Skandinavische Unternehmen sind bekannt für ihre Innovationskraft und bieten dem Investor nicht nur solide Wachstumsraten, sondern auch Bestwerte in guter Unternehmensführung und der Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien. Aktien aus den nordischen Ländern schneiden bei der ESG-Analyse regelmäßig sowohl hinsichtlich der Umweltkriterien, als auch mit Blick auf Soziales und Unternehmensführung sehr gut ab. Obwohl Firmen aus Europa mit teils schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert sind, bieten skandinavische Wertpapiere derzeit attraktive Opportunitäten bei angemessenem Risiko. Das hat verschiedene Gründe.
Zum einen handelt es sich bei den Ländern Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland um vergleichsweise solide Volkswirtschaften in einem robusten Umfeld. Die Wirtschaftssysteme in Skandinavien sind generell sehr offen, die Exporte machen 40 bis 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) aus. Neben dem hohen Bildungsstandard der Bevölkerung rangieren viele der nordischen Länder auch in anderen nationalen Leistungsindikatoren an der Spitze, darunter Lebensqualität, Einkommensgleichheit oder soziale Entwicklung, was sich positiv auf die wirtschaftliche Situation auswirkt. Doch dies sind längst nicht alle Argumente dafür, einem gut ausbalancierten europäischen FondsPortfolio einen rein auf die nordischen Länder fokussierten Investmentfonds beizumischen. Auch die langfristige Outperformance skandinavischer Aktien im Vergleich zum globalen Aktienmarkt spricht für ein Engagement im hohen Norden: In den vergangenen 20 Jahren haben sich die nordischen Märkte ausgezeichnet entwickelt, der Aktienindex MSCI Nordic konnte den breiten internationalen Aktienmarkt in seiner Wertentwicklung übertreffen und damit eine langfristige Erfolgsgeschichte schreiben. Die Zahlen sprechen für sich: Über die letzten zwei Dekaden sind die nordischen Aktienmärkte in Gestalt des MSCI Nordic um 230 Prozent auf Eurobasis gestiegen, während der MSCI World in diesem Zeitraum nur ein Plus von 153 Prozent generierte. Ebenfalls von der Skandinavien-Benchmark geschlagen wurde der MSCI Europe, der um 129 Prozent zulegen konnte. Wie Øyvind Fjell erklärt, Portfolio Manager des DNB Nordic Equities, beruht die besondere Resilienz der nordischen Märkte nicht zuletzt auf der besonderen Zusammenstellung des Investmentuniversums und der ausgeprägten Branchendiversifizierung.
Wer sich die besondere Expertise des in Norwegens Hauptstadt Oslo ansässigen DNB-FondsManagements im Bereich nordischer Aktien sichern will, sollte auf den ganz auf Titel aus Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland konzentrierten DNB Nordic Equities Fund zurückgreifen. FondsManager Øyvind Fjell ist seit fünf Jahren bei DNB und besitzt eine langjährige Erfahrung als Portfoliomanager für Aktien aus Skandinavien: Zuvor war er bei Norwegens Multiasset-Manager Storebrand tätig und verwaltete den Skagen Vekst-Fonds. Der DNB Nordic Equities Retail A (WKN 987767, ISIN LU0083425479) wurde im Januar 1998 aufgelegt und investiert in skandinavische Aktien jeglicher Marktkapitalisierung und aus allen Branchen. Der Nordland-Fonds verfügt aktuell über ein FondsVolumen von 67,03 Millionen Euro und besitzt den Euro als FondsWährung. Als Vergleichsindex nutzt der Aktienfonds den VINX Benchmark Net Index Capped, das Portfolio ist mit 45 Einzeltiteln recht konzentriert. Die langfristige Wertentwicklung des DNB-Produkts fällt überzeugend aus: Im letzten Zehnjahreszeitraum erzielte der Skandinavien-Fonds eine Rendite von +8,68 Prozent p.a. in Euro, über fünf Jahre konnte ein jährliches Plus von +5,87 Prozent erwirtschaftet werden. Wie sieht die Investmentstrategie von Marktstratege Fjell im Detail aus?
FondsStrategie. Fundamental-Analyse. Präferiert.
Der DNB Nordic Equities strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs durch Investitionen in Aktien von Unternehmen aus der nordischen Region an. Das Anlageuniversum umfasst die skandinavischen Länder Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland, wobei die Ländergewichtung je nach Markteinschätzung variiert. Auch bei der Branchen- und Sektorenauswahl agiert FondsManager Øyvind Fjell unabhängig von der Benchmark und ganz auf der Basis eigener Analysen. Um Themen, Sektoren und Länder zu identifizieren, die innerhalb des skandinavischen Aktienuniversums besonders attraktiv erscheinen, bedient sich der Marktexperte eines Top-down-Ansatzes. Eine monatlich durchgeführte Analyse legt den Rahmen für die Titelauswahl fest, die auf einer Anwendung fundamentaler Bottom-up-Kriterien beruht. Beim Portfolioaufbau spielen die Bewertung der Aktien sowie eine disziplinierte Risikokontrolle eine wichtige Rolle. Das Bewertungsniveau der einzelnen Titel betrachtet FondsManager Fjell als qualifizierenden, nicht jedoch als absoluten Faktor. Auch die in die Kurse eingepreisten Erwartungen werden kritisch hinterfragt, zudem dienen unternehmens-, branchen- und titelspezifische Kriterien als Teil der Anlageentscheidung. Als wichtigste Kursdeterminanten auf kurz- bis mittelfristige Sicht bezeichnet der Skandinavienexperte die Fundamentaldaten der Unternehmen, Momentum, Cashflow/Liquidität, Risikobereitschaft und Saisonabhängigkeit. Positiv auf die Performanceentwicklung wirkte sich zuletzt die Übergewichtung im Finanzsektor und bei dauerhaften Konsumgütern aus, während die Untergewichtung bei Energietiteln negative Folgen hatte. Wie ist das Portfolio des DNB-Fonds im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Schweden. Favorisiert.
