Seit die Europäische Zentralbank (EZB) im Zuge der Inflations-bekämpfung mit Vehemenz auf den Zinserhöhungspfad eingeschwenkt ist und den Leitzins der Eurozone auf aktuell 3,50 Prozent nach oben geschraubt hat, sind am Anleihemarkt wieder attraktive Renditen zu erzielen. Im Besonderen gilt dies für den Bereich der Hochzinsanleihen, wo Zinskupons zwischen 6,0 und 7,0 Prozent keine Seltenheit sind. In diesem Sektor europäischer High Yield-Titel ist seit einigen Jahren der FAM Renten Spezial sehr erfolgreich unterwegs, ein von der Frankfurt Asset Management AG aufgelegter Anleihenfonds, der Schuldpapiere mit überdurchschnittlichen Ertragschancen präferiert.
Der Fokus liegt auf einem ausgewogenen Chance-Risiko-Verhältnis der ausgewählten Anleihen, wobei sich der Schwerpunkt des breit gestreuten Rentenportfolios bei Senior-Firmenanleihen aus Europa mit einem Non-Investment Grade Rating befindet. FondsManager Ottmar Wolf fasst zusammen, warum chancenorientierte Zinsanleger High Yield-Papiere favorisieren sollten: Seit Entstehung des europäischen Marktes für Hochzinsanleihen vor rund 20 Jahren konnte diese Anlageklasse den Aktienmarkt nicht nur hinsichtlich der Wertentwicklung schlagen, sondern dabei eine deutlich geringere Schwankung verzeichnen. Damit eigne sich diese Anlageform besonders für renditeorientierte Anleger, die nicht mit der „Achterbahnfahrt“ des Aktienmarktes klarkommen, so die Einschätzung des Anlagestrategen.
Der FAM Renten Spezial R (WKN A2PRZS, ISIN DE000A2PRZS5) wurde im November 2019 aufgelegt und weist aktuell ein FondsVolumen von 64,02 Millionen Euro auf. FondsWährung ist der Euro, die laufende Rendite der im Fonds enthaltenen Hochzins-Anleihen fällt mit 6,90 Prozent recht attraktiv aus. Der bei der Portfoliokonstruktion verfolgte fundamentale Ansatz, der insbesondere auf Titelebene interessante Chance-Risiko-Profile herausfiltert, hat zu überzeugenden Performanceergebnissen geführt: FondsManager Ottmar Wolf konnte seit Auflage eine kumulierte Wertentwicklung von +8,80 Prozent bzw. eine Rendite p.a. von +2,5 Prozent erzielen, was eine deutliche Outperformance gegenüber dem als Benchmark verwendeten iShares ETF Euro High Yield Corporate Bond bedeutet: Der Blackrock-ETF wartet in diesem Zeitraum mit einer negativen Performance von -0,6 Prozent bzw. einer Rendite p.a. von -0,2 Prozent in Euro auf. In der Konsequenz hat das Analysehaus Morningstar den FAM Renten Spezial mit dem Höchst-Rating von fünf Sternen ausgezeichnet. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie des FAM-Produktes im Detail aus?
FondsStrategie. Geschäftsmodell. Analysiert.
Der FAM Renten Spezial strebt als Anlageziel eine positive Wertentwicklung auf einen langfristigen bis dauerhaften Zeithorizont an. Der Anlageschwerpunkt des breit gestreuten Anleiheportfolios des Fonds liegt auf Senior Corporate Bonds aus Europa mit einem Non-Investment Grade Rating. Darüber hinaus kann auch in Nachranganleihen von Industrie- und Finanzunternehmen sowie anleiheähnliche Instrumente investiert werden. Ziel des FondsManager-Teams um Ottmar Wolf ist es, Opportunitäten im ineffizienten Credit-Markt auszunutzen, um eine Rendite deutlich oberhalb der Tagesgeld-Verzinsung und dem als Benchmark verwendeten ETF iShares € High Yield Corp Bond zu erzielen. Eine wesentliche Grundlage für die Investitionsentscheidungen des FAM Renten Spezial stellt das hauseigene FAM Credit Scoring Modell dar. Während die führenden Ratingagenturen zur Bonitätseinstufung zumeist eine Finanzanalyse durchführen, bei der sie als wesentlichen Input auf die letzten drei Jahresabschlüsse und die aktuellen Quartalsberichte zurückgreifen, richtet das stärker qualitativ orientierte Credit Scoring Modell der Frankfurt Asset Management AG seinen Blick weiter in die Zukunft. Wie FondsManager Wolf betont, legt es dabei einen größeren Wert auf die Stärke des Geschäftsmodells und nicht so sehr auf die Bilanz. Der Anleihenstratege ist stolz darauf, dass der FAM Renten Spezial trotz der teils heftigen Marktbewegungen im ersten Quartal 2023 mit einem Plus von 3,1 Prozent aufwarten konnte. Aktuell beträgt die Portfoliorendite 12,3 Prozent bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 3,4 Jahren. Die im Portfolio enthaltenen Hochzinspapiere warten mit einem durchschnittlichen Rating von B1 auf. Wolf hebt hervor, dass der Fonds bei einer laufenden Rendite von 6,8 Prozent relativ stark von den tiefen Notierungen der Portfoliotitel (Durchschnittspreis 85,0 Prozent) profitiert. Insofern sei hier bereits sehr viel Negatives in den Kursen eingepreist, so die Einschätzung des Experten. Wie sieht das Portfolio des High-Yield-Fonds im Einzelnen aus?
