Matthews Asia | London, 24.06.2021.
Die derzeitigen Befürchtungen über wachsende Inflation müssen für Asien nicht unbedingt schlecht sein, genauso wenig wie die anhaltende Diskussion um eine sogenannte „Rotation” von Wachstums- (Growth) zu wertorientierten (Value) Anlagen vieler Investoren. Diese Auffassung vertritt zumindest Robert Horrocks, Chief Investment Officer beim Asien-Experten Matthews Asia, in einem aktuellen Podcast mit seinem Kollegen David Dali, Head of Portfolio Strategy.
„Asien hat eine zu niedrige Inflationsrate”, sagt Horrocks und verweist u.a. auf China mit knapp über einem Prozent. Eine Inflation in den Vereinigten Staaten von über 2 oder 2,5 Prozent (aktuell 5 Prozent) spiele für asiatische Länder eine Rolle, wenn auch weniger für China. Sie erlaube es diesen Nationen, ihre Geldpolitik zu lockern, ohne Angst davor haben zu müssen, dass ihre Währungen unterminiert würden. „Inflation ist sehr hilfreich für Asien!”, so der Chief Investment Officer. Höhere Kerninflationsraten in Asien seien erfahrungsgemäß mit steigenden Margen und schnellerem Wachstum der Aktienrenditen verbunden. „Wenn man ein solches Umfeld mit einem stabilen oder schwächeren US-Dollar bekommt, ist das normalerweise gut für asiatische Volkswirtschaften.” (time code 15:15 Min.)
Zur anhaltenden Rotation von Growth- zu Value-Aktien und der Frage, ob Growth-Titel, die oft in asiatischen Aktienmärkten dominieren, tonangebend sind, sagt Horrocks: „Ich glaube nicht, dass es in den nächsten Jahren auch nur annähernd so einen starken Stilunterschied wie ,Value versus Growth’ geben wird. Ich glaube auch nicht, dass man die Möglichkeit haben wird, eine gute Asset-Allocation-Entscheidung zu treffen, indem man diese Stilfaktoren in der Zukunft so betrachtet, wie man das in den letzten Jahren tun konnte.” Es werde mehr eine Frage persönlicher Präferenz werden, für welchen Stil man sich entscheide, so Horrocks. Im Kern werde es aber immer darum gehen, wie viel Volatilität ein Investor bereit sei einzugehen (time code 10:33 Min.)
Für die Zukunft des Investierens in international entwickelten Ländern rechnet Horrocks in der kommenden Dekade mit keinen großen Veränderungen in Europa – wohl aber in Asien und dort an erster Stelle in China. „Die chinesische Regierung ist eine auf Konsumenten und Arbeiter fokussierte Regierung”, sagt der Matthews-Asia-Experte. „Als Nächstes wird sie sich um die Lebensqualität, die Verbesserung der Finanzen sowie die Ersparnisse der Bevölkerung kümmern. Und damit diese finanzielle Absicherung gelingt – ob über Systeme für Arbeitslosigkeit, Renten oder Versicherungen –, müssen die Kapitalmärkte verbessert werden.” (time code 34:25 Min.)
Sie finden den vollständigen Podcast von Robert Horrocks und David Dali hier („The Outlook for Asian Markets, Inflation and Market Rotation“). Sollten Sie Fragen dazu haben oder an einem Gespräch mit dem Chief Investment Officer von Matthews Asia interessiert sein, nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf.
Matthews Asia ist einer der größten spezialisierten Anbieter für asiatische Investments in den USA mit einem verwalteten Vermögen von 31,3 Mrd. US-Dollar (Stand 31. Mai 2021). Seit Gründung 1991 hat sich das Unternehmen auf Anlagen in Asien spezialisiert. Matthews Asia verfolgt einen fundamental getriebenen Bottom-up-Investmentstil, der auf langfristige Performance zielt. Außerhalb der USA bietet Matthews Asia zwölf SICAV-Fonds an. Weitere Informationen sowie ausführliche Research-Berichte zu den Märkten Asiens lesen Sie auf der internationalen Website von Matthews Asia: global.matthewsasia.com.
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Hagen Gerle
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