Das Investment: 23 Fonds im Crashtest: Die besten Fonds für Energieaktien

sjb_werbung_das_investment_300_200 SJB | Korschenbroich, 13.03.2015. Der gesunkene Ölpreis hat Energieaktien unter Druck gesetzt. Zeit zum Einstieg? Der Crashtest zeigt, welche Fonds in dem Sektor in den vergangenen Jahren am erfolgsreichsten waren. Was private und gewerbliche Verbraucher freut, hat die meisten Energieunternehmen hart getroffen: Von Juni 2014 bis in den Januar 2015 hinein rauschte der Ölpreis in den 50-Dollar-Keller. Überraschenderweise hatten die von Saudi-Arabien dominierten Opec-Länder beschlossen, die Ölproduktion dieses Mal nicht zu drosseln, um den Preis zu stabilisieren. Zweck der Übung ist es, den neuen Förder-Konkurrenten USA unter Druck zu setzen.

Denn bei einem Ölpreis um die 50 Dollar rechnen sich viele US-Projekte nur schlecht bis gar nicht.Der Sektor der Energieaktien wird von den großen Öl- und Gaskonzernen wie Exxon Mobil, Royal Dutch Shell oder Chevron geprägt. Diese leiden natürlich unter dem niedrigeren Preis: Aktionäre haben schnell reagiert und verkauft. Auch auf Energieaktien spezialisierte Fonds haben daher kein schönes Jahr 2014 hinter sich. Da der Sektor sehr USA-fokussiert ist, hat die Aufwertung des Dollar die Misere für Euro-Anleger allerdings abgefedert.

Zwar gibt es eine ganze Reihe an aktiv gemanagten Fonds für Energieaktien. Im Vergleich zu den passiv gemanagten Produkten konnten aber nur wenige überzeugen. Unter den Top 5 befindet sich mit dem MFS Meridian Global Energy Fund lediglich ein aktiv gemanagter Fonds. Co-Manager James Neale verrät im Interview mit DER FONDS, wie er im aktuellen Umfeld agiert. Gewinner ist der Klassiker unter den globalen Sektorindizes: der MSCI World Energy, verpackt im ETF-Mantel von Amundi. Die entsprechenden ETFs von DB X-Trackers und Lyxor landen auf den Plätzen 5 und 6. Das schlechtere Abschneiden gegenüber dem Amundi-Produkt rührt unter anderem daher, dass beide erst im Laufe des Jahres ihren fünften Geburtstag feiern werden und somit keine Punkte für die Fünf-Jahres-Performance erhalten. Auf Platz 4 landet ein ebenfalls am MSCI World Energy orientierter, aber nicht börsennotierter Indexfonds von State Street.

Die Sieger-Fonds im Kurzporträt

Platz 1: Amundi ETF MSCI World Energy

Mit diesem Fonds versucht Amundi, den Energieaktien-Index von MSCI möglichst genau auf Euro-Basis nachzubilden. Der französische ETF-Anbieter repliziert den Index synthetisch mittels eines Unfunded Swap. Swap-Kontrahent ist BNP Paribas. Die jährlichen Kosten des ETFs liegen bei 0,35 Prozent. Der MSCI World Energy enthält 113 große und mittelgroße Unternehmen aus 23 Industrieländern. Es dominieren US-amerikanische Titel mit 62 Prozent. Zweitgrößte Länderposition ist Großbritannien mit 15 Prozent, gefolgt von Kanada und Frankreich (12 beziehungsweise 4 Prozent).

Bei den Sub-Sektoren bestimmen zu über 50 Prozent integrierte Öl-und Gaskonzerne den Index, also die großen Player, die sowohl mit der Produktion als auch der Verwertung des Rohstoffs Geld verdienen wollen. Unternehmen, die sich nur mit der Exploration und Produktion beschäftigen, machen weitere 20 Prozent aus. Ein Gewicht von jeweils 10 Prozent haben zum einen die Ausstatter und Dienstleister im Öl- und Gasgewerbe und zum anderen Unternehmen, die sich mit der Lagerung und dem Transport beschäftigen. Größter Wert ist Exxon Mobil mit 15 Prozent. Weitere Schwergewichte sind Royal Dutch Shell und Chevron mit jeweils 8 Prozent sowie BP, Schlumberger und Total (alle MSCI-Daten per Ende 2014). Auf US-Dollar-Basis gab der Index 2014 über 11 Prozent nach, auf Euro-Basis erzielte er dank des deutlich stärkeren Dollar ein Plus von 1,4 Prozent. Der ETF schaffte 0,9 Prozent.

