SJB | Korschenbroich, 28.06.2024.
Die globalen Small-Cap-Aktien legten im Mai weiterhin zu – so verzeichnete der MSCI World Small Cap Index eine Rendite von 4,1 Prozent auf Lokalwährungsbasis. Dieses positive Marktumfeld wirkte sich förderlich auf die Performance des CT (Lux) Global Smaller Companies ZE EUR Acc (WKN A2JMBG, ISIN LU0957820193) aus, der im Berichtsmonat ein Plus von +2,1 Prozent in Euro generieren konnte. Wie FondsManager Scott Woods berichtet, wurden dem Portfolio neue Positionen bei Gates Industrial und Mani hinzugefügt. In seinem Monatskommentar liefert der Threadneedle-Marktstratege die wichtigsten Informationen zu den weltweiten Small-Cap-Märkten und gibt einen Ausblick für den in der SJB Strategie Surplus enthaltenen Nebenwerte-Fonds.
Marktumfeld
Globale Small-Cap-Aktien legten im Mai zu, wobei der MSCI World Small Cap Index vor dem Hintergrund solider Erträge im ersten Quartal (Q1) und der Zuversicht, dass die Weltwirtschaft auf eine „weiche Landung“ zusteuern würde, eine Rendite von 4,1 % in lokalen Währungen verzeichnete. Die Märkte wurden auch aufgrund der Erwartung von Zinssenkungen im weiteren Verlauf des Jahres unterstützt, wenngleich Sorgen über den Zeitpunkt dieser Zinssenkungen dazu führten, dass Aktien gegen Ende des Monats einige Gewinne wieder einbüßten.
US-Small-Caps erzielten im Mai positive Renditen, unterstützt durch einen positiven Start in die Berichtssaison für das erste Quartal. Die US-Notenbank (Fed) ließ die Zinsen auf ihrer Sitzung zu Beginn des Monats erwartungsgemäß unverändert. Obwohl die politischen Entscheidungsträger die Erwartungen einer bevorstehenden Zinssenkung zurückzogen, beruhigten sich die Märkte aufgrund der Aussage, dass weitere Zinserhöhungen „unwahrscheinlich“ seien. Anzeichen einer Schwäche des Arbeitsmarktes und ein Rückgang der Inflation trugen Anfang Mai zu sinkenden Renditen auf US-Staatsanleihen bei, was den Appetit auf risikoreichere Anlagen verstärkte. Im weiteren Verlauf des Monats büßten Aktien jedoch an Gewinn ein, als robuste Wirtschaftsdaten die Ansicht bestärkten, dass die Fed die Zinsen bis nach den Präsidentschaftswahlen im November beibehalten wird.
Europäische Small-Cap-Aktien legten ebenfalls zu, unterstützt durch Anzeichen einer anhaltenden Erholung der Wirtschaft der Eurozone, einschließlich Verbesserungen bei den Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe sowie Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni ihren Leitzins senken wird. Weniger positiv war gegen Ende des Monats eine enttäuschende Inflationsrate, die die Märkte veranlasste, die Prognosen der EZB für das restliche Jahr in Frage zu stellen. Britische Aktien verzeichneten starke Renditen, unterstützt durch einige ermutigende Wirtschaftsdaten, darunter Meldungen, dass die Wirtschaft die Rezession im ersten Quartal überwunden hatte. Die erhöhte Inflation im Dienstleistungssektor und die überraschende Ankündigung einer Parlamentswahl am 4. Juli schürten die Erwartung, dass die Bank of England (BoE) bis nach der Wahl von Zinssenkungen absehen könnte. Dies trieb das Pfund in die Höhe, was sich für Small Caps als vorteilhaft erwies, die als inländisch ausgerichtet gelten.
Japanische Small-Cap-Werte lagen leicht im Plus. Der schwache Yen dämpfte die Verbraucherstimmung im Land und belastete den Ausblick für die Binnenwirtschaft. Aktien aus dem Fernen Osten außer Japan stiegen ebenfalls moderat. Ein schwächerer Dollar, das sich verbessernde globale Wirtschaftsumfeld und Meldungen über weitere chinesische Anreizmaßnahmen verstärkten die Nachfrage in der breiteren Region. Dies wurde jedoch durch anhaltende Sorgen über Chinas Wirtschaft und den Immobiliensektor gedämpft. Bei den lokalen Währungen schnitten britische Small-Cap-Aktien am besten ab, unterstützt durch ihre erhebliche Gewichtung von Technologieaktien, die von weiterem Optimismus rund um KI profitierten. Europa ohne VK und die USA übertrafen ebenfalls den MSCI World Small Cap-Index, während Fernost und Japan zurückblieben.