Die Aktien im Portfolio des DNB Nordic Equities stammen zu 39,95 Prozent aus Schweden, das aktuell den geographischen Fokus des Skandinavien-Fonds bildet. Knapp dahinter belegt Dänemark den zweiten Platz in der Länderallokation, wo 38,48 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Aktien aus Norwegen nehmen 3,85 Prozent des FondsVolumens ein, in Finnland sind 1,29 Prozent des Portfolios angelegt. Wertpapiere mit Skandinavienbezug von Firmen aus Deutschland sowie Großbritannien (5,11 bzw. 4,48 Prozent) runden das Länderportfolio ab.
Bei der Sektorengewichtung des DNB-Fonds liegen Industrie-Aktien mit einem Anteil von 42,75 Prozent klar auf dem ersten Platz. Dem Sektor entstammen mit dem Industrie-Dienstleister Atlas Copco sowie dem schwedischen Automobilbauer Volvo auch einige der am stärksten gewichteten Einzelpositionen des Fonds. An zweiter Stelle der Rangliste befinden sich Healthcare-Titel, die 17,05 Prozent vom FondsVolumen einnehmen, unter den Top 10 durch den dänischen Diabetes-Spezialisten Novo Nordisk sowie das schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca vertreten. Finanzwerte liegen in der Branchenallokation mit 14,02 Prozent auf Platz drei, bei den Einzeltiteln durch die Nordea-Aktie sowie die Danske Bank repräsentiert. Der Sektor alltäglicher Konsumgüter nimmt 6,05 Prozent des FondsVermögens ein, Technologietitel decken 5,64 Prozent der FondsBestände ab. Nur unterdurchschnittlich gewichtet innerhalb des Portfolios von Øyvind Fjell sind Versorgeraktien (4,77 Prozent) sowie langlebige Konsumgüter mit 4,00 Prozent. Grundstoff-Produzenten sowie Kommunikationsdienstleister komplettieren die Portfoliostruktur des Fonds. Ausgebaut wurden von Marktstratege Fjell zuletzt die Positionen bei Volvo und der SEB, während das Engagement beim Windkraftunternehmen Vestas sowie der im Biotechnologie-Sektor tätigen Genmab zurückgefahren wurde.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Der DNB Nordic Equities wird in unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse dem MSCI Nordic Countries EUR NETR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Über drei Jahre befindet sich die Korrelation mit der Benchmark mit 0,96 auf einem hohen Niveau, für ein Jahr ist sie mit 0,98 ähnlich stark ausgeprägt. Damit verläuft die Kursentwicklung von Fonds und Index weitgehend parallel, in der folgenden Analyse sind aussagekräftige Alpha- und Beta-Werte zu erwarten. Dies bestätigt auch der Blick auf die Kennzahl R²: Für drei Jahre liegt die Kennziffer bei 0,93, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,96 an. Demnach haben sich mittelfristig sieben Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es vier Prozent. DNB-FondsManager Øyvind Fjell orientiert sich also vergleichsweise eng an der Länder- und Sektorengewichtung der Benchmark, setzt aber trotzdem individuelle Schwerpunkte in seinem Portfolio. Der Tracking Error demonstriert, dass der norwegische Marktexperte ein nur geringes aktives Risiko eingeht. Für drei Jahre liegt die Spurabweichung des Fonds vom MSCI-Referenzindex bei moderaten 6,24 Prozent, auf Jahressicht geht der Tracking Error auf 4,72 Prozent zurück. Welche Schwankungsneigung hat der Skandinavienfonds aufzuweisen?
FondsRisiko. Beta. Gesteigert.
Der DNB Nordic Equities verzeichnet über drei Jahre eine Volatilität von 19,13 Prozent, die etwas höher als die Schwankungsneigung des Vergleichsindex ausfällt: Der MSCI Nordic Countries EUR NETR begnügt sich mit einer „Vola“ von 17,00 Prozent im Dreijahreszeitraum. Über ein Jahr kehrt sich das Szenario um; jetzt schwankt der aktiv gemanagte skandinavische Aktienfonds geringer als die passive Benchmark. Das mittlere Schwankungsniveau des DNB-Fonds beträgt in diesem Zeitraum 14,78 Prozent, während der MSCI-Referenzindex eine Schwankungsbreite von 16,23 Prozent an den Tag legt. Kurzfristig niedrigere, mittelfristig höhere Volatilitätswerte – der Wettbewerb um die bessere Risikostruktur zwischen dem DNB-Produkt und der Benchmark für den nordischen Aktienmarkt geht bis hierhin unentschieden aus. Was kann die Beta-Analyse zur Einstufung des FondsRisikos beitragen?