Platz 2: Source ETF Energy S&P US Select Sector

Die USA sind der wichtigste Markt für Energieaktien. Der im Crashtest zweitplatzierte Source-ETF konzentriert sich vollständig auf diesen Markt. Der Energy S&P US Select Sector ist einer von 19 Sektor-Subindizes des US-Aktienindex S&P 500. Er enthält die Energieaktien des Mutterindex, zurzeit sind es 43. Der ETF von Source bildet möglichst genau eine Ableitung dieses Index ab, den Energy S&P US Select Sector 20%-Capped Total Return (Net). Hier ist die Gewichtung einzelner Werte auf 20 Prozent beschränkt. Tendenziell betroffen von dieser Regelung könnte vor allem Exxon Mobil sein. Der Wert hatte per Ende Dezember ein Gewicht von 18,8 Prozent im begrenzten Index. Ein weiterer Wert mit einer zweitstelligen Gewichtung ist Chevron (15 Prozent). Schlumberger, Conoco Phillips und Kinder Morgan sind mit jeweils 5 bis 8 Prozent gewichtet.

Fast 50 Prozent des Index machen die großen integrierten Öl- und Gaskonzerne aus. Unabhängige Öl- und Gaskonzerne, die sich nur mit Exploration und Produktion beschäftigen, stellen knapp ein Fünftel. Source bildet den Index über einen Unfunded Swap mit verschiedenen Kontrahenten ab. Auf diese Weise soll das Ausfallrisiko reduziert werden. Die laufenden Kosten liegen bei 0,3 Prozent im Jahr. Um diesen Wert hinkt der ETF dem Index in der jährlichen Performance in etwa hinterher. Fondswährung ist der US-Dollar, auf dieser Basis verlor der Fonds im vergangenen Jahr 8,7 Prozent.

Platz 3: MFS Meridian Global Energy Fund

Dieser 2009 aufgelegte Fonds investiert entlang der gesamten Energie-Wertschöpfungskette. „Mithilfe der globalen Research-Plattform von MFS wollen wir alle Ecken des weltweiten Energiemarktes entdecken“, erklärt Ryan McAllister (r.), der den Fonds zusammen mit James Neale managt. Und weiter: „Wir wollen Nischenplayer finden, die nach unserer Ansicht nicht angemessen vom Markt bewertet sind und die langfristig eine bessere Antwort bieten auf die Herausforderungen bei Energienachfrage und -angebot als die herkömmlichen Platzhirsche. Mit dieser Strategie unterscheidet sich der Fonds von den klassischen Energie-Indizes, in denen die großen integrierten Konzerne das Sagen haben. Statt rund 50 Prozent wie im MSCI World Energy machen sie zurzeit nur rund ein Viertel des Portfolios aus. Das Portfolio, das zurzeit aus 54 Titeln besteht, teilen die Manager in zwei Bereiche.

Im Kernbereich agieren sie mit einer Kaufen-und-Halten-Strategie, für die sie sich einen Investmenthorizont von drei bis fünf Jahren setzen. Hier befinden sich vor allem die großen, klassischen Konzerne mit einer Marktkapitalisierung von über 10 Milliarden US-Dollar. Im Satelliten-Bereich finden sich hingegen auch kleinere Unternehmen. Hier wollen die Manager besondere Chancen nutzen, der Anlagehorizont liegt nur bei 12 bis 18 Monaten. Hauptinvestitionsland ist mit über 50 Prozent des Portfolios die USA. McAllister und Neale investieren aber auch in den Emerging Markets – wenn derzeit auch nur in geringem Maße.

Von: Sabine Groth

Quelle: DAS INVESTMENT.

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