Nachdem zahlreiche der globalen Notenbanken zwecks Inflationsbekämpfung in einen Zinserhöhungszyklus eingetreten sind, ist es auch an den Anleihemärkten wieder möglich, attraktive Renditen zu erzielen. In besonderem Maße gilt dies für Staatsanleihen der Schwellenländer, die ohnehin eine höhere Verzinsung als Schuldtitel aus der Eurozone oder den USA abwerfen. Deutlich wird dies an der Durchschnittsrendite des DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable von 8,11 Prozent, die über ein breit gestreutes Portfolio von Staatspapieren mit einer durchschnittlichen Fälligkeit von 9,15 Jahren erzielt wird.
FondsManager Michael Vander Elst von Degroof Petercam Asset Management (DPAM) verantwortet den Anleihenfonds der belgischen FondsGesellschaft, der ganz auf Staatsanleihen der Schwellenländer in Lokalwährung spezialisiert ist und bei deren Auswahl einen speziellen Nachhaltigkeitsansatz verfolgt. Marktexperte Vander Elst wählt die Länder in seinem Anlageuniversum nach strengen Nachhaltigkeitskriterien aus: So haben die Staaten, deren Schuldpapiere es ins Portfolio schaffen, eine Reihe von Anforderungen zu erfüllen: Es muss sich um demokratisch organisierte, nicht autoritäre Staaten handeln, die einen Mindestanteil ihres BIPs in Bildung und Erziehung investieren und die Gesundheitsvorsorge ihrer Bevölkerung unterstützen. Ebenso wendet der Anleihen-Stratege strikte Bewertungskriterien an, um die Aktivitäten der Länder anhand der Nachhaltigkeitsziele der UN zu messen: Für die Staaten des Portfolios sind gute Werte in der Realisierung von Umwelt- und Klimaschutz, sozialer Gerechtigkeit und gerechter Eigentumsverteilung eine absolute Notwendigkeit.
Welche Länder sind diesen Kriterien zufolge präferierte Anlageobjekte? Marktstratege Michael Vander Elst berichtet, dass sich im Top-Quartil, also unter den besten 25 Prozent der Länder des Anlageuniversums Staaten wie Uruguay, die Tschechische Republik, Costa Rica oder Polen befinden. Auch Südkorea und Singapur sind weit vorn unter den Staaten zu finden, die sich durch eine besonders gute Erfüllung der Nachhaltigkeitskriterien auszeichnen. In diesen Ländern, die durch überdurchschnittliche Bewertungen in den Bereichen Umweltschutz, Bildung und Gesundheitsvorsorge sowie politische Transparenz herausragen, werden mindestens 40 Prozent des FondsVermögens allokiert. Umgekehrt darf das am schwächsten bewertete Quartil des Investmentuniversums nur 10 Prozent des FondsVermögens ausmachen – darunter Länder der Frontier Markets und Indien.
Der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable W EUR Acc (WKN A117H4, ISIN LU0966596875) wurde im März 2013 aufgelegt und weist aktuell ein FondsVolumen von 2,66 Milliarden Euro auf. FondsWährung ist der Euro, ein Vergleichsindex wird nicht verwendet. Bereits seit April 2016 kann sich der Schwellenländerfonds über das Top-Rating von Morningstar von fünf Sternen freuen. FondsManager Vander Elst selektiert Wertpapiere mit einem attraktiven Renditepotenzial im Verhältnis zum eingegangenen Risiko und erzielt mit seiner an Nachhaltigkeitskriterien orientierten Auswahl von Schwellenländeranleihen eine langfristige Outperformance zur Morningstar-Vergleichsgruppe. Der Start ins neue Handelsjahr ist dem DPAM-Produkt gut gelungen: Seit Jahresbeginn hat der Anleihenfonds um +3,96 Prozent auf Eurobasis zugelegt, in einem schwachen Anlagejahr 2022 konnte eine nahezu stabile Wertentwicklung von -0,89 Prozent verzeichnet werden, während andere Fonds des Sektors zweistellig ins Minus rutschten. Wie sieht die nachhaltige Anlagestrategie im Detail aus?
FondsStrategie. ESG-Kriterien. Geprüft.
