Nach zwei Handelswochen mit einer Seitwärtsbewegung in einer relativ engen Handelsspanne ist der Aktienmarkt von Bangladesch auf der Oberseite ausgebrochen. Die Kursrally wurde von Bankentiteln und den Aktien multinationaler Unternehmen (MNCs) dominiert. Investoren zeigten sich besonders über die guten Ergebnisse der Finanzinstitutionen für das erste Quartal erfreut. Kursgewinne waren zudem für Banken mit hohen Beständen von Staatsanleihen zu beobachten, nachdem sich die Zinsen für neu ausgegebene Schuldpapiere in den letzten Auktionen verringert hatten. Ansteigende Notierungen gab es gleichsam im Telekommunikationssektor, wo besonders die Aktien von Grameenphone (GP) gefragt waren. Im Zuge der Kursgewinne erhöhte sich das KGV am Bangladescher Aktienmarkt auf 17,82, während die Dividendenrendite auf 2,59 Prozent nachgab. In der am 24. April beendeten Handelswoche legte der Dhaka Stock Exchange Index (DSEX) um 103,53 Punkte oder 2,25 Prozent zu. Zum Wochenausklang notierte der Index bei 4.702,45 Punkten. Die größten Kursgewinne gab es im Bankensektor, bei Telekom-Titeln sowie im IT-Bereich zu verzeichnen. Kursverluste gab es hingegen im Textilsektor, bei Zementherstellern und Energieproduzenten.
Positiv am Markt aufgenommen wurde die Nachricht, dass die Weltbank nach einer fünfjährigen Pause wieder ein Darlehen zur Unterstützung des Bangladescher Haushalts gewähren wird. Als Zeichen des Vertrauens in die neue Regierung kann diese einen Kredit über 500 Millionen US-Dollar aufnehmen, womit die Prognosen über ein Kreditvolumen von 300 Millionen US-Dollar klar übertroffen wurden.
Umgekehrt haben sich die Kredite der Regierung von der Zentralbank Bangladesh Bank per Ende März auf Null reduziert, was ein weiteres Zeichen der starken und stabilen finanziellen Lage des Landes ist. Insbesondere die Inflationserwartungen für Bangladesch bleiben niedrig, wie diese Entwicklung beweist.
Die Exporte im Textilsektor von Bangladesch haben zuletzt Stärke gezeigt und von April 2013 bis März 2014 um 16 Prozent auf 23,9 Milliarden US-Dollar zugelegt. Allerdings bleibt der im März verzeichnete Zuwachs von 3,67 Prozent im Jahresvergleich der niedrigste seit November. Sorgen macht Marktteilnehmern auch der Umstand, dass trotz einem Anstieg der Produktionskosten Preisrückgänge von 6,0 Prozent über das letzte Jahr zu verzeichnen waren.