Gestärkt aus der Pandemie dürfte vor allem die Gesundheitsindustrie in den Schwellenländern hervorgehen – und vor diesem Hintergrund als Absatzmarkt für Medikamente zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Im Mittelpunkt dieser Entwicklung steht Asien, wo die Gesundheitsversorgung mit denselben Herausforderungen konfrontiert ist, wie in den Industriestaaten zu beobachten ist. Der wachsende Wohlstand wirkt sich bei Lebensstil und Ernährung negativ auf die Gesundheit aus. So lässt etwa die schnell wachsende Zahl von Personen mit Übergewicht die Diabeteserkrankungen in die Höhe schnellen. Von den weltweit 400 Millionen Menschen, die von dieser Krankheit betroffen sind, kommt jeder Vierte aus China und beinahe jeder Fünfte aus ASEAN-Staaten wie Malaysia oder Thailand. Zugleich steigt mit der zunehmenden Alterung auch die Zahl der Patienten mit Krebs-, Nerven- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für die nationalen Gesundheitssysteme bedeutet dies dauerhaft steigende Kosten, da immer mehr Personen Zugang zu einer effizienten und kostengünstigen Behandlung erhalten müssen.
Asien drängt nach vorne – was sich einmal mehr in der Corona-Krise manifestierte, als sich Unternehmen aus dieser Region mit Lösungsansätzen an erster Stelle positionierten. Zugleich wurden viele positive Daten in anderen Bereichen veröffentlicht, die die Einsehbarkeit der Pipelines erhöht haben. Und schließlich ist die Digitalisierung vorangeschritten, während disruptive Technologien den Zugang zur Gesundheitsversorgung verbessern.
Auf dem Weg zum modernen Medikamentenmarkt
Im Rahmen eines langfristig angelegten Plans unterstützt der chinesische Staat über steuerliche Anreize und finanzielle Förderprogramme den Aufbau einer international wettbewerbsfähigen biopharmazeutischen Industrie. Im Mittelpunkt der chinesischen Gesundheitspolitik stehen derzeit die effiziente Versorgung sowie der Ausbau eigener Innovationszentren, die mit finanziellen Anreizen gefördert werden. Zu den tragenden Säulen zählen drei große Innovationszentren: der Zhangjiang-Hi-Tech-Park in der Nähe von Shanghai, die Biobay Suzhou und das Innovationszentrum Shenzhen, das wegen seiner Heimat für Weltkonzerne wie Huawei als das chinesische Silicon Valley der Pharmabranche bezeichnet wird.
Von „Me Too“ zu „First in Class“
Der aktuelle Kontext ist vergleichbar mit der Situation in den USA Ende der 80er Jahre, als dort der Biotech-Boom, forciert durch wissenschaftliche Durchbrüche, ins Rollen kam. Anders ausgedrückt: Der chinesische Medikamentenmarkt steht heute am Beginn eines signifikanten Wachstumsmarktes und ist auf dem Weg von „Me Too“ zu „First in Class“ bzw. „Best in Class“.
Oliver Kubli ist leitender Portfoliomanager bei Bellevue Asset Management. Unter anderem betreut er den Aktienfonds BB Adamant Asia Pacific Healthcare (ISIN: LU1587984847), dessen Porträt Sie hier finden. Eine Übersicht über Gesundheits- und Pharma-Aktienfonds finden Sie hier.