Der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable investiert schwerpunktmäßig in Staatsanleihen von Schwellenländern in Lokalwährungen und kann bis zu 30 Prozent an Schuldtiteln in Hartwährungen beimischen. Das Währungsrisiko wird klassischerweise nicht abgesichert, als Anlageinstrumente kommen insbesondere fest oder variabel verzinsliche Anleihen oder sonstige Schuldtitel (inflationsgebundene Anleihen, Nullcouponanleihen, Credit Linked Notes) infrage. Diese müssen von Schwellenländern oder von internationalen Organisationen öffentlich-rechtlichen Charakters (Weltbank, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung) begeben bzw. garantiert werden. FondsManager Michael Vander Elst wählt die in seinem Portfolio enthaltenen Staatsanleihen nach Aspekten der Nachhaltigkeit aus; die Selektionskriterien berücksichtigen dabei ethische und ökologische Aspekte sowie das Vorliegen eines politisch und sozialökonomisch verantwortungsvollen Regierungssystems. Die Konsequenz dieser Vorgaben: Wenig überraschend ist Russland kein Teil des Investmentuniversums. Doch auch China, das FondsManager Vander Elst zufolge in den letzten Jahren durch attraktive Renditen der von ihm emittierten Staatsanleihen auffiel, ist wegen der fehlenden demokratischen Strukturen kein potenzielles Anlageobjekt des DPAM-Anleihenfonds Fonds. Als drittes Beispiel nennt Vander Elst die Türkei, wo die Lage nicht eindeutig ist. Während eines der beiden genutzten externen Analysehäuser das Land unter Erdogan bereits als autoritären, nicht investierbaren Staat einstuft, betont das andere die noch vorhandenen demokratischen Strukturen. Die Konsequenz: Der DPAM-Fonds dürfte hier noch investieren, tut es aber nicht, da er von der wirtschaftlichen Stabilität des Landes nicht überzeugt ist. Wie FondsManager Vander Elst weiter ausführt, gibt es zudem große Unterschiede bei der Qualität der von den einzelnen Ländern gelieferten Daten. Stehen nicht genug aussagekräftige Daten und Statistiken zur Verfügung, prüft das Portfoliomanagement auch die Verhältnisse vor Ort in Gesprächen mit Vertretern der zuständigen Länder. Als Negativbeispiel sei ihm dabei Argentinien im Gedächtnis geblieben, berichtet der Belgier: Die Notenbank-Vertreter hätten falsche und unvollständige Statistiken vorgelegt und konnten grundsätzliche Fragen zu Inflations- und Währungsentwicklung nicht beantworten. Die logische Folge dieser Begegnung: Direkt nach der Rückkehr wurde die komplette Position argentinischer Staatsanleihen verkauft. Eine Grunderkenntnis der DPAM-FondsManager: Länder mit den besten Nachhaltigkeitsbewertungen können längerfristig nicht nur die größeren Mittelzuflüsse von Investoren anziehen, sondern auch von einem überdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum und Ratingheraufstufungen profitieren. Wie sieht das unter diesen Prämissen konstruierte Portfolio im Einzelnen aus?
FondsPortfolio. Mexiko. Favorisiert.
In der Länderallokation des DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable liegt Mexiko mit 9,7 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Dahinter folgt Südafrika, das 8,8 Prozent der Bestände auf sich vereint. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung des Schwellenländer-Anleihenfonds befindet sich Brasilien mit 8,3 Prozent des FondsVolumens. Schuldpapiere aus Polen haben bei FondsManager Vander Elst einen Portfolioanteil von 6,9 Prozent, Anleihen aus Singapur decken 6,7 Prozent der FondsBestände ab. Indonesische Staatsanleihen besitzen einen Anteil von 6,2 Prozent im Rentenportfolio des DPAM-Fonds, in Malaysia ist dieser mit 5,6 Prozent engagiert. Kleinere Bestände in Kolumbien (4,3 Prozent), Uruguay (4,0 Prozent) sowie Chile (3,6 Prozent) runden das nach Nachhaltigkeitskriterien zusammengestellte Länderportfolio ab.