FondsPortfolio. Euro-Anleihen. Bevorzugt.
In der Währungsallokation des FAM Renten Spezial bilden Hochzinspapiere in Euro mit 96,4 Prozent des FondsVermögens den klaren Schwerpunkt. High-Yield-Anleihen in US-Dollar sind im FondsPortfolio mit 2,80 Prozent gewichtet, Rentenpapiere in Schweizer Franken dienen mit einem Bestand von 0,80 Prozent als Beimischung.
In der Ratingstruktur sind Titel unterhalb des Investment-Grade-Bereichs am stärksten vertreten; mit „B“ geratete Anleihen machen 37,7 Prozent des FondsVermögens aus. Mit der Bonitätsnote „Ba“ versehene Schuldpapiere nehmen 37,0 Prozent der Bestände ein, Anleihen aus dem spekulativen High-Yield-Segment „Caa“ decken zusammen 14,6 Prozent des FondsVolumens ab. Komplettiert wird das Portfolio durch Schuldpapiere mit Investment Grade-Rating („Baa“) in Höhe von 4,2 Prozent. Ein Cashbestand von 6,4 Prozent per Ende März rundet die FondsStruktur ab. Zu den wichtigsten Einzelpositionen unter den Top 10 gehört die Hochzinsanleihe der Lenzing AG, dem unangefochtenen Weltmarktführer für umweltverträgliche Lyocellfasern. Auch die Hochzinsanleihe der Tele Columbus AG, einem führenden Glasfasernetzbetreiber in Deutschland, findet sich unter den Top-Positionen des FAM Renten Spezial. Der am stärksten gewichtete Einzeltitel ist die mit 5,75 Prozent verzinste Unternehmensanleihe der Sigma Holdco aus den Niederlanden, die 3,1 Prozent des FondsPortfolios abdeckt.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den FAM Renten Spezial dem Bloomberg Euro Aggregate Bond TR EUR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,83 stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,84 minimal höher aus. Damit liegt die Parallelität der Kursverläufe von Fonds und SJB-Vergleichsindex auf einem hohen Niveau, was seinen Niederschlag in der Kennzahl R² findet: Für drei Jahre beträgt die Kennziffer 0,69, über ein Jahr legt R² auf 0,71 zu. Damit haben sich mittelfristig 31 Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 29 Prozent. FondsManager Wolf ist also mit seiner Selektion von Hochzinsanleihen auf längere Sicht stärker vom europäischen Rentenmarkt abgewichen. Der Tracking Error fällt mit 7,75 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat aus und illustriert, dass der Anleihenstratege keine hohen aktiven Risiken in seinem Fonds eingeht. Welche Schwankungen hat das europäische Hochzinsportfolio aufzuweisen?
FondsRisiko. Schwankungen. Ausgeprägter.
Der FAM Renten Spezial weist für drei Jahre eine Volatilität von 8,79 Prozent auf, die oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der Bloomberg Euro Aggregate Bond Index mit 6,62 Prozent zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr wartet der auf Hochzinspapiere fokussierte Rentenfonds mit den stärkeren Kursbewegungen als der europäische Anleihenindex auf: Jetzt beträgt die „Vola“ des FAM-Produktes 11,56 Prozent, während der von der SJB gewählte Referenzindex eine Schwankungsbreite von 10,28 Prozent an den Tag legt. Die höheren Renditechancen des High Yield-Portfolios werden offenbar mit einer leicht erhöhten Volatilität bezahlt – in beiden untersuchten Zeithorizonten ist die Schwankungsanfälligkeit ausgeprägter als die der Benchmark. Was trägt die Beta-Analyse zur FondsBewertung bei?