Auf Sektorebene verzeichneten Versorgungsunternehmen angesichts der Erwartung, dass das Wachstum in KI-bezogenen Rechenzentren zu einer erhöhten Stromnachfrage führen wird, die höchste Rendite. Dann folgten Technologietitel, die von starken Erträgen im ersten Quartal profitierten. Weitere Outperformer waren Industrie- und Grundstoffwerte. Die Sektoren Konsumgüter und Gesundheitswesen schmälerten hingegen die Performance. Immobilien schnitten am schlechtesten ab, da die Erwartungen an Zinssenkungen der Fed und
BoE zurückgestellt wurden.
Wertentwicklung
Der Fonds entwickelte sich im Mai vor Abzug von Gebühren schwächer als der Vergleichsindex. Seit Jahresbeginn hat die Rotation hin zu Substanzwerten auf dem Small-Cap-Aktienmarkt die relative Performance des Fonds aufgrund unserer Ausrichtung auf Qualität und Wachstum belastet.
Die Titelauswahl war im Mai abträglich, insbesondere in den Bereichen Industrie und Gesundheitswesen, obwohl Technologie und Basiskonsumgüter positive Beiträge leisteten. Die Sektorallokation war leicht positiv. Die Untergewichtung des Immobiliensektors war der Performance im Mai ebenfalls zuträglich, obwohl die Nullgewichtung der Versorgertitel nicht hilfreich war.
Auf Einzeltitelebene war AAON der Performance am abträglichsten. Die Aktien fielen Anfang Mai, als der Umsatz und der Gewinn je Aktie (EPS) des Unternehmens im ersten Quartal des Jahres hinter den Markterwartungen zurückblieben. Trotz der schwachen Ergebnisse im ersten Quartal sind wir nach wie vor von dem Hersteller hochwertiger Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HVAC) überzeugt. Unserer Ansicht nach ist das Unternehmen in der Branche gut positioniert, um von der steigenden Nachfrage nach kommerziellen Heizungs-, Lüftungs- und Klimasystemen zu profitieren, die durch strengere aufsichtsrechtliche Anforderungen angeheizt wird, während es gleichzeitig relativ weniger dem zinsempfindlichen Segment der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik für Wohngebäude ausgesetzt ist. Mit seiner diversifizierten Produktpalette und stabilen, hohen Renditen ist AAON als Anbieter für einige der hochwertigsten Produkte in seinem Segment tätig.
Flywire wies nach der Veröffentlichung seiner Ergebnisse für das erste Quartal ebenfalls eine Underperformance auf. Obwohl die Umsätze im Jahresvergleich stiegen und die Erwartungen übertrafen, senkte das Unternehmen seine Umsatzprognose für das zweite Quartal und das Gesamtjahr, was sich negativ auf den Aktienkurs auswirkte. Unsere Anlagethese hat jedoch weiter Bestand. Wir bevorzugen weiterhin das in Boston ansässige Unternehmen, das Zahlungssysteme zur Vereinfachung der Rechnungsstellung und hochkomplexer Zahlungen für Organisationen wie Universitäten und Krankenhäuser anbietet. Flywire ist in einem äußerst fragmentierten Markt tätig, wo es herkömmliche Software und Banklösungen durch ein integriertes System ersetzt, das Daten automatisch abruft. Das Zahlungsnetzwerk des Unternehmens ermöglicht die Abwicklung lokaler Zahlungsmethoden in verschiedenen Ländern und Währungen und bietet internationalen Benutzenden damit sehr viel breitere Auswahlmöglichkeiten. Darüber hinaus stellt die Fähigkeit des Unternehmens, sein weltweites Netzwerk effektiv zu nutzen, um seine Konvertierungsraten zu verbessern, und seine Kosten zu senken, eine erhebliche Eintrittsbarriere für zukünftige Wettbewerber dar. Auf der positiven Seite trug Freshpet zur relativen Performance bei, als der Aktienkurs angesichts seiner Q1-Ergebnisse stieg. Das Unternehmen meldete einen unerwartet starke Gewinn je Aktie (EPS), unterstützt durch einen deutlichen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr, der sowohl auf Volumen- als auch Margenwachstum zurückzuführen war. Die guten Ergebnisse untermauerten unsere Anlagethese für die Aktie. Das Unternehmen genießt als Betreiber der einzigen Einrichtung für frische gekühlte Tiernahrung in Nordamerika eine dominante Marktposition. Uns gefällt der Vertrieb der Produkte des Unternehmens über ein Netz von Kühlschränken, die im Eigentum des Unternehmens stehen und die Marke des Unternehmens tragen. So muss Freshpet nicht um Regalflächen konkurrieren. Diese Kühlschränke ziehen auch Kunden an, steigern die kategoriespezifische Kundenfrequenz und die Käuferfrequenz insgesamt – und das alles mit einer höheren Marge.