Der DNB Nordic Equities weist ein leicht über Marktniveau liegendes Beta von 1,05 über drei Jahre auf. Die Risikokennziffer, die die Wertschwankungen von Fonds und Index vergleicht, liegt für ein Jahr bei 0,92 und somit merklich unterhalb des marktneutralen Wertes von 1,00 – ein klares Plus für stabilitätsorientierte Investoren. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre ergibt, dass sich der Fonds in der Mehrheit der Perioden volatiler als die Benchmark bewegte: In 29 der 36 untersuchten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer über dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis 1,21 in der Spitze an. Lediglich in sieben Zeiträumen fielen die Schwankungen geringer aus, wobei ein Beta von 0,92 im Tief verzeichnet wurde. Insgesamt zeigt sich, dass Marktstratege Øyvind Fjell in seinem aktiv gemanagten FondsPortfolio höhere Schwankungen als beim passiven MSCI-Referenzindex akzeptiert. Welche Auswirkungen hat dies auf die Performancezahlen?
FondsRendite. Alpha. Gedämpft.
Per 8. August 2023 hat der DNB Nordic Equities Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +3,38 Prozent in Euro erwirtschaftet, was einer Rendite von +1,12 Prozent p.a. entspricht. Mit einem noch besseren Renditeergebnis kann die von der SJB gewählte Benchmark aufwarten: Der MSCI Nordic Countries EUR NETR verzeichnet über drei Jahre eine Wertentwicklung von +34,30 Prozent auf Eurobasis bzw. ein jährliches Ergebnis von +10,34 Prozent. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont liegt der skandinavische Aktienfonds erneut hinter dem nordischen Referenzindex: Über ein Jahr generiert FondsManager Fjell mit seinem Portfolio eine Performance von -8,35 Prozent in Euro, während der MSCI-Index mit einer positiven Rendite von +4,86 Prozent aufwartet. Die vergleichsweise starke Gewichtung von Industrietiteln bei gleichzeitiger Zurückhaltung gegenüber dem Informationstechnik-Sektor, wie sie DNB-FondsManager Øyvind Fjell zuletzt praktizierte, wirkte sich im Analysezeitraum renditedämpfend aus. Welche Konsequenzen hat dies für die Alpha-Werte des DNB Nordic Equities?
Die Renditekennziffer Alpha des DNB-Skandinavienfonds befindet sich über drei Jahre mit -7,92 im roten Bereich. Auf Jahressicht bewegt sich die Kennzahl noch stärker in negatives Terrain und verzeichnet einen Wert von -9,66. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre zeigt sich, dass der DNB Nordic Equities mehrheitlich negative Alpha-Werte erreicht und nur vereinzelt ein Renditeplus zur Benchmark generieren kann. In 29 von 36 analysierten Einzelzeiträumen liegen die Alpha-Werte im roten Bereich und markieren einen Wert von zutiefst -19,71; lediglich in sieben Perioden schiebt sich das Alpha ins Plus und legt bis auf 9,52 in der Spitze zu. Insgesamt gelingt es dem DNB Nordic Equities eher selten, eine attraktive Mehrrendite zum breiten Markt zu erzielen. Besonders in der jüngeren Vergangenheit dominieren die Intervalle mit einer schwächeren Performancestruktur. Doch gerade bei einer konjunkturellen Schwächephase und nachgebenden Börsen dürfte sich die Übergewichtung defensiver und günstig bewerteter Titel durch FondsManager Fjell noch auszahlen: In diesem Fall ist damit zu rechnen, dass sich die im negativen Bereich befindliche Information Ratio des aktiv gemanagten Aktienfonds wieder verbessert. Aktuell liegt die Kennzahl für das Rendite-Risiko-Profil des DNB-Produktes über den letzten Dreijahreszeitraum bei -1,30.
SJB Fazit. DNB Nordic Equities.
Der Zeitpunkt für den Einstieg ist günstig – Investoren, die vom stetigen Wachstum und den überdurchschnittlichen Nachhaltigkeitsratings der Unternehmen aus den nordischen Ländern profitieren wollen, finden beim DNB Nordic Equities Fund ein sehr attraktives Bewertungsniveau vor. Skandinavische Aktien sind dafür bekannt, eine attraktive Mischung aus großer Innovationskraft und vergleichsweise stabiler Wertentwicklung zu bieten – nicht umsonst beherbergt die nordische Region Weltmarktführer in zahlreichen Branchen. Auch die langfristige Performanceentwicklung spricht dafür, nordische Aktien in einem gut ausdifferenzierten FondsDepot zu berücksichtigen – die Region hat die globalen und europäischen Aktienmärkte über die letzten 20 Jahre kontinuierlich übertroffen.