Die drei am stärksten gewichteten Währungen innerhalb des FondsPortfolios sind der mexikanische Peso (10,1 Prozent), der Euro (10,1 Prozent) sowie der brasilianische Real (8,5 Prozent). In der Ratingstruktur sind Titel aus dem unteren Investment-Grade-Bereich am stärksten vertreten; mit „BBB“ geratete Anleihen machen 36,5 Prozent des FondsVermögens aus. Mit der Bonitätsnote „BB“ versehene Titel nehmen 22,6 Prozent der Bestände ein, Anleihen aus dem oberen Investment-Grade-Bereich („A“ bis „AAA“) decken zusammen 26,7 Prozent des FondsVolumens ab. Komplettiert wird die Portfoliostruktur durch Schuldpapiere mit schwächerem Rating („B“ und „C“) von insgesamt 7,9 Prozent, das Barguthaben des DPAM-Fonds beträgt aktuell 6,2 Prozent.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable dem JPM GBI-EM Global Diversified TR USD als Vergleichsindex gegenübergestellt, einem weltweit gestreuten Index für Staatsanleihen der Schwellenländer. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,97 stark ausgeprägt, womit sich die Parallelität der Kursverläufe auf einem hohen Niveau befindet. Dass die Kursbewegungen von Fonds und SJB-Referenzindex überwiegend synchron verlaufen, findet seinen Niederschlag in der Kennzahl R²: Für drei Jahre beträgt die Kennziffer 0,94, womit sich mittelfristig sechs Prozent der Fondsentwicklung indexunabhängig vollzogen haben. Der Tracking Error fällt mit 3,01 Prozent im Dreijahreszeitraum moderat aus und illustriert, dass Anleihenstratege Vander Elst mit seiner Selektion nachhaltiger Schwellenländeranleihen keine hohen aktiven Risiken in seinem Fonds eingeht. Welche Schwankungen hat das globale Rentenportfolio aufzuweisen?
FondsRisiko. Beta. Gedämpft.
Der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable weist für drei Jahre eine Volatilität von 9,38 Prozent auf, die leicht oberhalb des Schwankungsniveaus liegt, das der JPM GBI-EM Global Diversified TR USD mit 8,86 Prozent zu verzeichnen hat. Im jüngsten Dreijahreszeitraum kann der Nachhaltigkeitsfonds mit der besseren Sharpe Ratio als der globale Anleihenindex aufwarten: Die Kennzahl, die das Verhältnis der vom Fonds erzielten Erträge im Vergleich zum risikolosen Zins kurzlaufender US-Staatsanleihen misst, beträgt beim DPAM-Produkt -0,36, während die von der SJB ausgewählte Benchmark eine Sharpe Ratio von -0,42 an den Tag legt. Während die Schwankungsanfälligkeit des Schwellenländerfonds leicht höher als die der Benchmark ausfällt, stellt sich die Sharpe Ratio attraktiver dar. Im Wettbewerb mit der Benchmark um die bessere Risikostruktur ist damit noch kein klarer Sieger auszumachen – was trägt die Beta-Analyse zur FondsBewertung bei?
Das Degroof-Petercam-Produkt überzeugt durch das unter Marktniveau liegende Beta von 0,97 für drei Jahre. Im Einjahreszeitraum legt die Risikokennzahl des Fonds auf 0,99 zu und befindet sich damit erneut unter dem Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte auf Dreijahressicht bekräftigt das positive Szenario aus FondsPerspektive: In 35 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume war das Fonds-Beta geringer ausgeprägt als der marktneutrale Wert und nahm einen Stand von 0,83 im Tief an. Offensichtlich zeichnet sich das unter Nachhaltigkeitsaspekten zusammengestellte FondsPortfolio durch eine prinzipiell geringere Schwankungsanfälligkeit gegenüber dem EM-Anleihenmarkt aus – nur in einem einzigen Zeitintervall lag das FondsBeta mit 1,01 über Marktniveau. Aufgrund dieser unterdurchschnittlichen Partizipation an Kursbewegungen der SJB-Benchmark ist dem DPAM-Fonds ein attraktives Risikoprofil zu attestieren – welche Renditen vermag Anleihenstratege Vander Elst auf dieser Basis zu erzielen?
FondsRendite. Alpha. Erzielt.
