, die eine Marktkapitalisierung von bis zu 500 Milliarden Yen (etwa 4 Milliarden US-Dollar) aufweisen.

„Zurzeit bevorzuge ich aufgrund der verlockenden Bewertungen und dem Wachstumspotenzial Small Caps“, so Fujimura. Er mag Firmen, die ihre Gewinne halten oder erhöhen können, da sie ihre Kostensteigerungen an ihre Kunden weiter geben können. „Ebenso gefallen uns aktuell Unternehmen, die vom schwachen Yen und der wirtschaftlichen Erholung profitieren“, sagt der Fondsmanager.

Im Interview mit DER FONDS erklärt Tadahiro Fujimura, woher japanische Nebenwerte 2015 weiteren Rückenwind kommen sollen.

Platz 3: M&G Japan Smaller Companies Fund

Als „preissensibel und geduldig“ beschreibt Max Godwin sich selbst. Er ist zusammen mit seinem Team auf der Suche nach Unternehmen, die zu Unrecht viel zu hart vom Markt abgestraft wurden. „Wir sehen die besten Anlagechancen dort, wo sich die Wahrnehmung von Marktrisiken verschoben hat und eine große Lücke zwischen Aktienkurs und relativem Wert des Unternehmens gerissen hat“, erklärt der Manager des M&G Japan Smaller Companies Fund.

Als Beispiel nennt er das Verhalten nach Gewinnveröffentlichungen. Der Markt habe hier oft eine sehr kurzfristige Sichtweise und reagiere übertrieben, was letztlich zu einem Herdenverhalten führe. „Wir nutzen solche Marktverzerrungen, die die Aktienkurse oft ins Extreme treiben können“, so Godwin. Dabei investiert er nur in Unternehmen, von denen er wirklich überzeugt ist. 40 bis 60 Positionen hält Godwin in der Regel, wobei er auf eine gute Diversifikation des Portfolios achtet. Sein Universum ist das untere Drittel der Marktkapitalisierung des Gesamtmarkts. Derzeit hält er rund die Hälfte des Fondsvermögens in den Sektoren Industrie und Verbraucherdienstleistungen.

Für 2015 ist Godwin sehr positiv gestimmt: „Abgesehen davon, dass der japanische Aktienmarkt als Gesamtheit unterbewertet ist, finden wir auf Einzeltitelebene zahlreiche fehlbewertete Unternehmen, die auch andere Unternehmen aus dem Portfolio, die bereits geliefert haben, ersetzen können.“ Gegenüber dem vergangenen Jahrzehnt habe sich die Bilanzstärke der Unternehmen deutlich verbessert. „Das ist noch nicht eingepreist“, so der M&G-Manager. Zudem sieht er eine wachsende Aktienkultur in Japan, die die Kurse seiner Meinung nach weiter treiben dürfte.

Von: Sabine Groth

Quelle: DAS INVESTMENT.

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