Der Aktienmarkt von Bangladesch setzte in der vergangenen Handelswoche seine jüngste Korrekturbewegung fort und gab 85 Zähler auf einen Schlussstand von 4.899 Punkten nach. Damit bewegt sich der marktbreite DSE Index weiterhin oberhalb der Unterstützungszone von 4.850 Punkten. Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen ging in der jüngsten Handelswoche um 17 Prozent auf 6,27 Milliarden BDT zurück und lieferte damit einen Hinweis auf das überwiegend vorsichtige Anlageverhalten der Investoren. Positive Wochenergebnisse konnten Jute-Produzenten (+1,7%) sowie Banken (+0,46%) verzeichnen, während es im Bereich der IT-Unternehmen (-8,36%), bei Zementherstellern (-6,31%) sowie bei Immobilienunternehmen (-5,04%) überwiegend abwärts ging.
Erfreuliche Meldungen kamen von der Inflationsfront: So hat sich die Teuerung in Bangladesch im Oktober auf 6,6 Prozent ermäßigt – der niedrigste Stand seit Dezember 2012. Die stärksten Auswirkungen in diesem Zusammenhang hatte die rückläufige Inflation im Bereich der Lebensmittelpreise, die nur noch um 7,16% nach 7,63% im Vormonat zulegten. Außerhalb des Nahrungsmittelsektors erhöhte sich die Teuerungsrate geringfügig von 5,63% im September auf jetzt 5,74%. Hier wirkten sich steigende Mieten, Transportkosten sowie anziehende Medikamentenpreise entsprechend aus.
Die Regierung von Bangladesch gab eine Reihe von proaktiven Maßnahmen bekannt, um in verstärktem Maße ausländische Direktinvestitionen (FDI) anzuziehen. Hierzu gehören Steuersenkungen und Erleichterungen bei der Wohnsitzwahl. Im einzelnen wurde gemeinsam mit dem National Board of Revenue (NBR) die Steuer auf Gewinne ausländischer Unternehmen von 37,5% auf 35,0% gesenkt. Ausländische Arbeiter werden zukünftig sofort eine Arbeitserlaubnis für ein volles Jahr erhalten. Bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen kann diese Arbeitserlaubnis auf weitere vier Jahre ausgedehnt werden.
Der Bankensektor von Bangladesch verkündete, dass die Zahl der notleidenden Kredite im dritten Quartal um 11,4 Prozent auf 572 Milliarden BDT zugelegt hat. Hier wirkte sich negativ aus, dass die Notenbank von Bangladesch im Vorjahr ihre Regeln für die Kreditvergabe gelockert hat. Am stärksten betroffen von den nicht mehr bedienten Krediten sind die sechs staatlichen Banken von Bangladesch, darunter die BASIC Bank sowie die Bangladesh Development Bank.