Per 31. Januar 2023 hat der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable über drei Jahre eine Rendite von -0,80 Prozent p.a. auf Eurobasis aufzuweisen. Damit entwickelt sich der Schwellenländerfonds klar besser als der zu Vergleichszwecken ausgewählte JPM GBI-EM Global Diversified TR USD: Der über die globalen Schwellenländer diversifizierte Rentenindex verzeichnet im selben Zeitraum ein Ergebnis von -3,73 Prozent jährlich in Euro. Beim Wechsel des Vergleichszeitraums auf ein Jahr wird die überzeugende Performancestruktur des DPAM-Fonds gegenüber dem JPM-Referenzindex erneut deutlich: Mit einer Wertentwicklung von +0,53 Prozent in Euro erzielt der aktiv gemanagte Fonds trotz schwacher Anleihenmärkte eine positive Rendite, während der passive Index mit -4,92 Prozent die schlechtere Performance und zudem Renditezahlen im roten Bereich aufzuweisen hat. Der von FondsManager Vander Elst mit seinem nachhaltigen Anleihenportfolio über beide Vergleichszeiträume generierte Renditevorsprung in attraktiver Höhe macht den DPAM-Fonds zum Gesamtsieger in der Kategorie „Performance“.
Die überdurchschnittliche Wertentwicklung des DPAM-Produktes im Vergleich zur Benchmark zeigt sich auch an dem positiven Alpha, das über drei Jahre bei 2,79 liegt. Auf Jahressicht bewegt sich die Renditekennzahl mit 5,43 noch stärker in den grünen Bereich. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt, dass es dem Schwellenländer-Fonds mit großer Regelmäßigkeit gelang, den JPM-Referenzindex zu schlagen. In 25 der letzten 36 betrachteten Einjahreszeiträume verzeichnete der Fonds eine Outperformance zur SJB-Benchmark und markierte positive Alpha-Werte bis 5,50 in der Spitze. Lediglich elf Intervalle warten mit einem negativen Alpha von zutiefst -2,17 auf. Der mehrheitlich erzielte Renditevorsprung ergänzt die prinzipiell geringere Schwankungsanfälligkeit des Anleihenportfolios in bester Weise und sorgt dafür, dass der DPAM-Fonds ein überzeugendes Rendite-Risiko-Profil aufweist. Die im letzten Dreijahreszeitraum generierte Information Ratio von 0,97 liegt klar im positiven Bereich und komplettiert so das attraktive Gesamtbild des Schwellenländerprodukts.
SJB Fazit. DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable.
Das gewisse Extra im Renditebereich können sich Anleger in Zeiten wieder steigender Zinsen durch ein Investment in Anleihen der Schwellenländer sichern. Mit Staatsanleihen aus Brasilien, Singapur oder Südafrika sind attraktive Renditen in heimischer Währung zu erzielen, die im aktuellen Kapitalmarktumfeld höchst wettbewerbsfähig sind. Besonders attraktiv wird der DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable dadurch, dass von FondsManager Michael Vander Elst so konsequent wie erfolgreich ein einzigartiger Nachhaltigkeitsansatz für Schwellenländeranleihen umgesetzt wird. Politisch intransparente sowie gegen ESG-Kriterien verstoßende Länder fallen durchs Raster, was die langfristige Perfomance positiv beeinflusst. Wer auf der Suche nach einem an strengen ESG-Kriterien orientierten und zugleich renditestarken Anleihenfonds für Schwellenländer in Lokalwährung ist, trifft mit dem DPAM L Bonds Emerging Markets Sustainable eine ausgezeichnete Wahl.
Degroof Petercam. Hintergründig.
Der Finanzdienstleister Degroof Petercam (DPAM) entstand am 01. Oktober 2015 durch den Zusammenschluss der beiden Gesellschaften Petercam und Banque Degroof. Das neu gegründete Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Brüssel und verfügt über die Geschäftsfelder Private Banking, institutionelles Asset Management und Investment Banking. Zum Jahresende 2019 beschäftigte Degroof Petercam Asset Management 190 Mitarbeiter und verwaltete Vermögenswerte von mehr als 50 Milliarden Euro für Privatkunden und institutionelle Anleger. Vorstand: Philippe Masset (CEO), Nathalie Basyn, Pascal Nyckees. Stand: 31.12.2022.