Der Hochzins-Anleihenfonds der Frankfurt Asset Management wartet mit einem knapp unter Marktniveau liegenden Beta von 0,99 für drei Jahre auf. Im Einjahreszeitraum präsentiert sich die Risikokennzahl des Fonds mit 0,91 noch attraktiver und liegt erneut unter dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte auf Dreijahressicht kommt zu folgendem Ergebnis: In 13 der letzten 29 betrachteten Einzelzeiträume war das Fonds-Beta geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert und nahm einen Betrag von 0,69 im Tief an. Dem stehen 16 Zeitintervalle mit einer stärkeren Schwankungsneigung entgegen, in denen das Beta auf einen Wert von 2,16 in der Spitze ansteigt. Insgesamt müssen Investoren bei dem unter Chance-Risiko-Aspekten optimierten High-Yield-Portfolio mit einer etwas höheren Schwankungsintensität als beim Bloomberg-Vergleichsindex leben. Welche Renditen vermag der FAM-Fonds mit diesem Risikoprofil zu erzielen?
FondsRendite. Alpha. Generiert.
Per 18. April 2023 hat der FAM Renten Spezial über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +16,96 Prozent in Euro aufzuweisen, was einer Rendite von +5,36 Prozent p.a. entspricht. Eine sehr attraktive Performance angesichts des schwierigen Bondmarktes und zudem klar besser als die Wertentwicklung des Bloomberg Euro Aggregate Bond Index: Der europäische Rentenindex verzeichnet im selben Zeitraum eine Gesamtrendite von -14,32 Prozent auf Eurobasis bzw. ein Ergebnis von -5,02 Prozent jährlich. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr liegt der High Yield-Fonds gegenüber dem Bloomberg-Referenzindex erneut vorn. Mit einer Wertentwicklung von -3,50 Prozent in Euro erzielt der aktiv gemanagte Fonds eine nur leicht negative Performance in einem herausfordernden Marktumfeld und verfügt so über eine Mehrrendite von knapp sechs Prozentpunkten gegenüber dem passiven Index, der mit einem Ergebnis von -9,14 Prozent aufwartet. Der über beide Vergleichszeiträume erwirtschaftete attraktive Renditevorsprung macht den Hochzins-Anleihenfonds von FAM zum eindeutigen Sieger in der Kategorie „Performance“.
Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des FondsProduktes im Vergleich zur Benchmark zeigt sich auch an dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 11,66 liegt. Auf Jahressicht befindet sich die Renditekennzahl mit 4,69 gleichfalls klar im positiven Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre demonstriert, dass es dem Anleihen-Fonds in der Mehrheit der Perioden gelang, den Referenzindex zu schlagen. In 21 der 29 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds eine Outperformance zur SJB-Benchmark und markierte positive Alpha-Werte bis 18,85 in der Spitze. Dem stehen acht Intervalle mit einem negativen Alpha von zutiefst -11,22 gegenüber. Der mehrheitlich erzielte Renditevorsprung, der auch durch die Höhe seiner Ausprägung überzeugt, macht den FAM Renten Spezial zum klaren Gewinner im Performancevergleich mit der Bloomberg-Benchmark. Die Kombination von deutlich besseren Renditeergebnissen mit nur leicht überdurchschnittlichen Schwankungen sorgt dafür, dass der High Yield-Fonds ein überzeugendes Chance-Risiko-Profil aufweist: Die im letzten Dreijahreszeitraum generierte positive Information Ratio von 1,50 dokumentiert, dass eingegangene Risiken und erzielte Renditen in einem sehr guten Verhältnis zueinander stehen.
SJB Fazit. FAM Renten Spezial.
Gerade im High Yield-Sektor der europäischen Unternehmensanleihen sind nach den kräftigen Zinserhöhungen der jüngeren Vergangenheit wieder attraktive Renditen zu erzielen. Im Hochzinssektor ist dabei eine fachkundige, an den Fundamentaldaten der Unternehmen orientierte Titelselektion erforderlich, um das Chance-Risiko-Verhältnis zu optimieren. Genau dies leistet der FAM Renten Spezial, der neben den Bilanzzahlen auch das Geschäftsmodell der Firmen genauestens analysiert. Die Ergebnisse von FondsManager Ottmar Wolf und die hohe Outperformance zum Markt sprechen für sich. Wem Aktien zu volatil und Staatsanleihen zu langweilig sind, der findet hier das richtige Investment!