Vita Coco erwies sich ebenfalls als vorteilhaft. Die Aktien stiegen zu Beginn des Monats, nachdem in seinem Ergebnisbericht für das erste Quartal die Umsätze, der Gewinn je Aktie und die Prognose für das Gesamtjahr über den Erwartungen lagen. Die Aktie behielt ihre Dynamik über einen Großteil des Monats bei und stieg in der letzten Woche trotz des Abschwungs an den breiteren Märkten wieder an. Als führender Hersteller von Kokoswasser-Getränken favorisieren wir Vita Coco aufgrund seiner starken Marke, seines erheblichen Marktanteils und seiner robusten Lieferkette. Vita Coco profitiert auch von langjährigen Beziehungen mit Kokosnussproduzenten, die Zugang zu einem bisher ungenutzten Markt bieten.
Aktivitäten
Wir eröffneten neue Positionen in Gates Industrial und Mani. Gates Industrial ist ein Hersteller von Kraftübertragungskomponenten. Dank seines vielfältigen Produktangebots und des globalen Vertriebsnetzes hat das Unternehmen führende Positionen in den Märkten für Antriebsriemen und industrielle Hydraulikschläuche und Kupplungen aufgebaut. Wir glauben, dass Gates in der Lage ist, nachhaltige inkrementelle Gewinne aufgrund des Übergangs zu Elektrofahrzeugen zu erzielen, was dies unserer Ansicht nach zu einer risikoarmen Anlage macht. Die Produktivitätsinitiativen und die Optimierung der Fertigungsanlagen des Unternehmens sind ermutigend. Gates hat beim Schuldenabbau ebenfalls ermutigende Fortschritte erzielt. Mani ist ein Hersteller und Lieferant von medizinischen Instrumenten. Wir favorisieren das Unternehmen aufgrund seiner langjährigen Erfolgsbilanz, seiner starken Forschungskompetenz und seiner internationalen Präsenz. Wir sind von Mani überzeugt, weil das Unternehmen über einen bedeutenden Marktanteil und einen beträchtlichen Wettbewerbsvorsprung verfügt. Im Laufe seiner 60-jährigen Geschichte hat das Unternehmen seine technologische Wettbewerbsfähigkeit in der Mikrobearbeitung von rostfreiem Stahl ausgebaut und bietet eine unvergleichliche Schärfe und Haltbarkeit. Wir veräußerten Bruker, da die jüngsten Übernahmen dessen Risikoniveau erhöhten. Wir verkauften außerdem Core & Main und JTOWER, um andere Gelegenheiten wahrzunehmen.
Ausblick
Das Themenspektrum der Märkte war 2023 eng, da die Anlegerstimmung vom Optimismus rund um KI dominiert wurde. Deshalb werden Small-Cap-Aktien mit Abschlägen gegenüber ihren größeren Wettbewerbern gehandelt und bieten überzeugende Bewertungen. Mit Blick auf die Zukunft gehen wir davon aus, dass sich die Markterholung ausweitet. Die Anleger konzentrieren sich aufgrund der Anzeichen dafür, das die Inflation unter Kontrolle kommt und die Spitzenwerte der Zinssätze hinter uns liegen, wieder auf Fundamentaldaten. Dafür haben wir in diesem Jahr bereits erste Belege gesehen.
In diesem Umfeld betonen wir, wie wichtig es ist, sich auf die Qualität der Wachstumschancen zu konzentrieren. Die Märkte wollen Belege für die kurzfristige Rentabilität und Preisgestaltungsmacht sehen. Unsere Positionen generieren in der Regel Cashflows und verfügen in vielen Fällen über Geschäftsmodelle mit Schwerpunkt auf wiederkehrenden Umsätzen. Darüber hinaus werden viele von starken säkularen Themen unterstützt. Diversifizierung wird unserer Meinung nach wichtig bleiben, da Investitionen zur Bewältigung von Themen wie Dekarbonisierung, Deglobalisierung und Energieeffizienz ein breites Spektrum an Möglichkeiten schaffen. Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor auf dem Aufbau eines diversifizierten Portfolios von Qualitätsunternehmen, die sich über mehrere Jahre hinweg entwickeln, über eine hohe Preissetzungsmacht verfügen und weniger von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig sind. Wir sind der Ansicht, dass wir aufgrund unseres Bottom-up-Ansatzes in der Lage sein werden, diese substanzstarken Wachstumsunternehmen in verschiedenen Sektoren und Regionen zu finden.